2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Den SV Ringschnait (am Ball Manuel Münst) sehen die meisten Vereine als kommenden Meister in der Bezirksliga Riß an. Foto: Volker Strohmaier
Den SV Ringschnait (am Ball Manuel Münst) sehen die meisten Vereine als kommenden Meister in der Bezirksliga Riß an. Foto: Volker Strohmaier
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SV Ringschnait ist leichter Favorit

Fußball, Bezirksliga Riß: Ringschnait und Aufsteiger SV Mietingen sind klare Meisteraspiranten

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Biberach / sz - Die Winterpause in der Fußball-Bezirksliga Riß neigt sich dem Ende entgegen und die Clubs stehen in den Startlöchern. Lediglich der SV Reinstetten darf sich eine Woche länger ausruhen. Bei den Vereinsfunktionären herrscht nach der SZ-Umfrage weitgehend Einigkeit: Meister wird entweder der in der Vorrunde stark aufspielende Aufsteiger SV Mietingen oder der vier Punkte dahinter liegende Verfolger SV Ringschnait. In den Abstiegskampf sind sechs Vereine verwickelt. Vielleicht steigt am Ende der eine oder andere Verein ab, der jetzt noch gar nicht damit rechnet.

In Sachen Transferpolitik klinkten sich fünf Vereine komplett aus und gehen mit unverändertem Kader in die Restserie. Bezeichnenderweise sind dies vorwiegend Teams aus der oberen Tabellenhälfte. Zwei Clubs gehen mit neuem Übungsleiter die vorgegebenen Saisonziele an. Beim SV Reinstetten steigt Übergangscoach Reinhold Mayer wieder aus, Stefan Pfohmann agiert als Spielertrainer. Bei Schlusslicht Äpfingen soll Michael Bixenmann als Nachfolger von Christian Möbius den Klassenerhalt realisieren.

SVR baut auf Offensive

Aufsteiger SV Mietingen könnte als Tabellenführer mit vier Punkten Vorsprung eigentlich hohe Ansprüche anmelden. Beim SVM übt man sich aber in Zurückhaltung, die Bestätigung der Hinserie ist das primäre Ziel. Mit Zugang Felix Stumm hat man personell noch mehr Alternativen, branchenüblich schanzt man dem Zweiten Ringschnait die Favoritenrolle zu. Beim Verfolger SV Ringschnait baut das Trainerduo Wiest wohl auch in der Restserie auf das System, das zum SVR am allerbesten passt – Offensivfußball. Wenn der Zweite im Angriff weiter so schlagkräftig auftritt wie in der zweiten Hälfte der Hinserie, führt bei der Vergabe des Titels wohl kein Weg an den Biberacher Vorortlern vorbei.

Hinter diesem Duo hat sich der SV Dettingen in Stellung gebracht, den ganz großen Coup traut dem Tabellendritten aber offenbar niemand zu. Das selbstgesteckte Saisonziel Top fünf sollte man erreichen. Ganz abschreiben sollte man den SVD im Titelkampf noch nicht. Das Auftaktprogramm des Vierten VfB Gutenzell hat es in sich: Die Walker-Elf startet gleich mit drei Auswärtsspielen in Serie in das Frühjahr. Wenn das auswärtsstärkste Team der Hinserie diese Aufgaben ähnlich erfolgreich meistert wie bei seinen letzten Gastauftritten, könnte der zweite Platz noch zur Option werden. Der VfB geht mit unverändertem Kader in die Rückrunde.

Sulmetingen will besser spielen

Oben ist ein ganzes Stück weg – Abstiegskampf kommt nicht infrage: Beim SV Sulmetingen will man noch das Beste aus der etwas enttäuschenden Saison herausholen. Wenn der SVS die Sturmmisere und die Inkonstanz der Hinserie abstellen kann, sollte der eine oder andere Platz nach oben noch möglich sein, für einen Spitzenplatz braucht man eine Superserie. Der Sechste SV Steinhausen hat sich inzwischen als feste Größe in der Bezirksliga etabliert und hält sich konstant in der ersten Tabellenhälfte auf. Konstanz ist auch von der Trainerbank zu vermelden, Dietmar Mang ist einer der dienstältesten Bezirksligacoaches. Zum Auftakt gastiert das zweitbeste Auswärtsteam beim Tabellennachbarn Sulmetingen.

Platz drei bis fünf hält man beim Siebten SV Baltringen für machbar, dies würde auch das Leistungsvermögen der Kraus-Elf widerspiegeln. Im Gegensatz zum Vorjahr hielt man sich auf dem Transfermarkt komplett zurück, der mit routinierten Akteuren gespickte Kader muss im Angriff aber zulegen. Der in der Vorsaison bis zum letzten Spieltag abstiegsbedrohte SV Alberweiler kann sich auf eine sorgenfreiere Saison freuen. Noch traut man beim SVA aber dem Braten nicht, das ausgegebene Ziel Klassenerhalt wollen der ehrgeizige Trainer Marco Wasner und sein Team so schnell wie möglich in Sack und Tüten bringen. Beim Neunten SV Reinstetten will der neu installierte Spielertrainer Stefan Pfohmann die erfolgreiche Arbeit von Reinhold Mayer nahtlos fortsetzen. Noch ist man nicht aller Sorgen entledigt, wie alle anderen Teams baut man auf einen erfolgreichen Einstieg in die Rückrunde und einen weiter treffsicheren Torjäger Isaak Athanasiadis.

Rot/Rot peilt einstelligen Platz an

Beim TSV Rot/Rot blickt man zuversichtlich nach vorn. Obwohl sich der TSV gedanklich durchaus noch mit dem Abstiegskampf beschäftigen muss, hat man einen einstelligen Platz im Visier. Zum Auftakt hat der TSV schwere Partien zu absolvieren, aber auch die Möglichkeiten dazu, diese erfolgreich zu meistern. Bei der TSG Achstetten hielten sich die Zu- und Abgänge die Waage, die Seeger-Elf hat nichts anderes als den Klassenerhalt im Blick. Das kleine Polster auf die stark gefährdeten Plätze soll schnellstmöglich vergrößert werden. Ein Trumpf könnte der wiedergenesene Vorjahres-Torschützenkönig Benjamin Speidel sein.

Landesliga-Absteiger Olympia Laupheim II stellte in der Hinserie das jüngste Team der Liga. Unerfahrenheit und fehlende Abschlussstärke brachten Olympia II in die Abstiegszone. Von allen bedrohten Teams haben die Laupheimer aber wohl das größte spielerische Potenzial, was auch zum Klassenerhalt reichen sollte. Fast drei Gegentore im Schnitt – beim SV Eberhardzell muss eindeutig in der Defensivarbeit nachjustiert werden, um das Klassenziel zu erreichen. Beim Aufsteiger geht es mit dem gleichen Kader weiter, der zu Saisonbeginn noch für viel Euphorie sorgte. Den Klassenverbleib kann der SVE wohl nur schaffen, wenn personelle Engpässe wie in der Vorrunde ausbleiben. Der punkt- und torgleiche SV Birkenhard befindet sich in einer völlig ungewohnten Situation – es geht um den Klassenerhalt. Zwölf Spiele bleiben dem Spitzenteam aus früheren Tagen, um den drohenden Abstieg abzuwenden. Dafür muss das auswärtsschwächste Team der Liga wohl auch auf fremden Plätzen dreifach punkten.

Der Rückstand auf das rettende Ufer ist beachtlich, dennoch nicht hoffnungslos: Schlusslicht SV Äpfingen braucht bei realistischer Einschätzung aber wohl in der Hälfte der noch ausstehenden 13 Partien einen Sieg, um die Bezirksliga zu halten. Hoffnung für diese Mission macht dem neuen SVÄ-Coach Michael Bixenmann die Reihe von guten Testspielergebnissen.

Aufrufe: 016.3.2017, 22:15 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Gerhard KirchenmaierAutor