2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
F: Harneit
F: Harneit

Thomas Flemming: „Die Mannschaft muss zusammenbleiben“

Coach des VfL Wingst spricht über seinen Rückzug im Sommer und blickt zurück

Lange Jahre prägte er den VfL Wingst mit. Zuerst als Spieler, dann als Spielertrainer und als gute junge Leute in die Herren aufrückten, zog er sich immer mehr auf die Trainerbank zurück. Im Interview blickt Thomas Flemming zurück und verrät, warum im Sommer Schluss ist.

Schon einmal mussten sich die Verantwortlichen des VfL mit dem Gedanken anfreunden ohne Thomas Flemming an der Seitenlinie auszukommen. Nach dem geglückten Aufstieg in die Kreisliga im Sommer 2015 sollte Schluss sein. Dieses Vorhaben wurde kurzerhand wieder ad acta gelegt und er kehrte schnell wieder auf die Trainerbank zurück, als es mit dem neuen Coach nicht so lief wie gewünscht. In diesem Sommer soll nun endgültig Schluss sein und Flemming erklärt uns, wie es zu der Entscheidung kam und blickt auf seine Zeit beim VfL Wingst zurück. Eines wird dabei deutlich: Flemming liebt den Fußball und hängt am VfL. Ob der 48-Jährige in Zukunft nur noch bei den Altherren aufläuft oder man Flemming nach einer Auszeit doch vielleicht wieder irgendwann als Trainer erlebt, bleibt abzuwarten.

Thomas, erkläre uns deine Entscheidung zum erneuten Rückzug vom Traineramt.

Der Verein weiß es ja schon seit Herbst und ist bereits auf der Suche. Von der Seite lief alles sehr ordentlich ab.
Mir fehlt einfach etwas die Zeit, da ich in Hamburg im 3-Schicht System arbeite. Auch sonst ist etwas mehr Freizeit am Wochenende nicht schlecht. Ich bin ja schon lange dabei.
Genau aus diesem Grund hatte ich ja schon einmal aufgehört. Es macht zwar Riesenspaß, aber ein paar freie Wochenenden mit vielleicht etwas Altherren-Fußball ist auch mal ganz nett.

Erinnerst du dich noch an deine Anfänge beim VfL?

Ich habe damals unter Gerd Hinck bei Germania Cadenberge gekickt. Wir durften zweimal aufsteigen. In die damalige Bezirksklasse und auch noch eine Etage höher in die Bezirksliga. Vor Germania gab es nur noch den TSV Neuhaus im Herrenbereich.
In der Jugend hab ich auch Zeit in Geversdorf verbracht. Damals die JSG an der Oste oder so ähnlich.

Mit Gerd Hinck bin ich dann zum VfL Wingst gewechselt. Dort sind wir dann leider aus der Kreisliga mit dem VfL abgestiegen. Es folgten weitere Trainer und ich bin als Spieler geblieben.
Irgendwann kam der Verein auf mich zu und bot mir den Trainerposten an. Zuerst habe ich noch ein paar Jahre als Spielertrainer gemacht und als die Jungs aus unserer damaligen U19 so weit waren, langsam nur noch an der Linie gestanden. Mit meinem 7. Trainerjahr und 10 Jahre nach dem Abstieg sind wir dann mit einer sehr beeindruckenden Saison wieder aufgestiegen nachdem wir zweimal knapp gescheitert sind.
Nach dem Aufstieg habe ich dann Schluss gemacht, aber noch im gleichen Jahr im Oktober stand ich schon wieder an der Linie und wir hielten die Kreisliga im ersten Jahr sehr sicher.

Wie lief das Training ab, wenn du beruflich stark eingebunden warst?

Ich habe mit Timo Horeis immer einen guten Partner an der Seite. Er übernimmt das Training immer dann, wenn ich durch Schicht verhindert bin.
Es ging durch meine Schicht immer nur zu zweit. Dazu unterstützt uns Mario Horeis als Betreuer.

Wie siehst du die Zukunft des VfL?

Ich hoffe, dass beide weitermachen und auch der Kader zum größten Teil so zusammenbleibt.
Es hat so lange gedauert in die Kreisliga zurückzukommen. Mit wenig Mitteln und jungen Spielern aus der eigenen Jugend. Neuzugänge usw. Alles ohne Geld, also ohne Spielergehälter. Das ist ja nicht immer üblich heutzutage.
Wir sind hier ein gutes Team und es sind viele junge Leute dabei. Denen muss man halt auch ein wenig Freiraum lassen.
Viele sind auch in der Woche unterwegs durch ihr Studium oder den Beruf. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Training von der Beteiligung etwas schwächer ausfällt.
Dafür sind wir aber Kreisliga-Kicker und haben Spaß dabei. Die Ziele sollten daher auch nicht zu hoch gesteckt werden. Fußballentwicklung dauert Jahre.

Wir haben im ersten Jahr sehr souverän die Klasse gehalten. Im zweiten wollen wir versuchen die Leistung zu bestätigen. Damit hätten wir wieder ein Ziel erreicht. Es geht nur Schritt für Schritt und darum ist es wichtig, dass vieles so bleibt wie es ist. Vor allem sollte der Kader so zusammenbleiben.
Es ist doch eine feine Sache mit fast identischem Kader immer ein Schritt weiterzukommen.

Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft.

Aufrufe: 027.1.2017, 08:00 Uhr
FuPa CuxhavenAutor