Ohne Vier läuft lange nix

„In der ersten Halbzeit hat Baunatal richtig stark aufgespielt, da waren wir aus meiner Sicht mit dem 0:1 noch gut bedient. Aber in der zweiten Halbzeit war dann eine ganz andere Eintracht-Mannschaft auf dem Platz. Dadurch haben wir uns den Sieg letztlich auch verdient“, erklärte Stadtallendorfs Sprecher Norbert Schlick.

In der ersten Hälfte machte sich das berufsbedingte Fehlen von Routinier Dani Vier extrem bemerkbar. Die Gäste hatten über weite Strecken die Spielkontrolle und sorgten durch den agilen Merle auch immer wieder für Gefahr. Nach 22 Minuten hätte der KSV-Angreifer bereits die Führung markieren können, traf aber nur die Latte. Während die Eintracht in den ersten 45 Minuten keine einzige nennenswerte Torchance aufweisen konnte, setzten die Nordhessen immer wieder Nadelstiche und gingen durch Mario Wolf (43.) verdientermaßen mit 1:0 in Führung.

„In der Kabine gab es dann eine deftige Halbzeitansprache unseres Trainers, die auch absolut nötig war. Wir kamen dann wie verwandelt zurück auf den Platz“, beschrieb Schlick. Läuferisch und kämpferisch war die Sicaja-Truppe nun nicht mehr wiederzuerkennen, vor allem Erdinc Solak war nun ständiger Unruheherd. Nach 55 Minuten schickte der Standardspezialist eine Freistoßflanke in den Baunataler Strafraum, die Ceyhun Dinler per Kopf zum Ausgleich verwertete.

Stadtallendorf blieb in der Folge am Drücker und schnürte die Nordhessen förmlich ein. Dennoch hatten die Gastgeber noch eine Schrecksekunde zu überstehen, als ein KSV-Spieler den Ball nach 73 Minuten aus zwei Metern (!) am Tor des schon geschlagenen Keepers Hrvoje Vincek vorbeiköpfte.

Nur zwei Minuten später war es dann auf der Gegenseite wieder Solak, der den eingewechselten Valon Ademi fand, der mit seinem wohl ersten Kopfballtor seiner Karriere für das 2:1 sorgte. In der Schlussphase musste Baunatal die Abwehr ob des Rückstandes öffnen, was die Eintracht zu ihren Gunsten ausnutzte. Mit seiner dritten Vorlage setzte Solak erneut Dinler (90.) in Szene, der mit seinem fünften Saisontreffer alles klar machte.

Eintracht Stadtallendorf: Vincek; Vidakovics, Bartheld (63. Ademi), Döringer (46. Häuser), Gaudermann, Dinler, Vogt (88. Schudy), Völk, Arifi, Solak, Williams.

KSV Baunatal: Bielert; Wolf, Üstün, Grashoff, Samson, Borgardt, Krengel, Merle, Neumann (73. Lee), Schrader (73. Pforr), Bravo-Sanchez.

Tore: 0:1 Wolf (43.), 1:1 Dinler (55.), 2:1 Ademi (75.), 3:1 Dinler (90.). – Schiedsrichter: Stöhr (Niedernhausen). – Zuschauer: 500.