SV Fellbach schon wieder in Schwierigkeiten

Wie versteinert saß Marco Fischer auf der Trainerbank und blickte an seinen Spielern vorbei ins Nichts. „Nach so einer Partie kann man emotional explodieren – oder man reißt sich zusammen und bleibt erst mal ruhig“, sagte der Trainer des Fußball-Landesligisten SV Fellbach nach der 1:2-Niederlage gegen das zuvor punktlose Tabellenschlusslicht Tura Untermünkheim: „Ich hab’ mich für zweiteres entschieden.“ Dass es in dem 34-Jährigen angesichts der abgelieferten Leistung seiner Mannschaft brodelte, war nicht zu übersehen. Nichts war es mit dem ersten Heimsieg. Auch im vierten Anlauf zeigte der SV Fellbach im heimischen Max-Graser-Stadion trotz einer ansprechenden Anfangsphase wieder ein Spiel mit mehr Tiefen als Höhen.

Im Vergleich zur 0:5-Pleite gegen die SKV Rutesheim veränderte Marco Fischer seine Startelf auf drei Positionen: Für den privat verhinderten Kapitän Thomas Doser, Jamie Miller und Kai Helmle begannen Martin Nokaj, Tugay Akgün und Daniel Reiser. Die neu formierte Fellbacher Mannschaft fand vor 120 Zuschauern gut in die Partie, attackierte die sichtlich verunsicherten Untermünkheimer früh und kam schnell zu Tormöglichkeiten. Angreifer Daniel Reiser scheiterte aber mit seinem Abschluss (13. Minute) am stark aufgelegten Tura-Torsteher Lukas Dambach ebenso wie Marco Schulz kurz darauf (17.). Die Fellbacher blieben geduldig und lauerten auf Fehler in der Gäste-Defensive – mit Erfolg. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld entwischte Marco Schulz seinem Bewacher, spitzelte den Ball am herausstürmenden Gäste-Torwart vorbei und schob ihn ins leere Tor zur 1:0-Führung ein (25.).

Ein früher Treffer vermag oft Ruhe ins Spiel zu bringen – nicht so derzeit beim SV Fellbach. Wie im vorherigen Heimspiel gegen die TSG Öhringen (2:2) gaben die Gastgeber am Samstag die Kontrolle nach einer halben Stunde ab und brachten die Gäste mit Fehlern zurück ins Spiel. Nach einem unnötigen Ballverlust von Martin Nokaj ließ die Defensivabteilung des SVF Firat Doganay durch das gesamte Mittelfeld spazieren und ungestört zum 1:1-Ausgleich einschießen (37.). „Auf das Tor kann man in diesen Wochen eine Blaupause legen“, ärgerte sich Marco Fischer: „Wir machen wieder einen individuellen Fehler und bekommen prompt das Gegentor.“

Das frühe Tor hilft dem SV Fellbach wieder nicht

Doch es sollte noch schlimmer kommen. Zwar hatten die Gastgeber auch im zweiten Abschnitt mehr Ballbesitz und die größere Anzahl an Torchancen, zum ersten Heimsieg reichte es aber wieder nicht. Mit zunehmender Spielzeit verloren die Fellbacher wieder den Zugriff auf das Spiel und wurden erneut dafür bestraft. Muhammed Onur Vural zirkelte den Ball per Freistoß aus 25 Metern passgenau ins rechte obere Toreck hinter dem Fellbacher Schlussmann Yusaburo Matsuoka (78.) und besorgte seinem Team damit die ersten drei Zähler in dieser Landesliga- Saison.

„Bei uns wurde nach einer Stunde bei allen Spielern der Stecker gezogen, wir haben überhaupt nichts mehr zustande bekommen“, sagte Marco Fischer: „Zudem war die Chancenauswertung einfach nur kläglich.“

Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gibt es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Club. Dann tritt der SVF bei der SpVgg 07 Ludwigsburg an, die Marco Fischer bis zum April als Cheftrainer betreut hatte. SV Fellbach: Matsuoka – Akgün, Marx, Köse (79. Helmle), Hörterich (46. Miller), Nokaj (65. Yalman), Mosca, Mutic, Binder, Schulz, Reiser.

Die ausführliche Tabelle in der Landesliga Staffel 1

1. TSG Öhringen (Auf) 8 6 1 1 17 : 8 9 19 2. TSV Crailsheim 8 6 0 2 19 : 10 9 18 3. SpVgg Gröningen-Satteldorf 1946 7 5 2 0 25 : 8 17 17 4. TSV Schornbach (Auf) 8 4 1 3 17 : 13 4 13 5. TSV Schwaikheim (Auf) 7 4 1 2 14 : 10 4 13 6. SpVgg 07 Ludwigsburg 8 4 1 3 14 : 16 -2 13 7. SKV Rutesheim 8 3 2 3 24 : 15 9 11 8. TV Oeffingen 8 3 2 3 13 : 13 0 11 9. VfL Brackenheim (Auf) 8 3 2 3 9 : 12 -3 11 10. TV Pflugfelden (Auf) 8 2 4 2 18 : 15 3 10 11. FC Viktoria Backnang 8 3 1 4 12 : 19 -7 10 12. SV Schluchtern 1896 8 2 2 4 14 : 15 -1 8 13. TSV Heimerdingen 1910 8 2 2 4 13 : 17 -4 8 14. SV Fellbach 8 1 3 4 13 : 21 -8 6 15. Aramäer Heilbronn 8 1 2 5 9 : 24 -15 5 16. TURA Untermünkheim 8 1 0 7 5 : 20 -15 3

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