2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
Traf zehn Mal: Der Altenholzer Kevin Link (li.. hier gegen Henstedt-Ulzburgs   Lennert Funke). Foto: göt
Traf zehn Mal: Der Altenholzer Kevin Link (li.. hier gegen Henstedt-Ulzburgs Lennert Funke). Foto: göt

TSV Altenholz fehlt gegen Spitzenteams Durchschlagskraft

Randkieler landen auf dem neunten Tabellenplatz

Mit dem bescheidenen Saisonziel, nichts mit dem Abstieg zu tun haben zu wollen, startete der TSV Altenholz in die Saison 2015/16, weil es viele Ab- und Neuzugänge im Angriff zu vermelden gab. Doch die Eingliederung der neuen Spieler funktionierte reibungslos - der TSVA belegte zur Winterpause überraschend den fünften Platz, der auch in der zweiten Jahreshälfte verteidigt werden sollte. In dieser verloren die Schwarz-Gelben jedoch an Boden.

Sogar das letzte Saisonspiel gegen den Absteiger Preetzer TSV konnten die Randkieler nicht gewinnen und schlossen die Saison 2015/16 letztlich mit dem neunten Tabellenplatz ab. Ulf Ciechowski resümiert etwas zwiegespalten: ,,Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir auf den neunten Platz kommen werden, dann hätte ich das sofort unterschrieben", so der Altenholzer Cheftrainer. ,,Aber wenn ich mir die Hinserie ansehe, bin ich schon etwas enttäuscht. Insbesondere das letzte Spiel nicht zu gewinnen, gefiel mir nicht. Mit einem Sieg wären wir auf den siebten Platz gekommen, und dann wäre es eine super Serie und ich zufrieden gewesen."

Zudem bedeutet der neunte Platz eine schlechtere Platzierung als in der Vorsaison. Da belegten die Schwarz-Gelben den achten Platz mit einem Punkt mehr auf dem Konto.Ein Grund für diesen kleinen ,,Rückschritt" waren die letzten fünf Saisonspiele, die der TSVA alle nicht gewinnen konnte (drei Niederlagen und zwei Unentschieden). Auch wenn die Schwarz-Gelben gegen den Heider SV eine 1:0-Führung in der Nachspielzeit leichtfertig wegschenkten und gegen den TSB Flensburg ebenfalls zwei Punkte liegen gelassen haben - beide gingen 1:1 aus - waren in den Partien gegen Polizei Neumünster (0:4) und den Preetzer TSV (1:2) Unkonzentriertheiten in der Defensivarbeit unübersehbar. Zudem waren die Altenholzer gegen das Spitzenteam SV Todesfelde ein Gegner auf Augenhöhe, verloren das Match jedoch knapp mit 0:1.

Auch gegen weitere Mannschaften aus der Spitzengruppe tat sich die Ciechowski-Elf schwer, blieb gänzlich sieglos. Unentschieden gegen den TSB Flensburg (0:0) sowie den Heider SV (3:3) und Niederlagen gegen Eutin 08 (1:2), den SV Eichede (3:4 und 1:2) verhinderten eine Platzierung in der oberen Tabellenhälfte. Ciechowski dazu: ,,Die Erfahrung fehlte einfach gegen Spitzenmannschaften. Zudem fehlte uns die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Sonst hätten wir auch einmal gegen eine Spitzenmannschaft gewonnen."

Der TSV Altenholz hat zwar sechs Tore weniger erzielt als in der Vorsaison, kassierte aber auch deren 15 weniger. So konnte vor allem die Defensive mit einer harten, aber fairen Zweikampfführung, etwa von Thore Ceynowa, Jonas Schomaker, Timo Bruns und Malte Ceynowa, überzeugen. Mit großem Willen erkämpften sich die Randkieler knappe Siege gegen den TSV Kropp (2:1), FC Reher/Puls (2:1), FC Kilia Kiel (2:1) und den Oldenburger SV (1:0).

Die hohe körperliche Präsenz auf dem Platz und in den Zweikämpfen, der ruhige Spielaufbau sowie der sehr gute Fitnesszustand waren Gründe für die überraschend gute Hinserie. Hinzu kamen Teamspirit und Leidenschaft, wodurch die Randkieler nach Rückständen punkteten und in der Nachspielzeit Tore erzielten. Dazu Ciechowski: ,,Die Einstellung ist das wichtigste im Fußball. Leidenschaft ist die Grundvoraussetzung für mich, um überhaupt Fußball zu spielen. Ansonsten braucht man gar nicht auf den Platz zu gehen."

Leidenschaft zeigte auch der technisch versierte Paul-Eric Camps, der mit seinen Dribblings und seiner Passsicherheit die Gegner immer wieder vor Probleme stellte. ,,Camps hat herausragend gespielt, weil er immer seine Leistung bringt, und immer mit Leidenschaft dabei ist. Dazu richtet er junge und unerfahrene Spieler immer wieder auf", stellt Ciechowski fest. Auch Stammtorhüter Hüsnü Özdemir war mit vielen Paraden in guter Form und ,,hat immer sehr gut gehalten und hat mit seinen 34 Jahren immer noch dazugelernt und Fehler der Vorsaison abgestellt", so der Coach.

Für Aufsehen sorgte zudem der treffsicherste Altenholzer Julian Langnau (zwölf Tore) - Kevin Link kam auf zehn Treffer, der sich mit seinen Tempodribblings viele Tormöglichkeiten erspielte. Die Winter-Neuzugänge konnten bisher noch nicht überzeugen, ihr Potenzial zumindest nicht abrufen. Mittelfeldspieler Lennart Grützmacher kam meistens von der Bank zum Einsatz und setzte kaum Akzente. Abwehrspieler Andy Watzlawczyk kam verletzungsbedingt nur auf Kurzeinsätze. Und Jannis Sändker erlitt in einem Freundschaftsspiel gegen Gettorf eine Adduktorenverletzung und absolvierte kein Pflichtspiel. Wenn er gesund ist, dann könnte sich in der nächsten Saison eventuell die Chancenverwertung verbessern, die wohl auffälligste Schwäche. Denn nach Ciechowski hat ,,er bei Comet Kiel bewiesen, dass er sehr schnell und vor allem torgefährlich sein kann."
Aufrufe: 08.7.2016, 11:00 Uhr
SHZAutor