2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das Kreisliga-Team : Lea Marcks, Rabea Papke, Katharina Stemmann, Matthias Scholz (hinten, v. links), Jennifer Berg, Sophie Benoit, Lena Alpers, Lea Delamotte, Marco Bellmann (Mitte, v. links), Fehmke Reichardt, Sabrina Bellmann, Merret Buchholz und Nina Drechsel (vorne, v. links).
Das Kreisliga-Team : Lea Marcks, Rabea Papke, Katharina Stemmann, Matthias Scholz (hinten, v. links), Jennifer Berg, Sophie Benoit, Lena Alpers, Lea Delamotte, Marco Bellmann (Mitte, v. links), Fehmke Reichardt, Sabrina Bellmann, Merret Buchholz und Nina Drechsel (vorne, v. links).

TSV Apensen-Damen wollen jetzt durchstarten

Über ein junges Frauenfußball-Team...

APENSEN. Der TSV Apensen schickt nach der Sommerpause ein junges Frauenfußball-Team in der Kreisliga an den Start. Das erste Mal. Die Trainer Matthias Scholz und Jennifer Berg sind sich auch schon beim Saisonziel einig.

Matthias Scholz wuchtet eine prall gefüllte Sporttasche auf den Rasen. Um ihn herum steht ein Dutzend junger Frauen, sie starren auf die Tasche. Als Scholz den Reißverschluss öffnet, kommt ein weißes Trikot zum Vorschein. Er zieht es heraus und entfaltet es. Wie bei der Vorstellung eines Neuzugangs bei einem Proficlub präsentiert er das Trikot. Danach zieht er ein knallgelbes heraus.

Die Trikots markieren einen Meilenstein beim TSV Apensen. Die Fußballabteilung hat es geschafft, erstmals eine Frauen-Mannschaft aufzubauen. Mit den gelben Trikots und weißen Torwarttrikots geht das Team vom Trainerduo Matthias Scholz/Jennifer Berg nach der Sommerpause an den Start - nicht ganz unten in der Kreisklasse, sondern gleich in der Kreisliga, wegen der vielen erfahrenen Spielerinnen. "Die Begeisterung ist hier überall spürbar", sagt Matthias Scholz.

Beim TSV sind jetzt alle Altersklassen besetzt - mit insgesamt 100 aktiven Mädchen und Frauen. Es sei der Höchststand, sagt der Fußballobmann der Frauen und Juniorinnen, Marco Bellmann. Davon entfallen allein 40 auf die Damen und B-Juniorinnen. Der Fortbestand für die nähere Zukunft sei dadurch gesichert, ist sich Bellmann sicher. Es ist das Ergebnis der konsequenten Jugendarbeit, die die Apenser in den vergangenen zehn Jahren geleistet haben. Bis 2005 hatte der TSV noch ein Damen-Team, aber keinen Unterbau.

Jetzt, da Mädchen- und Frauenfußball boomen, gibt es ein Problem: Der Platz ist begrenzt. Daher haben die Apenser den Rasenplatz an der Fruchtallee, der sonst für das Schützenfest genutzt wird, auch zum Fußballfeld für die Mädchen- und Frauen-Teams umfunktioniert. Die Punktspiele bestreiten die Frauen am Soltacker. Auch dort haben die Verantwortlichen improvisiert und unter anderem einen Verkaufscontainer und Ballfangnetze installiert.

Beim TSV Apensen waren sie sich in den vergangenen Jahren sicher, dass es mal eine Damen-Mannschaft geben würde. Fraglich war immer nur der Zeitpunkt. Als das TAGEBLATT den C-Juniorinnen vor fünf Jahren einen Besuch abgestattet hatte, wähnte sich der heutige 2.Vereinsvorsitzende, Oliver Drechsel, in der Hoffnung, dass spätestens 2014 eine Damen-Mannschaft Punktspiele bestreitet.

Dass sich das Team erst jetzt formierte, hatte personelle Gründe. In den vergangenen beiden Jahren gab es laut Drechsel zu wenige Spielerinnen, als dass der TSV Apensen eine spiel- und konkurrenzfähige Mannschaft hätte bilden können. "Das Risiko war uns zu groß", sagt Bellmann. Die Apenser warteten ab, brachten die Spielerinnen, die vor einem Jahr zu alt für die B-Jugend waren, bei Clubs in der Umgebung unter. Andere pausierten und gaben den Verantwortlichen ihr Wort, zurückzukommen.

Nina Drechsel (18) und Fehmke Reichardt (17) sind Apenser Eigengewächse. Die beiden Freundinnen spielten schon von klein auf zusammen Fußball beim TSV. Als sie vor einem Jahr aber in den Damen-Bereich kamen, war für sie in Apensen Schluss. Nina Drechsel und Fehmke Reichardt wechselten zum TuS Harsefeld und sammelten dort Landesliga-Erfahrung.

Dass die beiden Fußballerinnen in diesem Jahr zurückkehrten, stand für sie nicht zur Debatte. "Es war unser Traum, bis zu den Damen in Apensen zusammenzuspielen", sagt Fehmke Reichardt. "Es ist schön, sich von unten nach oben zu arbeiten und nicht in ein gemachtes Nest zu fallen", sagt Nina Drechsel. Kreisliga statt Landesliga - die beiden nehmen es gerne in Kauf.

Der Kader umfasst um die 20 Spielerinnen. Zum größten Teil setzt er sich aus Rückkehrerinnen und früheren B-Jugend-Spielerinnen zusammen. Hinzu kommen jene, die ein Jahr pausierten, und jene, die neu im Club sind. Auffallend: "Das Team ist sehr, sehr jung und ausgeglichen", sagt Trainer Matthias Scholz. Die Jüngsten sind 16, die Älteste 21. "Wir müssen uns in der Liga erstmal zurechtfinden", sagt Scholz. Vor allem dann, wenn seine Mädels auf gestandene Frauen mit mehrjähriger Kreisliga-Erfahrung treffen.

Matthias Scholz ist froh, dass er mit Jennifer Berg eine erfahrene Fußballerin an seiner Seite hat. Mit dem TuS Harsefeld spielte die Torhüterin in der Landesliga, mit den VSV Hedendorf/Neukloster aktuell in der Kreisliga. "Ich habe das Gefühl, dass wir oben mitspielen können", sagt Berg. Das Saisonziel lautet, am Ende in der Tabelle unter den ersten Fünf zu landen.

Ein Problem ist jedoch, dass die Mannschaft erst wenige Male miteinander trainiert hat. Durch die Sommerferien ist die Hälfte des Kaders noch im Urlaub - und das, obwohl am 5. August schon das Kreispokalspiel gegen den FC Oste/Oldendorf III ansteht, und am 14. August der Kreisliga-Auftakt beim VfL Güldenstern Stade. Immerhin, so Jennifer Berg, stünden bis zum ersten Pflichtspiel noch drei Testspiele zur ersten Standortbestimmung an. Bis dahin arbeiten die daheimgebliebenen Spielerinnen weiter an ihrer Fitness und Kondition.

Training

Fußballerinnen ab dem Jahrgang 1999 und älter sind beim TSV Apensen willkommen. Die Damen-Mannschaft trainiert montags und mittwochs von 19 bis 20.30 Uhr auf dem Fußballplatz an der Fruchtallee. Weitere Informationen gibt bei Obmann Marco Bellmann via marcobellmann(at)t-online.de und unter http://tsv-apensen.jimdo.com/

Aufrufe: 022.7.2016, 12:00 Uhr
Tageblatt / Von Tim ScholzAutor