2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Das neue Führungsteam: Der bisherige Abteilungsleiter Werner Schönberger mit seinem Nachfolger Patrick Hielscher und Michael Ritter (stellvertretender Abteilungsleiter und Kassier) sowie den Spielausschuss-Mitgliedern Sasa Savkovic, Daniel Misof, Niko Ulrich Stock
Das neue Führungsteam: Der bisherige Abteilungsleiter Werner Schönberger mit seinem Nachfolger Patrick Hielscher und Michael Ritter (stellvertretender Abteilungsleiter und Kassier) sowie den Spielausschuss-Mitgliedern Sasa Savkovic, Daniel Misof, Niko Ulrich Stock

TSG-Fußballer wählen neue Führungsriege

Chancen für eine Spielgemeinschaft von Zech mit der SpVgg Lindau stehen momentan schlecht

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Lindau-Zech / sz - Rund 30 Mitglieder der Abteilung Fußball der TSG Lindau-Zech sind vor Kurzem zur Hauptversammlung ins Vereinsheim gekommen. Hauptthema neben den Neuwahlen war die Überlegung, mit der SpVgg Lindau eine Spielgemeinschaft zu bilden - "um gemeinsam für die Stadt endlich wieder sportliche Erfolge erzielen" zu können", wie es der scheidende Abteilungsleiter und TSG-Vereinsvorstand Werner Schönberger formulierte.

Doch bevor man in seinem Jahresbericht auf dieses heiße und gleichzeitig sehr emotional besetzte Thema zu sprechen kam, schilderte Schönberger den anwesenden Mitgliedern, darunter auch vielen Spielern, zunächst schonungslos die miserable Lage, in der sich die Mannschaft zurzeit befindet.

Ähnlich wie im Vorjahr müsse man auch in der laufenden Saison 2014/15 in der Fußball-Kreisliga B4 überwiegend Niederlagen hinnehmen - wenn auch "nicht mehr in zweistelliger Höhe", wie Schönberger betonte. Das habe man sicherlich auch den sechs neuen Spielern aus den afrikanischen Ländern zu verdanken. Dennoch sei die Bilanz der Vorrunde nicht gerade erquickend: "Von elf Spielen nur zwei gewonnen, drei Unentschieden, sechs Niederlagen und neun Punkte - letzter Tabellenplatz." Der scheidende Abteilungsleiter fand klare Worte: "Das ist nichts anderes als ein Hobby-Kick. Hauptsache sonntags irgendwo den Rasen beschädigt und darauf rumgerannt. Freunde, so kann es nicht mehr weitergehen."

Trainingsbetrieb "unter aller Sau"

Die Probleme, die sich auch in einem lustlosen Trainingsbetrieb ("unter aller Sau") widerspiegeln würden, könnten nur gemeinschaftlich gelöst werden, leitete Werner Schönberger zum Thema "Spielgemeinschaft" über und fügte hinzu: "In Lindau muss sich fußballerisch etwas ändern." Wie in der Wirtschaft draußen gelte es auch hier, sich zusammenzuschließen, um größer und erfolgreicher zu werden. Nachdem Versuche mit Oberreitnau, eine Spielgemeinschaft zu gründen, gescheitert seien, habe sich nun die SpVgg Lindau angeboten. Beide Partner wären in einer solchen Gemeinschaft "gleichberechtigt", so Schönberger. Die Spielgemeinschaft solle bereits mit der Saison 2015/16 starten und vorerst auf ein Jahr befristet sein.

"Wir müssen nicht zusammengehen, solange wir genügend Leute in der ersten und zweiten Mannschaft haben - besser wird's nur, wenn irgendwie Geld reinkommt", erklärte TSG-Urgestein Jörg Ritter, der bei der Versammlung mit einer Urkunde der Stadt für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit für den Verein geehrt wurde. "Wir sind alle Fußballer, wir alle wollen spielen und gewinnen", entgegnete der anwesende SpVgg-Vorsitzende Björn Pietrzyk, der bei der Versammlung als Gastredner die Sichtweise seines Vereins darlegte. Ein Zusammengehen berge auch die Chance, endlich zu einem Kunstrasen zu kommen, den die Stadt eher bereit sei zu finanzieren, wenn eine Spielgemeinschaft gebildet würde.

"Das wäre das gleiche, wie wenn der TSV 1860 München mit dem FC Bayern München zusammengehen würde", schimpfte TSG-Torwart Harald Steiner in der anschließenden Diskussion. Viele Spieler würden der TSG den Rücken kehren, weil sie nicht mehr zum Spielen kämen. Steiner: "Hätten wir 30 Leute, müssten wir nicht zusammengehen. Aber solange nur vier bis maximal acht Spieler zum Training kommen, macht das auch keinen Sinn." Der stellvertretende Jugendleiter der SpVgg, Achim Johler, ebenfalls anwesend, rückte nochmals die Vorteile in den Vordergrund: "Ihr wisst, wir beide haben Probleme mit Hege/Bodolz/Nonnenhorn - die können wir nur lösen, wenn wir unsere Kräfte bündeln. Ein zusätzlicher Effekt wäre, "dass wir künftig zusammen das doppelte Geld hätten".

Am Ende der leidenschaftlich geführten Diskussion gab es keine Entscheidung: Ein Antrag, über eine Spielgemeinschaft mit der SpVgg abzustimmen, wurde wieder zurückgezogen. Das Thema wurde vertagt - bis wann, blieb offen. Wolle man rechtzeitig vor der neuen Saison eine Spielgemeinschaft bilden, müsste das laut Schönberger noch vor dem Sommer entschieden werden. Dafür dürften die Chancen, so die Einschätzung vieler Anwesender, eher gering sein.

Aufrufe: 025.3.2015, 20:21 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Ulrich StockAutor