2024-05-10T08:19:16.237Z

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Nach dem Abstieg aus der Landesliga will die TSG Hechtsheim bald wieder für positive Schlagzeilen sorgen.	Archivfoto: hbz/Bahr
Nach dem Abstieg aus der Landesliga will die TSG Hechtsheim bald wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Archivfoto: hbz/Bahr

Weg vom schlechten Image

TSG Hechtsheim will sich neu ausrichten und verstärkt auf die Jugend setzen

HECHTSHEIM. Die TSG Hechtsheim drückt den Reset-Knopf: Nach dem Abstieg in die Fußball-Bezirksliga will der Mainzer Verein „zurück zu den Wurzeln“, sagt Frank Röhr, Sprecher des Vorstands. Will heißen: Die Jugend soll vorrangig in den Fokus rücken. Damit soll ein kompletter Imagewandel einhergehen.

Sepe und Oriana bilden das neue Trainer-Duo

Vor vier Wochen hatte sich der Landesligist von seinem Trainer Tobias Rieger getrennt. Auch der langjährige Vorsitzende Stefan Simon trat bei den jüngsten Vorstandswahlen nicht mehr an. Die Vorstandsmitglieder Röhr, Giancarlo Falanga, Heinz Hämmerlein und Markus Albrecht leiten seither gemeinsam die Geschicke. Letzterer hat als Jugendleiter künftig in Sachen Neuausrichtung des Nachwuchses den Hut auf. Weitere Puzzleteile sollen die neuen Trainer der ersten Mannschaft Alfonso Sepe und Alessandro Oriana sein, um Junge zu integrieren. Dazu kommt Achim Groß, der in der neu geschaffenen Rolle als sportlicher Leiter wirken, Vertrauensperson für Spieler und Bindeglied zwischen Mannschaften und Verein sein soll, wie Röhr erklärt.

„Identität, Integration und Disziplin“, nennt er drei Schlagworte zur Neuausrichtung. Zuletzt hatte die TSG in der Landesliga mehr durch Undiszipliniertheiten denn guten Fußball Schlagzeilen gemacht. „Wir wollen wieder mehr durch unseren Fußball und durch Fairness auffallen“, offenbart der TSG-Sprecher. Dazu sollen Hechtsheimer Kicker künftig wieder in Hechtsheim bleiben, wodurch sich das Umfeld verstärkt mit Verein und Aktiven-Mannschaft identifizieren können soll. Letztere war in jüngster Vergangenheit als „Söldner-Gruppe“ verschrien. „Viele haben gesagt: In Hechtsheim, da gibt es was zu holen“, meint Röhr.

Von der Attitüde will der Verein nun wegkommen. Der Verein soll ohne große finanzielle Anreize attraktiv erscheinen. Schon zur neuen Saison werden alle Verträge des bestehenden Kaders umgeschrieben, erklärt der TSG-Sprecher, „es wird dann nur noch nach Leistung bezahlt.“ Zugpferd für ansässige Talente soll die Sportanlage mit drei Plätzen sein. Zudem bauen die Hechtsheimer auf qualifizierte Jugendtrainer, sind derzeit aktiv auf der Suche. „Man muss für gute Trainer Geld in die Hand nehmen“, weiß Röhr. Folglich soll der Etat, der bei den Aktiven eingespart wird, in die Jugendarbeit investiert werden. „Wir wollen dafür sorgen, dass sich die Spieler hier wohlfühlen“, so der Vorstandssprecher weiter.

Die TSG will im Zuge dessen, seit Längerem mal wieder eine A-Jugend melden. „Wir sind guter Dinge“, sagt Röhr. Derzeit hat der Verein zehn Nachwuchsmannschaften, von denen allerdings derzeit keine höher als Kreisliga spielt. Lediglich die C-Jugend hat gute Chancen, in die Landesliga aufzusteigen.

„Marienborn und Bretzenheim machen großartige Arbeit“, sieht Röhr die beiden Mainzer Klubs in Sachen Jugend als Vorbilder. „Mainz 05 ist unerreichbar“, führt der TSG-Sprecher weiter aus, „und die wenigsten schaffen es in die A- oder B-Jugend zu Gonsenheim oder Schott.“ Dahinter macht er eine Nische aus, die die TSG für sich nutzen möchte. Dass das nicht von jetzt auf gleich gehe, dessen sei man sich in Hechtsheim bewusst, gibt Röhr zu verstehen, der zudem weiß: „Der Sprung von der Jugend zu den Aktiven ist riesig.“

Ein Ultimatum, bis wann die Neuausrichtung greifen soll, hat sich der Verein offiziell nicht gesteckt. Nur so viel sagt Röhr: „Lieber jetzt als gleich.“ Druck gebe es aber keinen. Auch ein direkter Wiederaufstieg der TSG in die Landesliga sei kein Muss. Das ganze Unterfangen sei ein längerer Prozess.

„Es soll sich rumssprechen, dass hier was Gutes entsteht“, erläutert der Sprecher den Plan. Geradezu euphorisch schildert er die Ideen des Vorstands. „Das klingt nicht nur so, sondern das sind wir auch“, betont Röhr.



Aufrufe: 010.5.2017, 15:00 Uhr
Nils SaleckerAutor