2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Die Konkurrenz im Rücken: Frank Schmöller will Meister werden. F: Weih
Die Konkurrenz im Rücken: Frank Schmöller will Meister werden. F: Weih

Heute Kottern - Zweiter Platz würde Schmöller "ankotzen"

SV Pullach – Eine Woche nach dem 1:2 des SV Pullach im Spitzenspiel gegen den FC Unterföhring stellt sich am Samstag (15 Uhr) mit dem Drittletzten TSV 1874 Kottern ein Abstiegskandidat an der Gistlstraße vor. Der geeignete Aufbaugegner für die Raben, die nur noch einen Punkt vor Unterföhring liegen?

Frank Schmöller winkt ab und beantwortet die Frage mit ironischem Unterton: „Das wäre ja jetzt genau die richtige Einstellung.“

Kein Zweifel: Pullachs Trainer sieht seine Schützlinge gegen die Allgäuer auf dem Prüfstand, fordert „eine klare Leistungssteigerung. Die Mannschaft weiß, was ich erwarte. Hohes Tempo, eine geschlossene Einheit. Also das, was uns im Herbst unschlagbar gemacht hat.“

So stark, dass der SVP vor Beginn der Frühjahrsrunde neun Zähler Vorsprung hatte. „Es ist nicht schön, wenn man bedenkt, wie wir in der Winterpause noch dagestanden sind“, sagt Schmöller mit Blick auf die Tabelle. Aber das habe sich seine Mannschaft eben selbst eingebrockt. „Ich habe mir die Saisonfortsetzung auch anders vorgestellt. Gegen Unterföhring wollten es die Spieler so ein bisschen hinscheiberln, wie die Österreicher sagen, und das ärgert mich.“

Und das war seiner Ansicht nach auch der große Unterschied zur ersten Saisonniederlage, dem 0:1 zum Frühjahrsstart gegen Heimstetten. „Da war ich wahnsinnig entspannt, weil ich gesehen habe: Die Mannschaft wollte“, erinnert sich Schmöller. „Aber wenn ich sehe, was die Mannschaft leisten kann und was sie dann gegen Unterföhring bringt, bin ich sauer. Und an dem Tag, an dem ich nach so einer Leistung nicht mehr sauer bin, höre ich als Trainer auf. Weil dann das Feuer nicht mehr brennt.“

Bitter, dass die Pullacher jetzt auch noch von Verletzungspech heimgesucht werden: Gegen Kottern fehlt Daniel Leugner wegen einer Kapselverletzung, „ein weiterer wichtiger Baustein nach Lukas Dotzler“, so Schmöller. cher ZweifelFür Stürmer Dotzler (Saisonaus nach Ellbogenverletzung) gibt es immerhin zwei Alternativen, die sich gegen Unterföhring noch als Joker versuchten: Maximilian Schuster überzeugte den Coach: „Er hat sich für einen Einsatz in der Startelf empfohlen, aber es reicht es noch nicht für 90 Minuten. Da muss ich mir noch überlegen, ob ich ihn von Anfang an bringe oder später reinwerfe.“ Tim Sulmer wurde von Schmöller hingegen deutlich kritisiert.

Doch inzwischen schlägt der Trainer wieder sanftere Töne an, zumal Sulmer nach einer Knieblessur noch nicht völlig fit war: „Er hat sich ja bemüht, hat für Unruhe gesorgt, war immer anspielbar, hat die Bälle aber eben auch wieder verloren. Was mich geärgert hat, war, dass er immer komplizierter geworden ist.“

Trotzdem spricht einiges für Sulmer von Beginn an: „Jeder kann mal so einen Tag haben. Wir wissen, dass er es besser kann. Und er hat diese Woche gut trainiert“, so Schmöller.

SV Pullach: Hofmann - Dinkelbach, Mooshofer, Benede, Beierkuhnlein, Bauer, Häfele, Hutterer, Penic, Roth, Sulmer

Der schwere Weg zur Meisterschaft

Bei einem Pullacher Ausrutscher gegen Kottern droht der Verlust der Tabellenführung. Wie schwer es ist auf dem Weg zur Bayernliga-Meisterschaft angesichts mangelnder Aufstiegsperspektive im Saisonendspurt voll durchzuziehen, hat man an der Gistlstraße in den beiden Vorjahren gesehen, als der SVP jeweils Zweiter wurde. Ob die diesbezügliche Erfahrung der Mannschaft im Augenblick hilft, bezweifelt Frank Schmöller: „Was in den letzten zwei Jahren passiert ist, ist eher kontraproduktiv, fürchte ich. Es ist eher gefährlich, dass die Spieler sagen, wir schaffen es wieder nicht, als dass sie daraus lernen.“ Doch der Trainer will den Titel und er geht davon aus, dass auch seine Spieler alles dafür tun: „Mich würde es ankotzen, zum dritten Mal hintereinander Zweiter zu werden. Da wäre mein Verständnis auch aufgebraucht. Und meine Laune würde sich für den Rest der Saison erheblich verschlechtern.“

Aufrufe: 08.4.2017, 10:30 Uhr
Münchner Merkur (Süd) - Umberto Savignano Autor