2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Christian Seidl ist im Sommer vom SV Schalding zu seinem Heimatverein zurückgekehrt.
Christian Seidl ist im Sommer vom SV Schalding zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. – Foto: Charly Becherer

In Bayern spitze - Prädikat: Überqualifiziert!

Mit 19 Treffern in nur 8 Partien liegt Christian Seidl im bayernweiten Bezirksliga-Vergleich einsam an der Spitze

Klar, einige werden jetzt sagen: Wechselt doch mal die Platte! Schon wieder der Seidl Chris, echt jetzt? Freilich, ist vom FC Künzing die Rede, ist man schnell mit dem Goalgetter bei der Hand. Der 27-Jährige steht zumeist im Fokus. Auch andere hätten es sicher verdient, die Lorbeeren einzuheimsen. Trotzdem bleibt nüchtern zu konstatieren: 19 Treffer in acht Bezirksligapartien sind einfach unfassbar gut. Das sollte auch mal erwähnt werden dürfen. Bayernweit ist er damit einsame Spitze! Niemand in den insgesamt 15 Bezirksligen des Freistaats kann auch nur annähernd solch eine Quote vorweisen. Also: Ehre, wem Ehre gebührt!

Kleines Rechenspiel: Macht Seidl so weiter, könnte er am Saisonende über 70 Tore erzielt haben. Aber ok, lassen wir das. Am vergangenen Samstag jedenfalls trug Künzings Nummer 7 drei Buden zum 5:0-Kantersieg der "Römer" gegen den TSV Grafenau bei. Und hätte er nicht gegen Perlesreut
vor zwei Wochen einen Elfmeter verschossen, er würde schon im August (!) die Schallmauer von 20 Toren durchbrochen haben.

Kann man sich da eigentlich noch über jeden Treffer freuen, oder wird das nicht fast schon langweilig? "Nein, nein", lacht Seidl, "es macht nach wie vor sehr, sehr viel Spaß." Fast schon bescheiden schiebt er nach: "Im Moment können wir uns als Mannschaft, aber auch ich mich persönlich, nicht beschweren. Die Vorbereitung war in Ordnung, aber keinesfalls überragend. Dafür läuft`s jetzt wie geschmiert." Wohl wahr: Platz eins in der Bezirksliga Ost zementiert, die Mission Aufstieg in die Landesliga läuft sehr vielversprechend an. Dass sie hochgehen wollen, daraus machen die Künzinger kein Geheimnis.

19 Mal durfte Christian Seidl (re.) schon einen eigenen Treffer bejubeln.
19 Mal durfte Christian Seidl (re.) schon einen eigenen Treffer bejubeln. – Foto: Helmut Weiderer


Der Gang in die Bayernliga war für Christian Seidl eigentlich nie ein Thema.


Freilich, für die Bezirksliga ist ein Christian Seidl überqualifiziert. Dass er es höherklassig drauf hätte, das hat er in Schalding in der Regionalliga Bayern schon unter Beweis gestellt - nur eben nicht in der letzten Saison. Der Abstieg in die Bayernliga wäre ihm vielleicht sogar entgegengekommen. Eine Klasse tiefer noch einmal Fuß fassen am Reuthinger Weg. Doch schon früh reifte bei seinem zweiten SVS-Gastspiel der Gedanke, eigentlich woanders hinzugehören. "Ich hatte für mich schon während der laufenden Spielzeit beschlossen, nach Künzing zurückzukehren. Das hatte mit dem Abstieg an und für sich gar nichts zu tun. Ich habe letztes Jahr gemerkt, was es heißt, wenn dir der Spaß am Fußball abhanden kommt. Umso dankbarer bin ich, wieder mit meinen Freunden in Künzing spielen zu dürfen. Das weiß ich nun noch mehr zu schätzen." Die Freude am Spiel sieht man ihm auf dem Platz an.

Noch haben die "Römer" kein einziges Spiel verloren. Bis auf das spektakuläre Unentschieden gegen den 1. FC Passau gab`s bisher nur Siege. Zu verbessern gibt`s aber immer was, oder Christian Seidl? "Natürlich. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, weniger Gegentore zu bekommen. Das soll jetzt aber ausdrücklich nicht als Kritik an unserer Abwehr verstanden werden. Wir haben eine brutal offensive Ausrichtung, das heißt aber im Umkehrschluss, dass auch wir Stürmer noch besser nach hinten arbeiten müssen. Es muss nicht immer ein 5:2 sein, es darf auch gerne mal ein 2:0 sein." Vorne sind die Künzinger schließlich immer für Treffer gut.

Aufrufe: 030.8.2022, 06:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor