2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Die Spieler von Türk Landsberg bleiben der Kreisklasse doch noch ein Weilchen erhalten. F: Erdt
Die Spieler von Türk Landsberg bleiben der Kreisklasse doch noch ein Weilchen erhalten. F: Erdt

Rolle rückwärts: Türk Landsberg zurück im Spielbetrieb

Geschenkte Punkte wieder futsch

Für die heimischen Teams war es erst ein Segen, jetzt wird es zum Albtraum: Vergangene Woche hatte der Bayerische Fußball-Verband Türk Landsberg aus dem Spielbetrieb genommen. Das Schlusslicht der Kreisklasse 4 war dreimal nicht zu einem Punktspiel angetreten, wurde deshalb den Regeln entsprechend aussortiert. Der TSV Schongau, der TSV Peiting II und Wildsteig/Rottenbuch, die an den letzten drei Spieltagen gegen die Landsberger hätten antreten müssen, bekamen die Punkte kampflos zugesprochen. Dachten sie zumindest. Denn die Türken sind wieder da, spielen die Saison zu Ende. Die geschenkten Zähler sind damit wieder futsch.

Das Verbandssportgericht, die oberste Instanz im BFV, gab einem Einspruch der Landsberger statt, ordnete die Wiederaufnahme in den Spielbetrieb an. Grund: Im November waren die Türken aufgrund nicht bezahlter Rechnungen für ein Spiel gesperrt worden, durften nicht antreten. Das Gericht wertete die Spielabsage als „nicht schuldhaft“. Um aus dem Spielbetrieb ausgeschlossen zu werden, muss ein Team aber dreimal „schuldhaft“ nicht angetreten sein. Die Landsberger stehen nach der Entscheidung des Sportgerichts wieder bei zwei Nicht-Antritten. „So einen Fall hatten wir noch nie. Deshalb wurde er bis in die oberste Distanz weitergegeben“, sagt Heinz Eckl, Spielleiter im Kreis Zugspitze. In der Kreisklasse 4 werden die Türken in der kommenden Spielzeit übrigens trotzdem nicht mehr antreten. Sie stehen als Tabellenletzter bereits als Absteiger fest, müssen in die A-Klasse runter. Bei einem Ausschluss aus dem Spielbetrieb hätten sie allerdings einen Neustart in der C-Klasse machen müssen.

Besonders bitter ist diese Nachricht für die Teams aus Schongau und Wildsteig/Rottenbuch. Beide kämpfen ums Überleben in der Kreisklasse, bangen um den Klassenerhalt. Die geschenkten Punkte hätten beide bestens gebrauchen können.

Der FCW/R, der am Sonntag (15 Uhr) bei den Türken antreten muss, steht aktuell sogar auf einem direkten Abstiegsplatz, hat drei Punkte Rückstand aufs rettende Ufer. Schongau rutschte zuletzt nach sechs Spielen ohne Sieg (fünf Pleiten, ein Remis) auf Relegationsplatz elf ab. Allerdings ist die Elf von Trainer Wolfgang Salzmann punktgleich mit den Mannschaften aus Kinsau (10.) und Schwabhausen (9.). Und auch der Gegner vom Sonntag, der SV Unterdießen (15 Uhr in Unterdießen), hat als Siebter nur einen Zähler mehr auf dem Konto als der TSV.

Während in Schongau und Wildsteig/Rottenbuch die Sorgenfalten wieder etwas größer geworden sind, dürfte zumindest bei den Verantwortlichen des SV Kinsau, der ebenfalls mitten im Abstiegskampf steckt, ein bisserl Erleichterung eingetreten sein. Der SVK, der am Sonntag (15 Uhr) in Fuchstal antritt, hatte vom Ausschluss der Türken nicht profitiert, sich geärgert, dass die direkte Konkurrenz kampflos Zähler bekam.

Dem TSV Peiting II, der weder ab- noch aufsteigen kann (wir haben berichtet), dürfte die Wiedereingliederung der Türken herzlich egal sein. Die Peitinger holen ihr ausgefallenes Spiel gegen die Landsberger am kommenden Mittwoch nach. Am Sonntag (13.15 Uhr) bestreiten sie aber zunächst ihr letztes Heimspiel gegen den FC Weil.
Aufrufe: 026.5.2017, 11:09 Uhr
Thomas Fritzmeier - Schongauer NachrichtenAutor