2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Allein gegen Drei: Clemens Kubina entkommt dem Schwabmünchner Trio. Foto: Dieter Michalek
Allein gegen Drei: Clemens Kubina entkommt dem Schwabmünchner Trio. Foto: Dieter Michalek

Heimstetten ohrfeigt den Aufstiegsaspiranten

Glückwünsche vom Ex-Coach

Der Glücksbringer, wenn man ihn so nennen mag, hält in der Hand ein Papiertütchen, darauf steht in bunten Lettern ausgerechnet der Schriftzug: „Viel Glück!“ Gemeint ist Heiko Baumgärtner, bis Mitte Februar noch Trainer des SV Heimstetten, der im Spiel gegen Schwabmünchen erstmals nach seinem Rücktritt wieder im Sportpark steht – als Zuschauer. In der Glücks-Tüte, so verrät Baumgärtner, sei ein Präsent eines Bekannten. Der habe ihm das Geschenk schon lange geben wollen, nun habe es endlich geklappt.

Endlich geklappt – das ist auch das Stichwort für den Auftritt der Platzherren gegen den Tabellenvierten. Nach Wochen mit meist dürftigen Leistungen überzeugt Heimstetten diesmal auf voller Linie und gewinnt mit 5:1 gegen einen Gegner, der noch vom Aufstieg träumt. Allzu frenetisch fällt der Jubel der SVH-Kicker dennoch nicht aus. Denn sie haben sie sich ihrerseits durch die vorangegangenen Niederlagen in Pipinsried und Hankofen aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. Dabei – das zeigt auch der Auftritt gegen Schwabmünchen – hätte es der Bayernligist eigentlich im Kreuz, ganz vorne mitzumischen.

„Klar ist das ein bisschen bitter, weil man sieht, was möglich gewesen wäre“, sagt Trainer Borislav Vujanovic. „Vielleicht hat auch eine Rolle gespielt, dass der Druck jetzt weg ist“, mutmaßt der Coach. „Und man hat gemerkt, dass uns die Spielabsage in Kirchanschöring gut getan hat.“ Dort hätte der SVH drei Tage zuvor sein drittes Mittwochs-Spiel in Serie bestreiten sollen, das dann aber dem Wintereinbruch zum Opfer fiel. So konnte die Elf durchschnaufen, und das sieht man ihr vom Start weg an. Schon nach zwölf Minuten setzt Sebastiano Nappo einen Schlenzer aufs Tor, den der Keeper nur abklatschen kann – direkt zu Lukas Riglewski, der locker zum 1:0 einnetzt. Auch in der Folge ist Riglewski einer der Stärksten beim SVH, genauso wie Abwehrmann René Schäffer – zwei Spieler also, die zuletzt nicht in der Anfangself standen.

Wobei der SVH auch an diesem Tag seine Schwächephase hat, die nach etwa 30 Minuten kommt. Zu dem Zeitpunkt führen die Platzherren bereits mit 2:0, da Akkurt nicht umhin gekommen ist, eine perfekte Hereingabe von Clemens Kubina aus drei Metern ins leere Tor zu schieben. Danach jedoch sind die Gäste plötzlich dominant, verkürzen auf 2:1 und haben die Riesenchance zum Ausgleich, die Keeper Maximilian Riedmüller aber vereitelt. Und so geht es beim Stand von 2:1 und mit elf Schwabmünchnern in die Kabine, aus der wenig später nur noch zehn Gäste-Spieler aufs Feld zurückkehren. Der Grund: Thomas Rudolph hat dem Schiedsrichter nach dessen Halbzeitpfiff etwas zu deftig die Meinung gesagt und daraufhin Rot gesehen.

In Überzahl lässt Heimstetten nach dem Wechsel nichts mehr anbrennen. Nach dem 3:1 von Orhan Akkurt schlägt Riglewski noch zweimal zu. Erst verwertet der 23-Jährige eine Nappo-Vorlage, ehe er per Foulelfmeter für den 5:1-Endstand sorgt. Und so sieht man nach dem Abpfiff einen gut gelaunten Borislav Vujanovic beim Plausch mit einem ebenso gut gelaunten Heiko Baumgärtner – in dessen Hand immer noch die „Viel Glück!“-Tüte baumelt.

SV Heimstetten – TSV Schwabmünchen 5:1 (2:1)
SVH: Riedmüller, Paul, Schäffer, Hintermaier, Giglberger (69. Duhnke), D. Schmitt, Kubina, Steimel, Riglewski, Nappo (79. Chasiotis), Akkurt (80. Lopes).
Tore: 1:0 Riglewski (13.), 2:0 Akkurt (19.), 2:1 Rudolph (32.), 3:1 Akkurt (42.), 4:1 Riglewski (52.), 5:1 Riglewski (82.; Foulelfmeter).
Rot: Rudolph (45.).
Schiedsrichter: Wolfgang Wallesch (Ergolding) – Zuschauer: 80.

Aufrufe: 024.4.2017, 14:03 Uhr
Patrik Stäbler - Münchner MerkurAutor