Berkheim ist wieder Bezirksligist

Grenzenlosen Jubel gab es im grün-weißen Lager nach dem Spielende, tiefe Enttäuschung und hängende Köpfe dagegen beim SV Birkenhard. Zuvor hatte der BSC Berkheim in der 120-minütigen Relegationspartie fast bis zur Erschöpfung gekämpft und gespielt, beim SVB war man sich nach der zwischenzeitlichen 2:1-Führung wohl zu sicher.

Dabei hatte die Partie für Birkenhard vor der prächtigen Kulisse so begonnen, wie es nicht Wenige erwartet hatten – mit mehr Ballkontakten und den ersten Torchancen der Partie. Simon Macht hatte nach fünf Minuten mit einem Drehschuss aus 16 Metern, der knapp das Tor verfehlte, die erste Möglichkeit. Nach einer Eckball-Variante jagte Sturm-Pendant Jochen Hauler das Leder aus zehn Metern über den Berkheimer Kasten (10.). Der A-I-Vizemeister kam nach 15 Minuten besser in die Partie und startete erste Angriffe, vorwiegend über den wieselflinken Mike Schlander auf der rechten Angriffsseite. Der umkurvte nach 15 Minuten gleich drei Birkenharder Abwehrspieler, den präzisen Rückpass vergab Daniel Maier freistehend etwas überhastet. Auch die nächste Möglichkeit ging auf das Konto der immer besser in die Partie kommenden Grün-Weißen. Spielertrainer Philipp Birk-Braun köpfte einen Eckball von Simon Schmid über die Querlatte.

Traumsolo von Markus Bufler

Was sich dann aber in der 34. Minute abspielte, ließ Viele mit der Zunge schnalzen: Zehn Meter vor der Mittellinie schnappte sich BSC-Angreifer Markus Bufler die Kugel, ließ gleich sechs Birkenharder stehen und schoss mit der Pike zum 1:0 ein. Ein Distanzschuss von Felix Groer über die Querlatte und ein Querpass von Patrick Grimm, der keinen Abnehmer fand, waren offensiv bis zur Pause noch die besten Szenen des SVB. Dies änderte sich aber nach dem Wechsel. Simon Macht (47.) köpfte eine präzise Flanke von Patrick Grimm unbedrängt zum 1:1 ein, bei einem verdeckten Schuss des SVB-Torjägers war Berkheims Keeper Stefan Bufler auf dem Posten. Nach einer Freistoß-Variante war für Macht wieder Bufler Endstation. Ein Kräfteverschleiß war beim BSC trotz der Drangphase des SVB nicht festzustellen, Spielertrainer Birk-Braun jagte ein 25-Meter-Geschoss an den linken Außenpfosten (61.). Knapp acht Minuten später aber großer Jubel im Birkenharder Lager: Patrick Grimm entwischte auf der rechten Außenbahn, den Querpass nahm Jochen Hauler auf und lochte aus der Drehung zum 2:1 ein (70.). Kurz darauf musste der Torschütze wegen Muskelproblemen auf der Bank Platz nehmen. BSC-Kapitän Simon Schmid köpfte einen Freistoß von Bufler in die Arme von SVB-Keeper Schoch (80.), drei Zeigerumdrehungen weiter jubelte wieder der BSC. BSC-Spielertrainer Birk-Braun zirkelte einen angeschnittenen Freistoß aus halblinker Position vor das Birkenharder Tor, der schließlich an Freund und Feind vorbei den Weg ins Tor zum 2:2-Ausgleich fand.

Den anstrengenden Weg in die Verlängerung hatte sich der nun auch kräftemäßig überlegene BSC zwei Minuten vor Ende der offiziellen Spielzeit sparen können. Nach starker Vorarbeit von Markus Bufler traf Adrian Eisenmann aus zehn Metern wieder nur Aluminium. In der halbstündigen Zusatzschicht hatte Macht für den SVB mit einer Direktabnahme kein Glück, die Entscheidung zugunsten des BSC leitete wieder der überragende BSC-Angreifer Bufler ein. Nach einer zu kurzen Kopfballabwehr des SVB passte dieser zu BSC-Kapitän Simon Schmid, der mit einer einfachen Körpertäuschung die SVB-Abwehr aus dem Spiel nahm und zum 3:2 einschoss. Aufregung im Birkenharder Lager gab es in der 110. Minute als Simon Macht im Strafraum zu Fall kam und daraufhin wegen Schwalbe die Gelb-Rote Karte sah.

In Folge versuchte es Birkenhard noch mal mit der Brechstange, selbst SVB-Torwart Michael Schoch war im BSC-Strafraum zu finden, letztlich ohne Erfolg. Der durchgeschwitzte, aber überglückliche BSC-Spielertrainer Philipp Birk-Braun sagte nach einer ersten Bierdusche: "Ich kann vor meiner Mannschaft nur noch den Hut ziehen. Wir hatten im Prinzip drei Endspiele in einer Woche, davon zwei Mal mit Verlängerung. Unser Wille war wohl ausschlaggebend am heutigen Tag. Jetzt freuen wir uns auf die Bezirksliga." Tief enttäuscht war SVB-Spielertrainer Jochen Hauler. "Eigentlich hatten wir nach der 2:1-Führung alle Vorteile in unserer Hand. Der Ausgleich, wieder mal nach einer Standardsituation, hat uns völlig aus dem Konzept gebracht", sagte er. "Der BSC-Sieg geht wohl in Ordnung, weil bei uns an allen Ecken ein kleines Stück gefehlt hat."

BSC Berkheim – SV Birkenhard 3:2 n. V. (2:2,1:0). BSC: S. Bufler - Heiligmann, Schiebel (67. J. Maier), Kunz - Kammerlander (56. Fakler), D. Maier, Eisenmann, Birk-Braun, Schmid (107. Weiß) - Schlander (75. Simmler), M. Bufler. SVB: Schoch - Hertenberger, A. Breuer, Haydt - Limbach, Leicht (77. Schneider), Groer, Grimm (88. Dorn), Wilpert - Hauler (79. Henle), Macht. SR: Alexander Nipp (Sigmaringendorf). Tore: 1:0 Markus Bufler (34.), 1:1 Simon Macht (47.), 1:2 Jochen Hauler (70.), 2:2 Philipp Birk-Braun (83.), 3:2 Simon Schmid (103.). Bes. Vork.: Gelb-Rot für Simon Macht und Marcel Henle (110., 120./beide SVB), Rot für Sebastian Schneider (120./SVB). Z.: 1200.

Die Videohöhepunkte (FupaTV) der Partie gibt es unter

www.fupa.net/oberschwaben