David gegen Borussen-Goliath

„Das ist David gegen Goliath. Borussia Fulda gehört einfach in die Regionalliga“, findet Müller, der 2007/2008 mit den Borussen den Aufstieg in die Regionalliga damals deutlich verpasst hatte. „Das ist noch mal eine andere Kategorie als Lehnerz, Borussia Fulda ist das Bayern München der Region. Ich rechne da schon mit 1500 bis 2000 Zuschauern“, fiebert der 54-Jährige dem Duell mit seinem Sohnemann Marius entgegen. Zu einem weiteren Verwandtschaftsduell kommt es zwischen Borussias Leon Pomnitz und Cousin Andre van Leeuwen auf der Gegenseite.

Die Rollen jedenfalls sind im Derby klar verteilt: Die Borussen sind im Jahr 2017 noch ungeschlagen, Steinbach kam dreimal böse unter die Räder und holte nur beim 1:1 gegen Seligenstadt zuhause bisher einen Zähler. Während die Steinbacher nichts zu verlieren haben, ist das bei Borussia Fulda anders, schließlich warten nach dem SVS die Topspiele gegen Stadtallendorf, RW Frankfurt und Dreieich – da wäre ein Stolpern am Mühlengrund fatal. „Ich will das Spiel aber nicht dramatisieren. Wir wollen die drei Punkte und fertig“, betont SCB-Trainer Thomas Brendel, der aktuell einen richtig guten Teamgeist ausgemacht hat: „Jeder weiß, worum es geht. Wir haben eine gute Stimmung, da jeder weiß, dass wir als Team zusammenhalten müssen, nur so kommen wir nach vorne.“ Von einem erhöhten Druck nach dem Aufstiegsverzicht von Hessen Dreieich sei bisher auch noch nichts zu spüren, die Borussen fühlen sich in der Verfolgerrolle wohl: „Den Druck merkt man gar nicht, wir brauchen ihn uns auch gar nicht zu machen. Ganz im Gegenteil: Wir sind leichtfüßig und locker. In der Verfolgerrolle sind wir gut aufgehoben.“

Brendel kann für das Spiel in Steinbach womöglich das erste Mal in dieser Saison auf den kompletten Kader zurückgreifen – auch Dominik Rummel feierte in Würzburg sein Comeback. „Marius Müller beispielsweise war gut unterwegs. Wir haben die Qual der Wahl“, freut sich der Borussen-Coach. Nur Keeper Tobias Wolf könnte mit Oberschenkelproblemen passen müssen.