2024-04-25T14:35:39.956Z

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Am 5. März 2017 steigen die Gelnhäuser Kreisoberligisten und B-Ligisten in die Restrunde ein.	Archivfoto: Waitz
Am 5. März 2017 steigen die Gelnhäuser Kreisoberligisten und B-Ligisten in die Restrunde ein. Archivfoto: Waitz

Terminbesprechung und Scharmützel

FUSSBALLKREIS GELNHAUSEN: +++ Die Restspielpläne der Kreisoberliga und B-Liga wurden in Bad Orb rasch abgestimmt+++ Es gab aber auch heftige Diskussionen +++

GELNHAUSEN . Im Sportheim des FSV Bad Orb fanden sich gestern Abend die Vereinsvertreter der Gelnhäuser Fußball-Kreisoberligisten und B-Ligisten ein, um die Restrundenspielpläne für das Fußballjahr 2017 zu besprechen. Die Terminierungen wurden weitestgehend im Eiltempo abgesegnet, auch der Rückblick auf die Vorrunden beider Klassen war rasch erledigt. Zwischenzeitlich kam es allerdings zu Diskussionen und Wortgefechten.

Kreisfußballwart Gerhard Pfeifer (Höchst) ließ nach der Begrüßung zunächst die bislang absolvierten Spiele Revue passieren. 17 Partien mussten in Gelnhausens Königsklasse abgesetzt werden, erstmals kam es in der Kreisoberliga zu einer kampflosen Absage, für die der SV Birstein verantwortlich war. Die meisten Ausfälle betrafen die SG Flörsbachtal und eben Birstein, die beide nicht über Flutlicht verfügen. Sollte der Terminplan gegen Ende der Saison zu eng werden, könnten beide Teams davon betroffen sein, dass Heimspiele auch auf anderen Plätzen ausgetragen werden müssen. „So weit wird es aber hoffentlich nicht kommen“, so Pfeifer.

Weniger Arbeit hatte das Kreissportgericht zumindest in der Kreisoberliga, die Dieter Dzewas (Gelnhausen) als „pflegeleicht“ bezeichnete. Es mussten in der Vorrunde nur 15 Einzelrichterurteile (insgesamt in der Vorsaison: 28) ausgesprochen werden, es gab bislang nur 32 Spiele Sperre. Die meisten Bestrafungen, jeweils zwei, erhielten Birstein, Meerholz und Oberndorf. Gänzlich ohne kamen Altenhaßlau/Eidengesäß, Altenmittlau, Bad Orb, Bernbach und Gelnhausen aus, die dafür ein Lob von Dzewas erhielten. In der B-Liga sah dies anders aus. Bislang gab es 24 Einzelrichterurteile (Vorsaison insgesamt: 34), wobei Höchst II (vier) und Meerholz II sowie Niedergründau/Lieblos (je drei) die meisten erhielten. Insgesamt wurden bislang 56 Spiele Sperre ausgesprochen. Straffrei waren in der B-Liga Burgjoß, Hesseldorf/W/N/Spielberg, Mittel-Gründau II, Neuses II und Sotzbach.

Christian Golditz, der den verhinderten Kreisschiedsrichterobmann Markus Breidenbach vertrat, berichtete vom Rückgang der Anzahl an Schiedsrichtern im Fußballkreis. Gab es vergangene Saison noch 145 Unparteiische, seien es nun nur noch 120. „In der D-Liga kann es zu Engpässen kommen“, mahnte Golditz. Im Sommer wird es erneut einen Neulingslehrgang für Schiedsrichter geben. Außerdem lud Golditz Vereinsvertreter zum Schiedsrichter-Cup für Jugendmannschaften am ersten Januarwochenende (6. bis 8. Januar) ein.

„Diktatorisch“

Erster „Aufreger“ bei der Terminbesprechung war ein Verlegungswunsch des SV Bernbach, der im März fünf Heimspiele auszutragen hat. SVB-Vorsitzender Gerhard Franz, der die neu anvisierten Termine bereits mit den Gegnern abgestimmt hatte, gab zu bedenken, dass der kürzlich renovierte Rasen in Bernbach so viele Spiele im März nicht vertrage. Kreisfußballwart Pfeifer lehnte die Bernbacher Verlegungswünsche in den Mai kategorisch ab. Sollte im März nicht gespielt werden können, könne man die Partien immer noch kurzfristig verlegen. Letztlich sprach Pfeifer ein Machtwort: „Ich will den Mai nicht blockieren, es bleibt so stehen“. Franz echauffierte sich darüber und meinte, „dann brauchen wir die Termine gar nicht mehr zu besprechen, sondern können sie uns auch einfach zuschicken lassen“. Im Lauf der Diskussion fiel auch das Wort „diktaktorisch“ in Bezug auf Pfeifers ablehnende Haltung bezüglich der Verlegungswünsche.

Der zweite „Aufreger“ betraf eine einst durch das Sportgericht ausgesprochene Strafe gegen den B-Ligisten FSV Mernes. Spielausschusschef Detlef Ziegler griff den Fall aus dem Spiel Sotzbach gegen Mernes nochmal auf und bezeichnete ihn als „Lachnummer“, da das Sportgericht die Vorfälle nur verfolgte, da in der Presse von „Tumulten“ beim Spiel die Rede war. Ziegler gab allerdings zu, dass es bei besagter Partie zu einer Konfrontation kam. Ein Sotzbacher Spieler habe gerempelt, ein Merneser Zuschauer habe daraufhin dem Sotzbacher ein „Bein gestellt“. Sportgerichtsmitglied Dzewas forderte Ziegler auf, das Wort „Lachnummer“ in diesem Zusammenhang nicht mehr zu verwenden, und beendete die Diskussion.

Außerdem plädierte Hans Merz, Trainer des B-Ligisten SG Niedergründau/Lieblos, für eine gerade Anzahl an Mannschaften in den Ligen, da die Gründauer sich dadurch benachteiligt sehen, dass sie häufig gegen Reserven von Kreisoberligisten antreten müssen, die spielfrei sind und die SG dadurch vermehrt auf Erstmannschaftsspieler trifft. Pfeifer erklärte das Prozedere bei der Spielplanerstellung und gab zu, dass die Gründauer in dieser Saison Pech hatten. Andreas Gaß, Sportvorstand der SG Altenhaßlau/Eidengesäß, sprang – wie zuvor schon dem Bernbacher Gerhard Franz – Merz zur Seite und monierte den von Pfeifer angeschlagenen „Ton“ in der Diskussion.

Frank Illing, Trainer des SV Neuses und in seiner Funktion als Vorsitzender des Verbandsausschusses für Qualifizierung und Vereinsentwicklung im Hessischen Fußball-Verband (HFV) vor Ort, berichtete zwischenzeitlich von einer Präsidiumssitzung am vergangenen Samstag, bei der unter anderem auch die Strafen gegen die SG Altenhaßlau/Eidengesäß und den SV Altenmittlau wegen ihrer Passvergehen zur Sprache kamen. Er hoffe, dass die bislang vor allem auch öffentlich geführte Diskussion bezüglich der Passvergehen etwas Wind aus den Segeln genommen würde und warb dafür, dass sich mehr Vereinsvertreter bei der Vertreterversammlung der Vereine beim Fußball-Verbandstag engagieren würden. Zudem berichtete er, dass der Verband die Kommission „Fußballentwicklung“ gegründet habe, die sich „mit dem Spielgeschehen im Verband beschäftigt und Regeln überdenkt und überarbeitet“. Er setze sich dafür ein, dass Vereine in Einzelfällen mehr Handlungsspielraum erhielten und einige Bestimmungen „entmistet“ werden. „Wir brauchen nicht mehr Regeln, wir brauchen Lösungen“, so Illing. Zudem gab er bekannt, dass es Bestrebungen im Verband gäbe, die finanzielle Belastung für Vereine – gerade bei der Bestrafungspraxis – zu mindern. Er plädiere auch für die Abschaffung der physischen Spielerpässe, was eine Vereinfachung für Vereinsvertreter wäre. „Das ist im Verbandsvorstand aber auch nicht unumstritten, gerade deshalb brauchen wir auch Unterstützung aus den Vereinen“, so Illing.

Die Terminbesprechung 2017/2018 der heimischen Kreisoberligisten und B-Ligisten findet am 11. Juli 2017 im Sportheim des FC 03 Gelnhausen statt.

Die ersten Spiele der Ligen im Jahr 2017:



Aufrufe: 014.12.2016, 08:00 Uhr
Christian Pomoja (Gelnhäuser Tageblatt)Autor