2024-05-22T11:15:19.621Z

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Das entscheidende Tor zum 1:0 für den Mainzer 1. FC Maaskantje gegen die Firmenmannschaft Cheapcom aus Wiesbaden beim Benefizturnier für Straßenkinder in Ghana. Foto: archiv/Paul Müller
Das entscheidende Tor zum 1:0 für den Mainzer 1. FC Maaskantje gegen die Firmenmannschaft Cheapcom aus Wiesbaden beim Benefizturnier für Straßenkinder in Ghana. Foto: archiv/Paul Müller

Tore für eine warme Mahlzeit

BENEFIZ Initiative "Go for Ghana" sammelt Spenden bei Fußballturnier in Erbenheim +++ FuPa mit Speedometer vor Ort

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Wiesbaden. "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern", sagt eine afrikanische Weisheit, die sich auch zwölf Firmen- und Hobbymannschaften aus Wiesbaden und der Region am Samstag beim Benefiz-Fußballturnier der Initiative "Go for Ghana" zum Programm gemacht haben. Mit ihrer Spende, der Mindestteilnahmegebühr von 100 Euro pro Team, setzten sie auf dem Sportplatz des SV Erbenheim das Runde gerne ins Eckige, um das Hilfsprojekt bei seiner "Farm of Hope" zu unterstützen, die bis zu 100 Straßenkindern aus der Hauptstadt Accra eine warme Mahlzeit am Tag, sauberes Trinkwasser, Unterkunft und Bildung ermöglichen will.
Weise Entscheidung
"Beim Kick vom letzten Jahr konnten wir rund 3000 Euro als Spende für das Projekt verbuchen", erklärt Kwasi Heiser , Spieler des SV Erbenheim und Projektmanager von "Go for Ghana". "Leider sind es diesmal ja nicht so viele Teams, und das, obwohl sich im Vorfeld deutlich mehr Mannschaften angemeldet haben, die heute auf dem Platz aber nicht erschienen sind", fügt er schon etwas enttäuscht an. Aber durch die weise Entscheidung, bei der Teilnahmegebühr des Turniers mit Vorkasse zu arbeiten, könne sich wohl auch das diesjährige Ergebnis sehen lassen. Und außerdem gelte stets das Motto: "Auch kleine Dinge können verändern." Das dachte sich auch FuPa und war mit dem Speedometer am Samstag auf dem Erbenheimer Oberfeld vor Ort. "Die 3000 Euro vom letzten Jahr sind beispielsweise in unser aktuelles Brunnenbauprojekt geflossen", informiert der Mittdreißiger weiter, der "Go for Ghana" vor gut sechseinhalb Jahren gründete. Regelmäßig macht er sich selbst vor Ort ein Bild und schildert etwa die Lage der bisherigen Trinkwasserversorgung als höchst problematisch. So liegt die von den Kindern genutzte Wasserstelle mehrere Kilometer entfernt, das Wasser ist extrem verschmutzt und mit Parasiten verseucht – das Brunnenprojekt ist also dringlich. Rund 7500 Euro kostet der Bau eines Brunnens. Hilfe zur Selbsthilfe "Aber generell soll ‚Go for Ghana‘ Hilfe zur Selbsthilfe sein", verweist Heiser auf das Ziel des Projekts, die Integration und aktive Mitarbeit der betroffenen Straßenkinder. Er beschreibt den Plan, eine eigene Ausbildungswerkstatt vor Ort aufzubauen, um auch für die nachfolgende Generation in Ghana die Chancen nachhaltig zu verbessern. "Jugendliche sollen etwa die Möglichkeit bekommen, Handwerksberufe zu erlernen, um sich eine eigene, kleine Existenz aufzubauen", fügt Pia Breidenbach an, die seit gut zweieinhalb Jahren das rund 20-köpfige Projektteam aus ehrenamtlichen Fachkräften und Helfern unterstützt und auch beim Fußballturnier engagiert mit an der Bande steht. "Um für einen guten Zweck zu kicken, fahren wir gerne mal 300 Kilometer", sagen neun Mitglieder eines Fanclubs von Borussia Dortmund, die aus dem Harz die weiteste Anreise zum Benefizturnier hatten. Nicht zuletzt aus sportlicher Sicht hätten auch sie gerne noch mehr Mannschaften auf dem Platz gesehen. Eine "Win-win-Situation", nach der Kwasi Heiser mit seinem Team somit fürs nächste Mal wieder strebt, wenn es dann im Mai 2016 erneut heißt: Kicken für Straßenkinder in Ghana.
Aufrufe: 07.10.2015, 14:00 Uhr
Claudia Kroll-KubinAutor