2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Die 1860-Vizepräsidenten Hans Sitzberger und Heinz Schmidt. F: dpa
Die 1860-Vizepräsidenten Hans Sitzberger und Heinz Schmidt. F: dpa

Neue Löwen-Richtung: Künftig keine Darlehen mehr von Ismaik

„Fortsetzung der Schuldenpolitik wird es nicht geben“

Der TSV 1860 stellt die Weichen für die Zukunft - und das soll ohne weitere Darlehen von Investor Hasan Ismaik geschehen. Eine richtungsweisende Entscheidung?

Wie geht es weiter mit den Löwen - vor allem in finanzieller Hinsicht nach dem Absturz in die Viertklassigkeit? „Wir sind noch mitten in der Prüfung und haben noch keine abschließende Beurteilung.“ Das sagte der neue 1860-Geschäftsführer Markus Fauser am Montag bei der Pressekonferenz zum Trainingsauftakt des TSV 1860 in die neue Saison auf die Frage nach der wirtschaftliche Lage der Löwen. Er sei als Geschäftsführer aber allen Gesellschaftern gegenüber verpflichtet - also dem Verein und Hasan Ismaik.

Doch auf dessen Geldzahlugnen an die Profi-Abteilung soll künftig verzichtet werden. "Eine Fortsetzung der Schuldenpolitik der Vergangenheit wird es mit mir nicht geben", sagte der neue Präsident Robert Reisinger der Süddeutschen Zeitung, "die KGaA wird mit mir keine weiteren Darlehen aufnehmen." Jede Zahlung Ismaiks in den vergangenen Jahren waren Kredite, de facto also Schulden. Vizepräsident Hans Sitzberger beschrieb den künftigen Weg der Löwen etwas schnippischer: "Wenn, dann soll er uns das Geld schenken." Künftig will der TSV 1860 also wieder so wirtschaften, dass er auf eigenen Beinen stehen kann.

Und auch die Kredite der Vergangenheit tilgen kann - zumindest die fälligen der vergangenen Spielzeit. Diese nennt Fauser „Altthemen“. Unter diese Altlasten aus der Alptraum-Saison 2016/17 fällt der Prozess um die Gehaltsfortzahlung des im Dezember 2016 entlassenen Geschäftsführers Thomas Eichin. Dieser steht Ende Juni an, eine Abfindung soll sich in der höhe eines Regionalliga-Jahresetats bewegen (rund drei Millionen Euro). Ähnlich sieht es bei Ex-Trainer Kosta Runjaic aus. Ein weiterer Punkt sind offenbar ausstehende Zahlungen an die Arena-Cateringfirma. Die SZ berichtet, dass hier eine weitere Million Euro fällig wird.

Grundsätzlich will sich der TSV 1860 selbst wieder auf gesunde Beine stellen - und das offenbar unabhängig von den Geldern von Hasan Ismaik. Deutet das auf eine Trennung vom Investor hin? „Ergebnisoffen“ sei man mit dem Blick auf die künftige Zusammenarbeit mit Ismaik, so Fauser. „Ein zukunftsfähiges Konzept“ soll es werden, die „Budgetplanung“ für die kommenden zwei Jahre sei bereits gemacht.

Aufrufe: 013.6.2017, 13:31 Uhr
Florian Weiß - tzAutor