Die für beide Teams in Sachen Aufstiegs-Relegation so wichtige Nachholpartie begann für die Hausherren alles andere als erfreulich. Die Gäste aus Heimstetten übernahmen sofort das Kommando in der FCP-Arena, sie ließen den Ball und die indisponiert wirkenden FCP-Spieler laufen.
Und so fiel das 0:1 in der 5. Minute nicht überraschend, dem Treffer von Sebastiano Nappo ging ein fataler Fehler von Ünal Tosun im Mittelfeld voraus. Anstatt die Kugel zu einem der drei freien Mitspieer weiterzupassen ließ er sich auf einen Zweikampf mit Daniel Steimel ein. Der Heimstettener stibitzte ihm das Spielgerät und passte es gleich weiter zu Nappo, der problemlos einlochte.
Doch das Gegentor erwies sich als Hallo-Wach-Ruf für die Pipinsrieder, die sich nach dem Schock kräftig schüttelten – und dann gleich zwei Gänge rauf schalteten. Eine feine Einzelleistung von Emre Arik bescherte dem Gastgeber schon in der 13. Minute das 1:1. Arik tankte sich nach einem weiten Diagonalball von Fabian Hürzeler auf dem linken Flügel durch und schlenzte den Ball gefühlvoll ins lange Eck.
Fortan hatten die Hausherren deutlich mehr vom Spiel, nun ließen sie den Ball laufen und zwangen den Gegner so zum reagieren. Heimstetten lauerte auf Konter, doch da die Pipinsrieder in der Rückwärtsbewegung nun nicht mehr so verschlafen agierten wie in den Anfangsminuten, brannte hinten nichts an.
Bei ihren Aktionen schossen die Heimstettener mitunter über das Ziel hinaus, innerhalb einer Minute sahen mit Daniel Steimel und Maximilian Hintermaier zwei SVH-Kicker die gelbe Karte (27./28.). Wenig später wurde auch der Pipinsrieder Torschütze Emre Arik verwarnt, er hatte einen Freistoß regelwidrig abgeblockt.
Zehn Minuten vor der Pause dann Glück für die Pipinsrieder, Andreas Giglbergers Kopfball im Anschluss an eine Ecke strich nur knapp am rechten Torwinkel vorbei ins Toraus. Fünf Minuten später setzten die FCP-Fans dann zum zweiten Mal zum Torjubel an, doch nachdem Ünal Tosun das Kunststück fertig gebracht hatte, die Kugel völlig freistehend aus zehn Metern links am Tor vorbeizusetzen, ließen sich die Anhänger enttäuscht auf die Bank fallen. Nur Sekunden später eine weitere Riesenchance für den Gastgeber, doch Emre Arik traf nur die Latte des SVH-Kastens (42.).
Mit zunehmender Spieldauer lockerten die Pipinsrieder ihr lange Zeit zu starr wirkendes Konzept, zur Pause war die Partie total offen.
Die erste gute Chance im zweiten Durchgang hatten die Hausherren, Kapitän Thomas Berger verzog aus 13 Metern nach klugem Querpass vom rechts durchgelaufenen Dennis Liebsch (51.).
Lange mussten die FCP-Fans warten, dann wurden sie doch noch erlöst. Sekunden vor dem Schlusspfiff erzielte Emre Arik das 2:1 für die Heimmannschaft.
FCP-Spielertrainer Fabian Hürzeler meinte nach dem Schlusspfiff erleichtert: „Wir haben uns am Ende spät, aber nicht zu spät für das ständige Anrennen nach der Pause belohnt.“ Kurz vor der Partie des FC Pipinsried gegen den SV Heimstetten wurde bekannt, dass FCP-Abwehrspieler Arbnor Segashi und Mittelfeldmotor Ünal Tosun ein weiteres Jahr dem Dachauer Landkreisverein treu bleiben. Nachdem bereits Markus Achatz, Dennis Liebsch, Ati Lushi und Thomas Berger ihre Verträge bei den Gelb-Blauen verlängert haben, Christoph Burkhard aus Burghausen verpflichtet wurde und Keeper Thomas Reichlmayr sowie Emre Arik ohnehin noch einen Vertagung bis 2018 haben, steht das Gerüst der Mannschaft von FCP-Trainer Fabian Hürzeler – unabhängig davon, ob in der kommenden Saison Bayern- oder Regionalligafußball in Pipinsried gespielt wird.
Stenogramm
FC Pipinsried: Thomas Reichlmayr, Markus Achatz, Dennis Liebsch, Denny Herzig, Arbnor Segashi, Ünal Tosun, Thomas Berger, Emre Arik, Fabian Hürzeler, Sebastian Mitterhuber, Atdhedon Lushi
Text: Haelke/Gercke