„Wir müssen so ins Spiel gehen, als würde es in der Gesamtwertung noch 0:0 stehen. Das werde ich versuchen, gegenüber der Mannschaft rüberzubringen“, fühlt sich Ilyass Mirroche vor seinem letzten Auftritt im SVWW-Trikot in der Pflicht, jeglichen Ansatz von Leichtsinn im Keim zu ersticken. Mit seinem Viererpack in Trier hat der 19-Jährige selbst maßgeblich zu einer Ausgangslage beigetragen, die besser und verlockender nicht sein könnte. Aber die erste halbe Stunde des Hinspiels hat auch gezeigt: Die Eintracht ist als Gegner auf Augenhöhe zu betrachten.
Für Ilyass Mirroche gibt es auf dem Platz ohnehin kein Halten. In Frankfurt geboren, begann er im Alter von vier Jahren in Goldstein im Verein mit dem Fußball, gelangte über die Stationen FSV Frankfurt und RW Walldorf im zweiten B-Jugendjahr zum SV Wehen Wiesbaden. Den verlässt der 1,69 Meter große Dribbler, dessen Familie marokkanische Wurzeln hat, nach dem Sonntag in Richtung TuS Erndtebrück (Kreis Siegen-Wittgenstein). Beim in die Männer-Regionalliga aufgestiegenen TuS, der im DFB-Pokal Eintracht Frankfurt empfängt, hat er für ein Jahr unterschrieben, um mittelfristig den Sprung ins Profilager anzustreben.
SVWW-Coach Nils Döring weiß um die herausragenden Offensivqualitäten seines „Straßenfußballers“, um Mirroches Spontanität, Unberechenbarkeit und Leidenschaft. Aber man sei beim SVWW zu der Entscheidung gelangt, dass es für Ilyass „aus körperlichen Gründen aktuell schwer sein dürfte, Dritte Liga zu spielen“. Einhergehend bestreiten Abwehrspieler Luca Rumpf (zu Bundesliga-Rückkehrer Hannover 96) und Stürmer Jonathan Muiomo (zu Zweitligist Greuther Fürth) am Sonntag ihr Abschiedsspiel. Beide haben sich für mehrere Jahre gebunden, sollen in ihrem nun folgenden zweiten A-Jugendjahr zunächst in den U19-Bundesliga-Teams ihrer neuen Clubs zum Zug kommen.
Im Fall des Aufstiegs im Oberhaus etablieren
Vorher wollen Mirroche, Rumpf und Muiomo mit ihren Gefährten beim SVWW eine glänzende, von Teamwork geprägte Saison mit dem Bundesliga-Aufstieg krönen. Und das Feld für die künftige U19 des Drittligisten bestellen. „Acht bis zehn Zugänge“ – Mika Hönig (Mainz 05) und Nahom Ogbay (RW Frankfurt) sind bereits fix – kündigt Döring an. Ferner rücken aus der eigenen U17 Torhüter Arthur Lyska sowie die Feldspieler Jan Vogel, Giona Leibold und Luca Teller auf. Komplettiert durch die Spieler der jetzigen U19, die im Kader bleiben, soll Döring im Fall des Aufstiegs ein Gefüge entwickeln, das in der Lage ist, sich im Oberhaus zu etablieren.