Träume vom Titel

Unterschiedlicher könnte die Ausgangssituation nicht sein. Macht SV 09 nicht den Fehler, die nächsten beiden Gegner zu unterschätzen, ist die Herbstmeisterschaft möglich. Am Sonntag kommt die Spvg Wesseling-Urfeld, am 6. Dezember geht die Reise zum VfL Leverkusen.

Der TV Herkenrath, seit Wochen in aufsteigender Form, in den letzten neun Spielen (inklusive der Pokalrunde) nur mit einem Gegentor behaftet, hat drei dicke Brocken vor der Brust: am Sonntag geht es zum FC Hürth, dann ist der TSC Euskirchen am 6. Dezember zu Gast und am 12. Dezember heißt es „nachsitzen” im Nachholspiel beim FC Hennef.

SV Bergisch Gladbach 09 - Spvg Wesseling-Urfeld 19/46 (So 14:30)

Schiedsrichter: Cemal Cam (Bayer 04)

SV 09 sorgt durchweg für positive sportliche Schlagzeilen: Erster in der Punktetabelle und Erster in der Fairnesstabelle (gemeinsam mit dem SV Eilendorf). Beeindruckende Leistung dieser jungen Mannschaft und ihres Trainers Thomas Zdebel. Gibt es zwei — nach den fußballerischen Fähigkeiten der 09er durchaus mögliche — Siege in den letzten beiden Spielen, können die Verfolger machen, was sie wollen. SV 09 ist die Herbstmeisterschaft dann nicht mehr zu nehmen. Mit Yannick Albrecht führt ein 09er auch die Torjägerliste mit 13 Treffern vor Bayram Ilk vom VfL Alfter an.

Der Gast hatte das Negativ-Erlebnis mit dem 1:4 gegen Germania Windeck zu verarbeiten, schied im Pokal mit 0:2 beim FC Hennef aus, unterlag nur 0:1 beim Bonner SC (wie SV 09 auch) und siegte 4:3 gegen Alemannia Aachen II. Gegen diesen Gegner unterlag SV 09 mit 1:2. Bekanntester Spieler in Reihen der Gäste ist Deniz Öztürk, der einst das Trikot der 09er trug. Im Juli 2013 wechselte der torgefährliche Mittelfeldspieler von 09 zur Spielvereinigung. Trainer der Gäste ist Josef „Jupp” Farkas, der einst gemeinsam mit Trainer Michael Hornig beim Oberligisten FV Bad Honnef spielte. Trainer dieses Teams war damals Heinz Hornig, Michael Hornigs Vater, der einst mit dem 1. FC Köln Deutscher Meister und Pokalsieger wurde.

Die Erinnerung der 09er an das letzte Spiel ist keine gute. Völlig unnötig wurde nach 1:0-Führung 1:3 beim VfL Alfter verloren. Trainer Zdebel wird seine Mannschaft daran erinnern, dass nicht nur in den Topspielen, wie gegen den TSC Euskirchen, den FC Hennef und Borussia Freialdenhoven, die gewonnen wurden, höchste Konzentration auch gegen vermeintliche Außenseiter gefragt ist.

„Wir spielen auf Sieg”, gibt Trainer Zdebel die Marschrichtung vor: „Die Mannschaft will sechs Punkte aus den zwei Spielen holen, um während der Pause an der Tabellenspitze zu bleiben.”

Allerdings warnt er auch vor dem unangenehmen Aufsteiger. Nach der vermeidbaren Niederlage beim VfL Alfter geht das Team mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch in die Partie. „Die Mannschaft hat in den letzten Wochen festgestellt, dass sie auch Spitzenmannschaften beherrschen kann und zu Recht an der Spitze steht”, gibt Thomas Zdebel die Stimmung aus der Mannschaft wieder.

FC Hürth - TV Herkenrath 09 (So 14:30)

Schiedsrichter: Paul Walprecht (VfR Volkmars)

Natürlich weiß TVH-Trainer Michael Hornig, dass dieser Weg ein besonders schwerer wird. Der FC Hürth legte zu Saisonbeginn einen seltsamen Fehlstart hin, war am Tabellenende, wohin diese Mannschaft gar nicht gehört. Längst ist es tabellarisch bergauf gegangen.

Doch auch der TVH hat Chancen, nicht auf einem Abstiegsplatz zu überwintern, wenn dieses angesichts des Restprogramms auch nicht einfach wird.

Coach Hornig sagt: „Die letzten drei Begegnungen in der Hinserie sind schon ,der Hammer?. Wir treffen auf drei Teams, die allesamt aufsteigen wollen.” Das wollte und will auch der Bonner SC, der am ersten Spieltag 3:0 besiegt wurde. Hornig: „Natürlich haben wir uns über die Überraschung und diese drei Punkte gefreut. Aber zu einem anderen Zeitpunkt wäre dieser Sieg besser einzuordnen gewesen. So ist meiner Mannschaft nach dem Aufstieg womöglich ein falscher Eindruck von dieser Liga vermittelt worden, da jeder weiß, dass der BSC zu den Top-Teams zählt.”

Nun ist angesagt, auf den Erfolgen des TVH der jüngsten Vergangenheit aufzubauen, allen voran der klare 3:0-Sieg im Pokal und das Einziehen ins Viertelfinale. Die Besetzung im aktuellen Lazarett reduziert sich nur langsam. Noch nicht oder noch nicht ganz fit sind: Tim Christopher Becker, Marvin Wesenberg, Joe Vlachos, Martin Sgraja und Martin Kocwzala. Wieder auf einen möglichen Einsatz hoffen können Stefan Major und Tim Weyers.