2024-05-02T16:12:49.858Z

Mannschaft der Woche

Taktische Disziplin und gesunde Portion Ehrgeiz

Der neue GLÜ-Trainer Winfried Hermes fordert grundlegende Dinge im Fußball ein

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Seit dem 1. Juli hat die SG Großkampen einen neuen Trainer. Winfried Hermes ist kein Unbekannter in der Region, spielte noch zu Landesligazeiten unter Günter Bretz und will nun mit den ureigensten fußballerischen Tugenden den Erfolg nach Großkampen zurückbringen. Der gebürtige Niederüttfelder stand Volksfreund-Mitarbeiter Lutz Schinköth Rede und Antwort.

Großkampen/Üttfeld. Winfried Hermes ist bei der SG GLÜ seit ewigen Zeiten dabei. 1969 stieg er als C-Jugendlicher in den aktiven Spielbetrieb ein, durchlief alle Jugendaltersklassen und feierte mit 17 Jahren sein Debüt bei den Senioren. Was folgte, waren die Aufstiege 1984 in die Bezirkliga und zwei Jahre später in die Landesliga. „Das waren die Herrenjahre, eine sehr schöne Zeit, die ich heute sehr vermisse“, schwelgt der neue Trainer der GLÜ in nostalgischen Erinnerungen. Jetzt, im Jahr zwei nach der Ägide von Trainerlegende Günter Bretz, will der 58-Jährige noch mal als Trainer durchstarten. „Ich trainierte ja bereits die A-Jugend, auch die B- und D-Jugend. Mit der damaligen B-Jugend stieg ich 2003 in die Bezirksliga auf, von damals stehen mit Volker Lempges, meinem Sohn Ralph, Markus Kockelmann und Andreas Hau noch vier Spieler im jetzigen Aufgebot. Mit seinem neuen Team hat Hermes die Bestätigung des Vorjahresergebnisses auf dem Zettel. Dieser anvisierte fünfte Platz soll mit der Weiterentwicklung der Spieler einhergehen. Winfried Hermes: „Einige Spier sind bezirksligaerprobt, doch der dünne Kader lässt große Sprünge nicht zu. Wir müssen da schon von Verletzungen verschont bleiben, soll es wieder unter die ersten Fünf gehen“, meint der Coach, der mit dem 25-jährigen Dennis Kandels einen spielenden Co-Trainer hat. Nach den Abgängen von Torwart Christoph Görgen nach Arzfeld und Thomas Hunz nach Prüm musste sich der Coach nach Ergänzungen umsehen. „Mit Tobias Denter haben wir einen ehrgeizigen, jungen und sehr trainingsfleißigen Torhüter verpflichtet. Er passt sehr gut in die Mannschaft und hat seine Stärken auf der Linie. Tobias ist stets zuverlässig.“ Etliche ganz junge Spieler aus den eigenen Reihen gilt es zu integrieren und weiterzuentwickeln. So rücken Tobias Thomas, Markus Ahles und Daniel Schoden zunehmend in den Fokus, auch aus der zweiten Mannschaft stehen zwei Aktive bereit, die eine Doppelbelastung stemmen müssen: Marius Heyen und Markus Seffern verstärken das Team. Nicht zu vergessen ist Bertram Lenz, einzig Verbliebener aus alten Landesligazeiten. „Bertram steht mit seiner Routine weiter zur Verfügung und wird als Libero aushelfen, wenn es sein muss. Er tut dem Team auch menschlich sehr gut.“ Winfried Hermes ist ein Trainer des alten Schlages, einer, der Disziplin einfordert. „Ich lege viel wert auf Disziplin, auch auf taktische Disziplin. Jeder Spieler sollte eine Portion Ehrgeiz mitbringen und stets die beste Leistung zeigen. Ich will der Mannschaft beibringen, auf den jeweiligen Gegner mit seinen eigenen Mitteln zu reagieren. Doch es gibt kein Patentrezept für ein erfolgreiches Spiel. Jeder Gegner ist anders“, erklärt Hermes, der noch mit 50 Jahren in der Ersten spielte und das Freundschaftsspiel gegen die Nationalelf von Ghana im Juni 1997 als Karrierehöhepunkt sieht. Dabei spricht der gebürtige Niederüttfelder und in Kesfeld lebende Lehrer für Sport und Biologie auch die Trends der letzten Jahre an. „Der demographische Wandel ist allgegenwärtig. Zu Bezirksligazeiten kamen die Spieler noch von außerhalb, jetzt in der A-Klasse musst du das Beste aus den vorhandenen Spielern machen, sie ständig weiterentwickeln. Es gibt einfach zu wenig Nachwuchs im Umfeld.“ Aus den nächsten Spielen gegen Hillesheim (A) und Oberweis (H) erhofft sich der frühere offensive Mittelfeldspieler mindestens vier Punkte. Doch ohne die derzeit verletzten Ralph Hermes, Thomas Thieltges, Johannes Bretz und Michael Backes kann die avisierte, sorgenfreie Saison eventuell in Gefahr geraten. (L.S.).

Aufrufe: 09.9.2015, 22:08 Uhr
Lutz SchinköthAutor