»Tormaschine« Christian Seidl sorgt für Furore

"Wir verstehen uns alle super, die Kameradschaft und der Zusammenhalt in der Mannschaft ist sagenhaft", erzählt Christian Seidl, der mit seinem Teamkollegen im Sommer den Aufstieg ins Straubinger Kreisoberhaus schaffte. Dort ist die Elf um Kapitän Daniel Seidl - Bruder von Angreifer Christian - nach acht Spieltagen noch ungeschlagen und führt gemeinsam mit dem ASV Degernbach die Tabelle an. Trainiert wird das Team von Christians Vater Alois, der in seiner aktiven Laufbahn Niederbayernauswahlspieler war. "Der Fußball prägt unser Familienleben", schmunzelt Künzings Torgarant, der aber auch schon die Schattenseiten der deutschen Lieblingssportart kennenlernen musste. Im Vorjahr riss sich der Youngster das Kreuzband. Mit viel Fleiß und unbändigen Willen kehrte der Teenager aber in der Rekordzeit von viereinhalb Monaten auf den grünen Rasen zurück. "Ich habe in fast jeder freien Minute an meinem Comeback gearbeitet. Zudem verlief der Heilungsverlauf optimal", berichtet Seidl, der Ende März beim Gastspiel in Schwarzach beim Spielstand von 1:0 für die Hausherren eingewechselt wurde. Sieben Minuten stand der Torjäger auf dem Platz und markierte dann per Kopf das 1:1. "Ich konnte eigentlich gar nichts dafür, ein Mitspieler hat mir mehr oder weniger auf den Kopf geschossen. Dieser Treffer hat mir aber enormen Auftrieb gegeben", sagt der 19-Jährige, dessen Team am Ende mit 2:1 die Oberhand behielt und wenige Wochen später die Meisterschaft in der Kreisklasse Deggendorf feiern durfte.

Clemens: »Christian ist ein außergewöhnliches Talent.«

Auch am vergangenen Wochenende erzielte Seidl beim 1:0-Auswärtserfolg in Dingolfing das entscheidende Tor. "In Dingolfing hatten wir richtig Glück, denn der Gegner war die bessere Mannschaft und vergab jede Menge Chancen. Momentan haben wir aber einfach einen tollen Lauf und gewinnen auch solche Spiele." Der Jungspund hat mittlerweile Begehrlichkeiten geweckt, unter anderem hat der SV Schalding-Heining schon die Fühler nach dem Künzinger Torjäger ausgestreckt. "Christian ist ein außergewöhnliches Talent. Allerdings muss er jetzt bald den nächsten Schritt machen, sonst ist der Zug nach ganz oben abgefahren. Er hat wirklich alle Möglichkeiten, viel in seiner Laufbahn zu erreichen", meint Schaldings Manager Markus Clemens. Mit einem Vereinswechsel beschäftigt sich Seidl allerdings momentan nicht. "Sicher ehrt es mich, wenn sich höherklassige Vereine um mich bemühen. Mein Herz hängt aber am FC Künzing und ein Transfer kommt in der laufenden Runde nicht in Frage. Was dann in der kommenden Saison passiert, kann ich aktuell nicht sagen. Ich fühle mich bei meinem Heimatverein einfach pudelwohl." Fakt ist, wenn Christian Seidl weiter so fleißig trifft, klopfen die "Römer" ernsthaft ans Tor zur Bezirksliga und die höherklassigen Interessenten werden weiter Schlange bei Künzings Tormaschine stehen.