Hatten die Gäste aus der Kreisstadt in den ersten 45 Minuten das Geschehen noch weitestgehend im Griff, mussten sie sich im Schlussakt der Bezirksliga-Partie dreimal bei ihrem Keeper Alex Boschner sowie dem Dorfener Unvermögen im Torabschluss bedanken, dass der Vorsprung auf den direkten Verfolger nicht auf einen Zähler zusammen geschrumpft ist.
Unterhaltsam war die Begegnung für die 200 Zuschauer allemal. Mit offenem Visier liefen beide Teams zunächst von einem in den anderen Konter, ehe die Reihen etwas besser geschlossen waren. Nach gut 20 Minuten fand Ebersbergs Georg Münch dennoch eine Lücke, scheiterte am Pfosten, und auch Benedikt Platzer konnte den Abpraller frei vor dem Tor der Isenstädter Gastgeber nicht verwerten. „Unterm Strich war Dorfen nicht besser, und wir hätten sie schlagen können, wenn wir in der ersten Halbzeit das Tor machen“, haderte Eber-Kapitän Konrad Voglsinger nach Wiederbeginn mit zwei weiteren vergebenen Großchancen der Gäste. Erst köpfte Christopher Lechner aus aussichtsreicher Position über den Querbalken (Voglsinger: „Normalerweise macht er davon acht aus zehn); dann rettete Dorfens Schlussmann Wolf in höchster Not gegen den Seitfallzieher von Christoph Ametsbichler.
Obwohl Ebersbergs Spielführer seine Elf „allgemein was Kampf, Spielannahme und Defensive betrifft, deutlich stärker als gegen Kolbermoor“ einordnete, legten Dorfens Angriffswellen zunehmend an Höhe und Druck zu. „Sie haben uns aber nicht an die Wand gespielt, wenn sie ein paar mal über außen gekommen sind, weil es in der letzten Konsequenz selten richtig gefährlich wurde“, meinte Voglsinger. „Dorfen hatte viel Euphorie und war gleichwertig, aber wenn bei uns hinten die Null steht, kann nicht mehr viel passieren.“
Passiert ist letztlich auch nicht viel im Tabellenkeller. „Die Situation ist unverändert. 37 Punkte sollten für den Klassenerhalt reichen, was bedeutet, dass wir aus den letzten fünf Spielen noch mindestens zwei Siege brauchen“, rechnete Voglsinger vor und meinte mit Blick auf die Eber-Formkurve: „Da habe ich kein Bauchweh.“
Text: bj