TSV Eltingen: Hintergründe der Fuhrmann-Trennung

Zwar konnten am vergangenen Freitag drei Punkte aus Fellbach entführt werden, aber eine Besserung sei nicht zu erkennen gewesen. ,,Diese Entscheidung war ein schleichender Prozess, die Mannschaft hat nicht mehr das abgerufen, was sie abrufen kann", so der Abteilungschef. Und hätte Torwart Julian Bär die Eltinger in Fellbach nicht pausenlos im Spiel gehalten, ,,hätten wir hoffnungslos zurückgelegen". In der vergangenen Saison habe der TSV Eltingen zu diesem Zeitpunkt 15 Punkte auf dem Konto gehabt, jetzt seien es nur 12. ,,Ich sehe keine Fortschritte mehr, wir treten auf der Stelle."

Spieler identifizierten sich nicht mehr mit dem Klub

Kiesel habe auch gesehen, dass die Kommunikation zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft seit längerer Zeit nicht optimal funktioniere. ,,Da haben wir eine andere Erwartungshaltung gehabt." Stimmen im Umfeld seien zudem lauter geworden, so Kiesel, dass sich die Spieler nicht mehr mit dem Club identifizierten. ,,Karl-Heinz Fuhrmann hat ohne Zweifel drei Jahre gute Arbeit geleistet, doch dieser Schritt musste jetzt sein, auch wenn es schwer war, diese Entscheidung zu treffen. Wir bedanken uns für seine Arbeit und wünschen ihm alles Gute", sagt der Fußball-Abteilungsleiter.

Einen Nachfolger kann er noch nicht präsentieren, lose Gespräche habe er bereits geführt. Interimsweise betreuen Achim Kiesel selbst, der Trainer der zweiten Mannschaft Roger Bay sowie der verletzte Kapitän Oliver Neser den Landesligisten. ,,Ich hoffe, dass ich Anfang nächster Woche eine Lösung präsentieren kann, ich will beruhigt Weihnachten feiern können", so Achim Kiesel.

Fuhrmann völlig überrascht von der Trennung

Gestern Abend hat sich Karl-Heinz Fuhrmann von der Mannschaft verabschiedet und in Eltingen seine Siebensachen gepackt. Er sei aus allen Wolken gefallen, als er die Nachricht seiner Beurlaubung bekommen habe. Für ihn kam dieser Schritt aus heiterem Himmel, zumal Eltingen in Fellbach noch drei Punkte geholt hat. Am Sonntag war er noch zur Spielbeobachtung in Ingersheim und in Münchingen. ,,Ich war sehr überrascht, und den Grund, dass ich wegen Erfolglosigkeit gehen muss, kann ich nicht nachvollziehen." Der TSV Eltingen ist nach dem zehnten Spieltag - bei drei Siegen, drei Unentschieden und vier Niederlagen derzeit auf dem zehnten Tabellenplatz. ,,Wenn man als Saisonziel das Mittelfeld angibt, ist die Diskrepanz nicht so groß", sagt Fuhrmann. Zumal die Eltinger schon gegen einige Spitzenmannschaften gespielt hätten.

"Chemie war nicht mehr so wie sie einmal war"

,,Das kann also nicht wirklich der Grund sein, keine Ahnung, was letztendlich den Ausschlag zu diesem Schritt gegeben hat." Eine Vermutung hat er: ,,Die Chemie zwischen Herrn Kiesel und mir ist nicht mehr so gut, wie sie einmal war." Zuletzt habe es Differenzen darüber gegeben, welche Spieler der ersten Mannschaft der zweiten in der Kreisliga A 2 aushelfen sollten. Karl-Heinz Fuhrmann selbst hätte den Landesligisten gerne weiter trainiert. Einen Vertrag mit dem TSV Eltingen hat er noch bis zum 30. Juni 2016. In der Winterpause 2012/2013 war er als Nachfolger von Irsen Latifovic zum TSV gekommen. Jetzt ist sein Engagement in Eltingen vorzeitig beendet. ,,Ich bin noch nie entlassen worden", sagt er. Einen kleinen Unterschied zur TSG Hoffenheim gibt es. Einen ,,Wundertrainer" Huub Stevens wird der Eltinger Abteilungsleiter Achim Kiesel der Mannschaft mit Sicherheit nicht präsentieren können.

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