2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Bobo Vujanovic war mit dem Auftritt seines Teams nicht zufrieden. F: sro
Bobo Vujanovic war mit dem Auftritt seines Teams nicht zufrieden. F: sro

Heimstetten verliert beim Kellerkind

Nappo & Co. fehlt die Durchschlagskraft

Woran hat’s gelegen? Mit dieser Frage müssen sich Trainer aller Disziplinen herumplagen, wenn ein Wettkampf nicht nach dem Wunsch ihres Sportlers oder ihrer Mannschaft gelaufen ist. Die Suche nach den Gründen gestaltet sich dabei oft so diffizil wie jene nach einer halbwegs bezahlbaren Wohnung im Raum München. Mitunter aber haben Trainer genau das gegenteilige Problem – nämlich allzu viele Gründe, die als Erklärung für ein maues Abschneiden taugen würden.

Borislav Vujanovic etwa hätte nach der 0:1-Pleite des SV Heimstetten beim Bayernliga-Kellerkind SpVgg Hankofen-Hailing etliche Punkte anführen können. Zuvorderst den Auftritt seiner Elf in Pipinsried, nur drei Tage zuvor. Dort hatte der SVH in der 93. Minute das 1:2 kassiert. Und als wäre das nicht genug, bedeutete diese Niederlage auch das Ende aller Heimstettner Aufstiegsträume. Sprich: Seither geht es für den Klub nur noch um die Goldene Ananas.

Alternativ hätte Vujanovic auch das Mammutprogramm heranziehen können, das dem SVH langsam aber sicher in die Knochen kriecht. So war das Spiel in Hankofen bereits die fünfte Partie binnen 14 Tagen, vier davon in der Fremde. Und zuletzt wäre da noch der Schiedsrichter zu nennen, der Heimstetten in diesem Duell nicht eben begünstigte.

All dies wären also probate Ansätze gewesen, um zu erklären, wieso der SVH ausgerechnet in Hankofen patzte – einem Klub, der in den vorangegangen 21 Partien genau einen Sieg geholt hatte. Doch stattdessen resümierte Vujanovic: „Wir hatten es selbst in der Hand, das Spiel zu gewinnen, aber wir hatten vorne zu wenig Durchschlagskraft.“

Dabei hätte Heimstetten in der ersten Halbzeit gegen tief stehende Gastgeber durchaus in Führung gehen können – allen voran bei einem Lattenkracher von Sebastiano Nappo. Dazu hatten auch Daniel Steimel und Hugo Lopes ein Tor auf dem Fuß. Doch weil der SVH diese Möglichkeiten ausließ, ging es beim Stand von 0:0 in die Kabinen, ehe sich vier Minuten nach Wiederanpfiff „der Knackpunkt dieses Spiels“ ereignete, so Vujanovic. Seiner Auffassung nach spielte Abwehrmann Daniel Wellmann bei einem Zweikampf im Strafraum „klar den Ball“. Der Schiedsrichter aber wertete das Einsteigen des Heimstettners anders und pfiff Elfmeter – eine Chance, die Ben Kouame im Nachschuss zum 0:1 nutzte.

Fortan rannten die Gäste weiter an, „aber zu ungeduldig und zu ungenau“, kritisiert der Trainer. Erschwerend hinzu kam eine Ampelkarte für Sebastian Paul in der 71. Minute, bei der Vujanovic erneut befand: „Er spielt den Ball.“ Und selbst wenn es ein Foul gewesen wäre, so der Coach, „dann ist es nicht Gelb-Rot“. In Unterzahl hätte der SVH beinahe noch den Ausgleich erzielt. Doch erst vergab Lukas Riglewski aus guter Position, und dann scheiterte Sebastiano Nappo kurz vor Schluss mit einem Kopfball am gegnerischen Keeper.

SpVgg Hankofen-Hailing – SV Heimstetten 1:0 (0:0)
SVH: Riedmüller, Paul, Wellmann (66. Riglewski), Hintermaier, Giglberger (46. Duhnke), Thomik (88. Schäffer), Kubina, Steimel, Lopes, Nappo, Akkurt.
Tor: 1:0 Kouame (49.; Foulelfmeter).
Gelb-Rot: Paul (71.)
Schiedsrichter: Roman Solter (TSG Weiherhammer).
Zuschauer: 330.

Aufrufe: 018.4.2017, 10:56 Uhr
Patrik Stäbler - Münchner MerkurAutor