2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Eine Fußspitze voraus: Der Todesfelder Martin Fröhlich (rechts) klärt vor dem Kieler Thies Borchardt. Foto: Stieh
Eine Fußspitze voraus: Der Todesfelder Martin Fröhlich (rechts) klärt vor dem Kieler Thies Borchardt. Foto: Stieh

SV Todesfelde feiert Ausgleich in letzter Minute

Holsteins U23 bringt sich selber um den verdienten Lohn

Unterschiedlicher hätten die zwei Halbzeiten in Kiel nicht sein können. Nach einer schläfrigen ersten Hälfte ohne Tore bekamen die Zuschauer im zweiten Spielabschnitt Aufregung bis zur letzten Sekunde geboten. Sowohl Kiels spätem Führungstreffer, als auch dem Ausgleich in der Schlussminute gingen dicke Patzer voraus.

Todesfelde wendete im letzten Spiel des Jahres die vierte Pleite in Serie ab. ,,Das fühlt sich wie ein Sieg an. Die Mannschaft hat sich für eine kämpferische und läuferische gute Leistung belohnt", sagte SVT-Trainer Sascha Sievers.

Beide Teams hatten zuletzt gegen Henstedt-Ulzburg gespielt - Spielausfälle machten es möglich. Kiels Trainer Ole Werner stellte gegenüber dem torlosen Remis der Vorwoche auf vier Positionen um.

Bei Todesfelde kamen gegenüber der 0:1-Derbypleite beim SVHU zwei Wochen zuvor drei neue Spieler in die Startelf.

Die neuformierten Teams brauchten die Anfangsminuten, um sich zu finden. Erst nach einer Viertelstunde hatten die Gäste aus Segeberg zwei Standardsituationen, bei denen Gefahr in der Luft lag. Sowohl der Freistoß, als auch die anschließende Ecke von Luca Sixtus wurden allerdings geklärt.

Im Gegenzug prüfte Finn Langkowski mit seinem Kopfball Gäste-Keeper Danny Schramm. Die Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe. Todesfelde war defensiv gut sortiert, machte den ,,Jungstörchen" das Leben schwer und kam ab und an selbst zu Chancen.

Nach einem weiten Ball von Rene Lübcke scheiterte der bedrängte Morten Liebert an Nikolas Wulf (25.). Linksverteidiger Martin Fröhlich zog den Ball von der Strafraumlinie über das Tor (38.). Erst kurz vor der Pause erhöhte Kiel den Druck.

Zwei Abschlüsse von Finn Langkowski (40., 41.) waren jedoch zu harmlos. Rezan Acers beherzter Antritt wurde ausgebremst (44.), während Philipp Spohn über den Kasten schoss (45.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Holstein-U23 am Drücker. Der agile Nick Hallbauer flankte von der rechten Seite auf den Kopf von Langkowski - drüber (47.). In der 52. Minute fiel überraschend das 0:1. Lübcke überbrückte das Mittelfeld und überließ am Sechzehner Liebert, der einschob. Die Gäste-Führung weckte die ,,Störche" endgültig auf.

Acers Freistoß eine Minute später klärten die Blau-Gelben noch. Nach der anschließenden Ecke aber kam Florian Härter an der Strafraumgrenze an den Ball und schoss über den Innenpfosten ins Tor - 1:1. Kiel drängte weiter.

Bei Conrad Azongs Sololauf war Schramm zur Stelle (57.). Acer, von Borchardt bedient, schob den Ball am Tor vorbei (64.).

Vier Minuten später zirkelte der eingewechselte Nico Bruns einen Eckstoß mit Hilfe des Windes beinahe direkt ins Tor. Todesfelde beschränkte sich jetzt auf Konter. Sixtus probierte es mit einem Freistoß aus dem Halbfeld direkt (70.).

Mitte der zweiten Halbzeit war der Druck der Gastgeber jedoch verflogen. Coach Werner reagierte und brachte mit Alban Jashari einen weiteren Stürmer - Hallbauer verließ den Platz. Acht Minuten später das erste Geschenk des Tages: Gelbrecht spielte zu kurz auf seinen Torwart zurück. Der frisch eingewechselte Jashari sprintete dazwischen, umkurvte Schramm und erzielte das 2:1 (80.).

Todesfelde warf jetzt noch einmal alles nach vorne. Lübckes Rechtsschuss wehrte Wulf zum Eckball ab, den Sixtus, wieder unter Mithilfe des Windes, an die Latte setzte (90.). Torwart Schramm, den es nicht mehr am eigenen Kasten hielt, kam eine Minute später nach der nächsten Ecke an den Ball. Wulf war aber zur Stelle, um wiederrum nur eine Minute später folgenschwer daneben zu greifen.

Wieder ein Eckball, wieder kam der Ex-,,Storch" Danny Schramm zum Schuss. Kiels Schlussmann ließ abprallen und ermöglichte Joker Philipp Möller den viel umjubelten Ausgleich. Schiedsrichter Yannick Meyer pfiff das Spiel sofort danach ab.

Kiels Trainer Werner sprach trotz des bitteren Ausgleichs von einer guten Leistung seiner Mannschaft: ,,In den letzten Minuten sieht man aber einfach, wie jung wir sind. Wir verlieren da die Ordnung. Es nervt, dass du nicht mehr Punkte hast, aber so ist der Fußball."

Holstein Kiel II: Wulf - Härter, Foit, Wachowski, Hallbauer (72. Jashari) - Abrahamyan (65. Bruns), Acer (88. Bönigk), Spohn - Langkowski, Azong, Borchardt.

SV Todesfelde: Schramm - Fröhlich, Koth, Petzold, Gelbrecht - Lübcke, Dabala (89. Möller), Schumacher Bruhn (82. Studt), Sixtus - Liebert.

SR: Meyer (VfL Bad Schwartau).
Zuschauer:
60.
Tore:
0:1 Liebert (52.), 1:1 Härter (54.), 2:1 Jashari (80.), 2:2 Möller (90./+3).
Aufrufe: 06.12.2015, 17:26 Uhr
SHZ / Marius HeydenAutor