2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Keiner kennt den VfB besser so gut wie Jan Winkler. Der neue Coach will taktische Flexibilität vermitteln. Foto: Christoph
Keiner kennt den VfB besser so gut wie Jan Winkler. Der neue Coach will taktische Flexibilität vermitteln. Foto: Christoph

Trainer und Kumpel zugleich

Jan Winkler geht als einer der jüngsten Trainer in seine erste Spielzeit

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Jan Winkler betritt absolutes Neuland. Der Student der Deutschen Sporthochschule in Köln steht vor seiner ersten Saison als Trainer, und das im zarten Alter von nur 24 Jahren.

Seit Winkler vier Jahre alt war, spielte er Fußball beim VfB Blessem und kennt den A-Ligisten aus dem Fußballkreis Euskirchen wie kaum ein Zweiter. Nach der D-Jugend zog es das Talent zum TSC Euskirchen, wo er in den Genuss einer überdurchschnittlich guten fußballerischen Ausbildung kam.

Nach vier Jahren kehrte Winkler zu seinem Heimatverein nach Erftstadt zurück und blieb dem VfB bis heute treu. In der vergangenen Spielzeit stand die Seniorenmannschaft unter Trainer Andy Meis in der Kreisliga lange Zeit gut da, ehe Siege in der Rückrunde eine Seltenheit wurden. Meis verkündete früh seinen Rücktritt aus beruflichen Gründen, so dass der Verein sich nach einem neuen Trainer umsehen musste.

Die Wahl der Spieler fiel schnell auf Winkler, der sich die Übernahme des Traineramtes erst nicht vorstellen konnte. „Ich bin in Eurem Durchschnittsalter“, warnte er seine Mitspieler. Dazu ist er mit vielen Spielern eng befreundet.

„Es war zuerst schon ein bisschen komisch“, sagt der junge Trainer nun mit etwas Abstand. „Aber ich bin von den Jungs gefragt worden. Ich habe ja in der letzten Saison immer wieder mal das Training geleitet und war übergangsweise auch schon Jugendtrainer.“

Begleitet hat den Weg von Winkler Blessems Co-Trainer Sedat Kaya, der mit einem rund 16 Jahre jüngeren Cheftrainer „überhaupt keine Probleme“ hat. Kaya: „Ich kenne Jan seit der C-Jugend. Ich war damals sein Trainer, und er war einer meiner besten Spieler.“

Wiedertreffen wird sich das Duo nun auf der Trainerbank. Kaya freut sich sehr: „Kreisliga A ist zwar nicht einfach, aber die Jungs wollten ihn als Trainer haben und es funktioniert einwandfrei. Taktisch sind wir auf einer Wellenlänge und ich kann von ihm eine Menge lernen, denn man lernt ja nie aus.“

In seinem Studium ist Winkler „Fußball-fokussiert“ und strebt den B-Schein als Trainer an. Der angehende Fußballlehrer würde mit seinen Blessemer Spielern gerne mal eine Videoanalyse machen. Ihm ist wichtig, seiner Elf eine Grundidee zu vermitteln und einen Matchplan, der auf einem 4-4-2-System basiert, an die Hand zu geben. „Ich bin noch kein Meister“, gibt Winkler bescheiden zu und versichert: „Das hier ist kein Experiment für mich, sondern ein ernster Job.“

Winkler bezeichnet Kommunikation als „eine Stärke“ und trennt: „Auf dem Platz bin ich der Trainer, daneben bin ich der Kumpel, den man mal auf den Arm nehmen kann.“

Aufrufe: 010.8.2016, 11:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Manfred ChristophAutor