2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Alexander Brunst-Zöllner bringt Danny-Torben Kühn zu Fall.
Alexander Brunst-Zöllner bringt Danny-Torben Kühn zu Fall.

SV D/A zeigt taktische Meisterleistung

Kehdinger feiern Unentschieden beim Titel-Aspiranten VfL Wolfsburg II

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Ein Paukenschlag zum Saisonauftakt: Der Regionalliga-Aufsteiger SV Drochtersen/Assel hat dem Titel-Favoriten VfL Wolfsburg II ein 1:1 abgerungen.
Der Plan von Trainer Enrico Maaßen ging voll auf. Defensiv hatte der Drochterser seine Mannschaft hervorragend eingestellt. Die Kehdinger lieferten in Wolfsburg eine taktische Meisterleistung ab. Maaßen überraschte seinen Trainerkollegen Valérien Ismaël mit einer defensiveren Variante und brachte mit Danny-Torben Kühn nur einen Stürmer. Der VfL hatte bis dahin nur Videomaterial von Spielen der Kehdinger, bei denen D/A eine Doppelspitze aufstellte.

Nach vorne ging in der ersten Halbzeit zwar nicht viel. Aber eine schöne Aktion von Danny-Torben Kühn führte in der 41. Minute zum Elfmeter. Der Wolfsburger Torhüter Alexander Brunst-Zöllner verhielt sich im Zweikampf gegen Kühn ungeschickt. Nico Mau sagte Danke und brachte den Außenseiter per Strafstoß in Führung. Wolfsburg schoss in der 14. Minute das erste Mal auf das Tor von Patrick Siefkes, der den Vorzug vor Christoffer Schellin erhielt. Der Distanzschuss von Wolfsburgs Kapitän Bastian Schulz fiel unter die Rubrik harmlos.

Nach dem Wiederanpfiff verlor Drochtersen zehn Minuten lang die Linie. In dieser Phase spielte sich der Gastgeber Chance um Chance heraus und nutzte für sehenswerte Flankenläufe konsequent den Raum, der sich hinter den Drochterser Außenverteidigern bot. Die beste Chance nutzte Onel Hernandez in der 48. Minute zum 1:1-Ausgleichstreffer. „Das war sicherlich ein blöder Zeitpunkt für ein Gegentor“, sagt Enrico Maaßen. Aber die Tatsache, dass sich D/A nicht aus der Ruhe bringen ließ, steht als Qualitätsmerkmal. Nach dem Kopfball von Bastian Schulz, der über die Latte streifte, hatten sich die Wolfsburger Tormöglichkeiten endgültig erschöpft.

Ab der 60. Minute fing sich der Aufsteiger und spielte munter nach vorne, ohne die Defensive zu vernachlässigen. Wolfsburg hatte insgesamt mehr Ballbesitz. Allerdings „den unwichtigen Ballbesitz“, so Maaßen. Die zwingenden Offensivaktionen nach dem Ausgleich bot seine Mannschaft. Finn-Patrick Gierke hatte zwei gute Schussmöglichkeiten, Alexander Neumann ebenso. Florian Nagel verfehlte das Tor bei einem Kopfstoß. „Das war Systemfußball vom Allerfeinsten“, sagt Enrico Maaßen. Der Drochterser Trainer bezeichnet den Punktgewinn als „sensationell“.

In der Schlussphase agierte D/A besser und profitierte zudem vom Platzverweis gegen den Wolfsburger Oskar Zawada in der 78. Minute. Zawada grätschte von hinten in die Beine von D/A-Kapitän Sören Behrmann und kassierte direkt Rot. Behrmann hat sich wahrscheinlich erneut die Nase gebrochen, wie bereits in der vergangenen Saison. Mitte der zweiten Halbzeit bekam er einen Schlag an den Kopf.

Behrmann beschrieb nach dem Abpfiff das Erfolgrezept seiner Mannschaft: „Wir haben eklig gespielt. Da haben die jungen Wolfsburger keinen Bock drauf.“ Die Taktik sei voll aufgegangen, meint Drochtersens Neuzugang Oliver Ioannou aus Lüneburg. „Ohne uns nur hinten reinzustellen, haben wir die Räume eng gemacht und Wolfsburg nicht spielen lassen“, sagt er. Eine Mannschaft wie Wolfsburg über 90 Minuten komplett auszuschalten, ginge nicht. D/A-Stürmer Danny-Torben Kühn sagt treffend: „Ein guter Plan. Ein guter Auftritt.“

Wolfsburgs Trainer Valérien Ismaël sieht das naturgemäß anders: „All das, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet und für heute vorgenommen hatten, haben wir nicht umgesetzt. Wir müssen jetzt genau analysieren, warum wir heute nicht funktioniert haben und weiterhin hart arbeiten.“ (db)

VfL Wolfsburg II

SV Drochtersen/A. 1:1

Die Statistik

Tore: 0:1 (41., Foulelfmeter) Mau, 1:1 (48.) Hernandez.

Rote Karte: Zawada (78., grobes Foulspiel).

VfL Wolfsburg II: Brunst-Zöllner, Pläschke (46. Hernandez), Kleihs, Hansen, Schick, Korczowski, Wimmer, Dittrich (61. Zawada), Schulz, Avdijaj, Herrmann.

SV Drochtersen/Assel: Siefkes, Ioannou, Behrmann, Johrden, Grahle (63. Klee), Nagel, Ingreso (56. Neumann), Wolk, Gierke, Mau, Kühn (69. Jasper Gooßen).

Zuschauer: 391

Aufrufe: 026.7.2015, 19:54 Uhr
TAGEBLATT/ Daniel BerlinAutor