2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Tim Stöhr: Meister und Torschützenkönig. 	Archivfoto: Raab
Tim Stöhr: Meister und Torschützenkönig. Archivfoto: Raab

Vom Mittelfeldmann zum Torschützenkönig

KLA ALSFELD: +++ Tim Stöhr hat mit 29 Treffern großen Anteil am Titelgewinn von Burg-/Nieder-Gemünden +++

GEMÜNDEN . Es war eine Saison wie gemalt für Tim Stöhr. Mit dem TSV Burg-/Nieder-Gemünden sicherte sich der Offensivmann den Meistertitel in der Kreisliga A Alsfeld und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisoberliga Süd. Und persönlich lief es für den schnellen Angreifer – der kurioserweise als Mittelfeldspieler in die Saison gestartet war – ebenfalls prächtig: Mit 29 Treffern sicherte er sich den Titel des Torschützenköniges der Kreisliga A.

Nochmals unseren herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft und zum Aufstieg in die Kreisoberliga. Haben Sie die Feierlichkeiten gut überstanden?

Ja, mittlerweile geht es so langsam wieder (lacht). Aber es war wirklich klasse. Ich bin ja jetzt schon einige Jahre hier und habe schon viel erlebt, aber so etwas noch nicht. Wir haben die ganze Nacht durchgefeiert und uns dann am Sonntagvormittag wieder getroffen, um mit einem Planwagen durch die Gemarkung zu fahren. Dafür noch mal ein Dank an meinen Opa, der uns den Wagen zur Verfügung gestellt hat.

Spüren Sie eine besondere Erleichterung oder Genugtuung, nachdem es in den vergangenen Jahren so oft so knapp nicht gereicht hat?

Klar, es tut natürlich besonders gut. Nach dem Erfolg in Hattendorf am vorletzten Spieltag ist ja schon etwas aus uns herausgebrochen, denn mit einer Niederlage hätten wir ja gut und gerne Dritter werden und am Ende wieder mit ganz leeren Händen dastehen können. Und wir sind auch 100 Prozent fokussiert in die letzte Partie gegangen, weil wir uns das nicht mehr nehmen lassen wollten. Es ist einfach schön, allen im Verein, die für uns da sind und tolle Arbeit leisten, durch den Aufstieg etwas zurückgeben zu können.“

Sie haben persönlich ja eine etwas kuriose Trefferbilanz aufzuweisen, blieben in den ersten neun Partien ohne Tor, um dann in sechs Spielen 15 (!) Mal zu treffen. Sind diese Extreme am Positionswechsel festzumachen?

Ja, absolut. Ich war bis dahin normalerweise im linken oder rechten Mittelfeld zuhause. Nach der Trennung von Andre Karl war die Sturmposition dann praktisch frei, und wir haben es einfach probiert. Mit meinem Dreierpack beim 4:0 gegen Herzberg ist dann der Knoten geplatzt und natürlich fühle ich mich mittlerweile im Sturm sehr, sehr wohl – was ja auch nicht ungewöhnlich ist, wenn einem 29 Tore in einer Saison gelingen (lacht).

Wo sehen Sie auf dem Platz Ihre Qualitäten und woran müssten Sie noch feilen?

Natürlich ist meine Schnelligkeit mein großes Plus. Dazu haben wir mit Niklas Gonder einen der intelligentesten Spieler der Liga im Team, der mich immer wieder mit tollen Pässen eingesetzt hat, wovon ich natürlich enorm profitiert habe. Zudem würde ich sagen, dass mein linker Fuß schon stärker ist als mein rechter. Zum Kopfballungeheuer werde ich in meiner Karriere aber nicht mehr werden. Da muss in meiner Jugendzeit irgendetwas verpasst worden sein.

Sie sind ja auch Co-Trainer beim TSV Burg-/Nieder-Gemünden. Was trauen Sie Ihrem Team in der kommenden Saison zu oder ist es für Prognosen noch zu früh?

Da muss man noch die nächsten Wochen abwarten, aber ganz klar ist, dass es in der nächsten Saison nur ein Ziel geben kann, und zwar den Klassenerhalt. Wir haben aktuell ein homogenes Team beisammen, mit einer sehr guten Mischung aus jungen, hungrigen, aber auch aus erfahrenen Spielern. Dennoch werden wir uns vor allem in der Breite besser aufstellen müssen, denn sollten mal Ausfälle kommen, müssen wir in der Lage sein, diese aufzufangen, was in der Kreisoberliga natürlich deutlich schwerer ist als in der A-Klasse. Sollten Neuzugänge kommen, müssen die aber nicht nur sportlich, sondern vor allem auch menschlich zum Team passen.



Steckbrief

Name: Tim Stöhr

Alter: 26

Wohnort: Homberg (Ohm)

Familienstand: ledig, aber vergeben

Beruf: Industriekaufmann

Hobbys: Zeit mit der Freundin verbringen, ansonsten sportliche Aktivitäten wie z- B. Volleyball mit Kumpels

Bisherige Vereine: FSG Homberg/Ober-Ofleiden, TSV Burg-/Nieder-Gemünden

Lieblings-Profiverein: Borussia Dortmund

Aufrufe: 09.6.2017, 11:15 Uhr
Marc Steinert (Oberhessische Zeitung)Autor