2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Ärgerlich: Tim Sulmer und der SV Pullach kassierten in der letzten Minute noch den Ausgleich. Foto: bro
Ärgerlich: Tim Sulmer und der SV Pullach kassierten in der letzten Minute noch den Ausgleich. Foto: bro

Pullach gibt die Tabellenführung ab

Schmöller versteht die Welt nicht mehr

Sieg weg, Tabellenführung weg: Das Heimspiel gegen den Vorletzten TSV Kottern endete für den SV Pullach nach zwei Gegentreffern in der Schlussphase mit einem ganz bitteren 2:2 (2:0).

Weil der FC Unterföhring mit dem 2:1 gegen den TSV 1865 Dachau zu gleicher Zeit im sechsten Frühjahrsspiel zum sechsten Mal mit einem Tor Unterschied gewann, flogen die Raben von der Spitze, liegen nun einen Zähler hinter dem FCU auf Rang zwei. Ein Führungswechsel, der absolut vermeidbar gewesen wäre. Bernd Häfeles Heber gleich nach 25 Sekunden eröffnete eine furiose Pullacher Anfangsphase. Gäste-Keeper Sebastian Eberle pflückte den Ball aber herunter und war auch beim Kopfball von Niklas Mooshofer (15.) und einem weiteren, schon wesentlich gefährlicheren Häfele-Versuch (17.) zur Stelle. Eberles stärkste Paraden halfen seiner Mannschaft allerdings nichts: Nachdem er zweimal gegen Martin Bauer überragend reagiert hatte, setzte Tim Sulmer den nächsten Nachschuss aus spitzem Winkel zu Pullachs 1:0 ins Netz (37.). Wenig später traf Bauer selbst nach einer schlecht verteidigten SVP-Ecke zum 2:0 (41.). Trainer Frank Schmöller durfte zufrieden sein: „Ich bin der Meinung, wir haben eine bockstarke erste Halbzeit gespielt, in der die Mannschaft das umgesetzt hat, was ich gefordert habe. Wir hatten den Gegner komplett im Griff.“ Allerdings versteckten sich die Kotterner keineswegs, sie versuchten einige offensive Akzente zu setzen und sie forderten einen Elfmeter, als Christoph Manglers Bein beim Schussversuch gegen das von Michael Hutterer prallte. Eine schwierige, weil unklare Situation, die Schiedsrichter Wolfgang Wallesch (Ergolding) zu Pullachs Gunsten interpretierte (19.). Trotzdem: An der auch in der Höhe verdienten Pausenführung der Gastgeber gab es nichts zu rütteln.

Und ebenso wenig wies darauf hin, dass dem Schmöller-Team dieses Spiel noch entgleiten würde. Zu Beginn des zweiten Durchgangs schien es nur eine Frage der Zeit, bis das dritte Tor fallen würde, denn nun taten sich Räume für Konter auf, die die Raben allerdings nicht konsequent nutzten. „Ich bin enttäuscht, dass die Mannschaft nicht entschlossener auf dieses Tor geht. Der letzte Pass war zu ungenau, es wurde nicht geschossen und zu kompliziert gespielt. Da verstehe ich die Mannschaft nicht nach dieser ersten Halbzeit“, ärgerte sich Schmöller. „Wenn wir das 3:0 machen, ist der Deckel drauf. Und das ist ja schon tausendmal im Fußball passiert: Wenn du die Chancen nicht machst, wirst du dafür bestraft.“ Und diese Strafe war hart. Nach einem Rempler von SVP-Kapitän Peter Beierkuhnlein an Matthias Jocham verwandelte Kotterns Kapitän Marc Penz den fälligen Strafstoß (79.), in der Schlussminute setzte Andreas Hundelang einen 18-Meter-Freistoß in den Winkel. Schmöller sah die Fouls, die den Standardsituationen vorausgingen, zwar als Folge defensiven Fehlverhaltens: „Wir geben beide Male vorher die Mitte frei.“ Doch letztlich wurde der Sieg vorne vergeigt. So hätte Christoph Dinkelbach unmittelbar nach dem Anschlusstreffer auf 3:1 erhöhen müssen, er semmelte die Kugel etwa vom Elfmeterpunkt aber meterweit drüber (81.). Ohne jeden Zweifel hatten sich die Raben dieses folgenreiche Unentschieden selbst zuzuschreiben. Und sie gaben ihrem Trainer damit Rätsel auf. Schmöller: „Wir waren gut eingestellt, aber warum die Partie so kippt, kann ich mir auch nicht erklären.“

SV Pullach – TSV Kottern 2:2
SV Pullach: Hofmann, Mooshofer, Hutterer, Benede, Beierkuhnlein, Roth, Bauer, Dinkelbach, Penic, Häfele, Sulmer (80. Schuster) - Trainer: Schmöller
TSV Kottern: Eberle, Kaya, Liebert (66. Barbera), Liebherr, Miorin, Mangler (65. Volland), Yilmaz (80. Landerer), Jocham, Purschke, Penz, Hindelang - Trainer: Siegfanz
Schiedsrichter: Wallesch (Postau) - Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Sulmer (37.), 2:0 Bauer (42.), 2:1 Penz (80. Foulelfmeter), 2:2 Hindelang (90.)

Aufrufe: 010.4.2017, 09:50 Uhr
Umberto Savignano - Münchner MerkurAutor