2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Mit Köpchen: Tobias Lindner (am Ball) versucht es mit der Stirn Richtung Altlüdersdorfer Torlinie. Zwei von vier Toren fielen auf diese Weise. Foto: Nemschok
Mit Köpchen: Tobias Lindner (am Ball) versucht es mit der Stirn Richtung Altlüdersdorfer Torlinie. Zwei von vier Toren fielen auf diese Weise. Foto: Nemschok

Strausberg schreibt gegen Altlüdersdorf Pokalgeschichte

MIT VIDEOS + GALERIE: Der FCS macht mit wunderschönen Toren den Einzug ins Halbfinale perfekt.

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„Bombenspiel“, „so schön wie lange nicht“ und zwei freie Tage für die Mannschaft: Der FC Strausberg ist mit einem klaren Sieg gegen den SV Altlüdersdorf ins Halbfinale des Brandenburger Landespokals eingezogen. Eine Vorstellung, die nicht nur den FCS-Anhang überzeugt hat.


Betrachtet man die ersten 25 Minuten dieses Spiels, kann einem nur ein Prädikat einfallen: langweilig. „Es war ein klassisches Hin- und Hergeschiebe“, gibt Christof Reimann, Strausberger Coach, nach Abpfiff zu. Sein Kollege Maik Frank pflichtet ihm bei: „Eine Chance hier, eine Chance da“, beschreibt der Trainer des SV Altlüdersdorf das Gesehene „aber nichts Nennenswertes.“ Dass man in Strausberg am Samstag um die Kaffeezeit dennoch „Europapokal! Europapokal!“ skandieren wird, daran war anderthalb Stunden vorher noch nicht zu denken. Und schon gar nicht, dass die Fans später von einem „Bombenspiel“ reden würden, das das Prädikat „so schön wie lange nicht“ verdient hat.

Was war also in der Zwischenzeit passiert? Zunächst einmal beendete Roman Turek die Durststrecke der 132 Zuschauer, in dem er in der 29. Minute einfach mal abzog. Und auf einmal: War der Ball drin.

Bis kurz zuvor war in der Energie-Arena so gut wie gar nichts passiert, Sparflammen-Fußball wurde den Fans geboten; dann schossen einmal die Gäste übers und die Hausherren neben das Tor – jeweils aus kürzester Distanz. Und Turek setzte diesem dreifachen Wecksignal sein Ende.

So gingen die Teams in die Kabinen, in der man – speziell beim SVA – noch nicht daran dachte, dass der Nachmittag in einem Fiasko enden würde. Nach der entsprechenden Halbzeitansprache machten die Gäste – das war zu erwarten – Druck.

Das Tor machten aber die Hausherren. Nach eine Missverständnis im Altlüdersdorfer Mittelfeld landete eine mustergültige Flanke auf der Stirn von Roman Turek, der ebenso mustergültig abschloss (68.).

„Wenn wir den Ball da rausschlagen, passiert nichts“, glaubt Mike Frank. „Aber mit dem 2:0 war das Spiel gegessen“, findet der SVA-Coach. Das ist eine Aussage, über die man sich durchaus streiten kann. Denn erstens blieben den Gästen zu diesem Zeitpunkt noch über 20 Minuten Zeit, das Spiel zu drehen. Und zweitens kam der endgültige Knockout eigentlich erst vier Minuten später. Wieder über rechts, wieder mustergültig, wieder per Stirn. Mit einem Unterschied: die Stirn gehört Krzysztof Kucharczyk:

Bevor Christof Reimann seine Elf aber in eine zweitägige Urlaubs- und Mike Frank sein Team in die Regenerationsphase schickte (vier Stammkräfte fehlten bei Altlüdersdorf), durfte Dennis Rötzscher mit einem Fernschuss den Schlusspunkt setzen (76.). Reimann frohlockte nach diesem Fernschuss. „Heute darf die Mannschaft feiern und bekommt zwei, drei Tage frei“.

Und nachdem nun schon mal das erste große Kapitel Vereingeschichte geschrieben ist – bis ins Halbfinale ist der FC Strausberg im Landespokal noch nie gekommen – soll auch das nächste her: „Die Jungs wollen jetzt Cottbus hier haben, im Heimspiel“, sagt Reimann.

>>>Den ausführlichen Liveticker und alle Daten und Fakten zum Spiel findet ihr hier!

Aufrufe: 012.11.2016, 16:55 Uhr
Marc SchützAutor