2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Wieder an Bord: Eber-Kapitän Konrad Voglsinger. Foto: Stefan Rossmann
Wieder an Bord: Eber-Kapitän Konrad Voglsinger. Foto: Stefan Rossmann

Eber wollen Dornen den Stachel ziehen

TSV hofft am Sonntag in Dornach auf Anfangseuphorie

TSV Ebersberg - Der Gedanke an den SV Dornach müsste beim TSV Ebersberg eigentlich immer noch Schmerzen verursachen. Bei ihrer letzten Begegnung haben sich die Dornen, durch das borstige Deckhaar hindurch, tief ins Fleisch der Eber gebohrt.

Daniel Sahdos Kopfballtreffer zum 2:2-Ausgleich in der 94. Spielminute beraubte die Kreisstädter am achten Spieltag in buchstäblich letzter Sekunde ihres ersten, sicher geglaubten Saisonsieges. Ein TSV-Frischling scheint diese Reminiszenz allerdings erfolgreich verdrängt zu haben. „Das Hinspiel spielt für mich persönlich überhaupt keine Rolle“, brauchte Tobias Lentner zunächst zwei Gedankenstützen, ehe der SVD-Groschen bei ihm fiel. „Vielleicht weil ich damals auf der Bank saß.“ Von dieser hat sich Lentner längst erhoben und ist aus der Eber-Abwehrreihe nicht mehr wegzudenken. Durch konstant zweikampfstarke Auftritte sowie Auge und Ballsicherheit hat sich der Youngster in seiner Premierensaison im Herrenbereich das uneingeschränkte Vertrauen von Trainern und Mitspielern erarbeitet.

Da darf man schon mal unverblümt Kritik üben. „Das war unsere schlechteste Saisonleistung“, bewertet er die jüngste 0:1-Heimschlappe gegen die SF Aying, „die erste Halbzeit kann man voll vergessen. Wir hatten alle nicht die richtige Einstellung, waren in den Zweikämpfen nicht präsent und unsere Abstände waren zu weit.“ Als Mannschaft, „die das Spiel über ihre Defensive macht“, werde es besonders heikel, „wenn wir nicht von Anfang an da sind.“ Allerdings könnte man ebenso argumentieren, dass die Ayinger ganz einfach ein spielerisch effektives Mittel gefunden haben, das den Ebern überhaupt nicht geschmeckt hat.

„Ich will niemandem zu nahe treten, aber Aying ist ein Gegner, den wir schlagen und den Abstand zu ihnen vergrößern müssen“, hofft Lentner nun, „dass wir hinten wieder Stabilität rein bekommen. Vielleicht tut es uns gut, dass unser Kapitän Konrad Voglsinger wieder dabei ist.“ Gerade zu Spielbeginn befände sich sein Team meist auf einer Gratwanderung. „Wenn nur ein paar mental nicht dabei sind, färbt das auf alle ab. Andererseits lassen wir uns genauso von Euphorie anstecken.“ Im Klartext: Anfangseuphorie zieht Stachel aus der Wunde.

Text: Julian Betzl

Aufrufe: 01.4.2017, 15:44 Uhr
Ebersberger Zeitung - Julian BetzlAutor