2024-04-25T14:35:39.956Z

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Torschützen unter sich: Sascha Strazzeri und Fabian Kluge nach dem 1:0 für den SV Weil  | Foto: Uwe Rogowski
Torschützen unter sich: Sascha Strazzeri und Fabian Kluge nach dem 1:0 für den SV Weil | Foto: Uwe Rogowski

SV Weil: Begrenzte Freude nach dem 4:2-Sieg gegen Hausen

Heidenreich macht weiter, doch selbst bei Aufstieg wäre im Sommer Schluss

Der SV Weil hat zum Jahresausklang noch in die Spur gefunden. Im letzten Spiel bezwangen sie den VfR Hausen mit 4:2. Am selben Abend hat man sich mit Trainer Maximilian Heidenreich trotzdem auf eine Trennung im Sommer verständigt. Egal, wie die Saison ausgeht.
Eine deutlich bessere Einstimmung hätte die Mannschaft kaum hinbekommen können. Zwei Rückstande hatte sie ausgebügelt und am Ende durch einen wunderbaren Fernschuss von Fabian Kluge (73.) aus rund 30 Metern sowie einen Treffer von David Groß (78.) aus dem Durcheinander heraus noch gewonnen. Solche Siege fühlen sich am schönsten an. Doch nach ausgelassener Stimmung wird Heidenreich und den Machern des im Mittelfeld darbenden Landesliga-Clubs kaum gewesen sein, als sie am Samstag nach dem Spiel zusammenkamen. Es wurde Bilanz gezogen und die dunklen Eckpunkte der Saison hat auch das 4:2 nicht aufhellen können: sieben Siege aus 18 Spielen, keine Konstanz, Aufstieg wohl verpasst.

An Heidenreich kamen in der Sitzung keine Zweifel auf. „Wir sind der Ansicht, dem Trainer den Schwarzen Peter zuzuschieben, wäre unfair“, sagte der sportliche Leiter Perseus Knab. Die Taktik, Heidenreichs Ansprache oder der Zusammenhalt hätten den Vorständen keinen Anlass für grundsätzliche Kritik gegeben. „Die Moral in der Mannschaft stimmt“, versichert Knab, deshalb sei eine Trennung im Winter intern auch nicht diskutiert worden. „Wir haben uns alle gemeinsam darauf verständigt, dass es in der jetzigen Konstellation weitergeht.“ Die Probleme lägen woanders.

Die Spiele seien immer wieder nach Schema F verlaufen: klare Torchancen verdaddelt, hinten naive Fehler gemacht. Auch am Samstag, in einem intensiven Match gegen Hausen, kassierten die Weiler zwei Treffer. Nur dreimal in 18 Spielen blieben sie zu null. Ein Wert, mit dem sich nicht aufsteigen lässt. Erst hatte Sascha Strazzeri mit einem feinen Lupfer ausgeglichen (40.) und das dominante Spiel der Gastgeber belohnt. Nach dem Wechsel war es Piero Saccone (66.), der aus der Distanz zum 2:2 egalisierte. Doch auch eine offensiv begabte Mannschaft kann nicht immer drei, vier Tore erzielen.

Die Dynamik der Saison hat nun dazu geführt, dass sich Heidenreichs Wege und die des Clubs im Sommer definitiv trennen werden. Verein und Coach waren auf einer Linie. Theoretisch sind Platz zwei und die Relegation noch möglich, „doch damit beschäftigen wir uns nicht“, sagt Knab. „Wir machen in jedem Fall einen Neustart. Und dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen. Wir können ja nicht einen Trainer engagieren und ihm sagen, falls es aber mit dem Aufstieg doch noch klappt, wird es nichts.“ Bis zum Start im März soll es Klarheit geben.

Kader-Veränderungen sind bis dahin nicht geplant. Es würden laut Knab „keine Freigaben“ erteilt. „Zum Teil befinden sich die Spieler bei uns ja noch mitten im Integrationsprozess.“ Mit Blick auf die kommende Saison soll es aber eine fundierte Bestandsaufnahme geben. „Wir werden alles genau unter die Lupe nehmen“, sagt Knab. Nicht zuletzt Faktoren wie „Trainingsbeteiligung und Prioritätensetzung der Spieler“ würden herangezogen werden. Heidenreich könnte ein paar Anekdoten beisteuern.

Tore: 0:1 Kuhn (4.), 1:1 Strazzeri (40.), 1:2 Riedelsheimer (60.), 2:2 Saccone (66.), 3:2 Kluge (73.), 4:2 Groß (78.). Schiedsrichter:Matosevic (Schwenningen). Zuschauer: 200.
Aufrufe: 011.12.2016, 19:40 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor