2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
Der Euskirchener Benny Wiedenau (rechts) erwartet im Verbandspokal mit seinem Team den Ligarivalen Viktoria Arnoldsweiler.
Der Euskirchener Benny Wiedenau (rechts) erwartet im Verbandspokal mit seinem Team den Ligarivalen Viktoria Arnoldsweiler.

Stotzheim sinnt auf Revanche

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Die ehemaligen Ligarivalen SV Stotzheim und SV Nierfeld treffen im Fußball-Verbandspokal aufeinander. Der Kaller SC erwartet in der ersten Runde indes den Landesligisten Germania Teveren. Der ETSC empfängt Viktoria Arnoldsweiler.

Kreis Euskirchen. Noch vor wenigen Monaten spielten die beiden Kreisrivalen SV Stotzheim und SV Nierfeld gemeinsam in der Fußball-Landesliga. Doch nachdem den Nierfeldern der Sprung in die Mittelrheinliga glückte und die Stotzheimer in die Bezirksliga absteigen mussten, trennen die zwei Klubs mittlerweile zwei Klassen. Somit fanden zumindest die direkten Duelle in der Meisterschaft vorerst ein Ende.

Zu einem Wiedersehen kam es dann allerdings früher als erwartet: Im Sommer empfing Stotzheim den SVN im Halbfinale des Kreispokals. Dabei setzte sich Nierfeld deutlich mit 5:0 durch, zog ins Finale ein und gewann letztlich den Cup. Der SVS siegte anschließend im Spiel um Platz drei gegen den Mittelrheinligisten Euskirchener TSC (1:0 n. V.) und qualifizierte sich ebenfalls für den Verbandspokal. Nun kommt es in diesem Wettbewerb zu einer Neuauflage des Kreisduells. Denn in der ersten Runde bekam der Bezirksligist den SV Nierfeld zugelost. Und so bietet sich den Stotzheimern am Samstag (17 Uhr) die Chance zur Pokal-Revanche.

„So chancenlos wie bei der vergangenen Begegnung werden wir dieses Mal nicht sein”, ist sich SVS-Trainer Zibi Zurek sicher. Denn die Situation beider Mannschaften hat sich im Vergleich zur Partie im Sommer verändert: Während Zurek nun nahezu alle Spieler zur Verfügung stehen, muss der Nierfelder Coach Achim Züll auf seine damaligen Torschützen David Sasse (2) und Ulas Önal verzichten. Sasse hatte den SVN noch vor Meisterschaftsbeginn in Richtung B-Ligist TB-SV Füssenich-Geich verlassen, Önal ist aufgrund seiner Gelb-Roten Karte in der jüngsten Ligapartie gegen den Bergisch Gladbach (3:3) gesperrt. Doch der Ausfall Önals kommt Züll gar nicht so ungelegen: „Für uns hat die Meisterschaft absolute Priorität. Darum bin ich eigentlich ganz froh, dass Ulas seine Sperre nun absitzt und dann im nächsten Ligaspiel wieder spielberechtigt ist.” Für sein Team läuft es nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten und vier Niederlagen zum Auftakt nun besser. Seit drei Spielen ist der Aufsteiger ungeschlagen.

Ungünstiger Zeitpunkt

Dementsprechend kommt der Pokal für den SVN-Übungsleiter zu einem unpassenden Zeitpunkt: „Natürlich hätte ich lieber in der Liga gespielt. Aber für den Verein ist es wichtig, dass wir im Pokal weiterkommen und vielleicht in den nächsten Runden einen großen Gegner zugelost bekommen.” Dabei denkt Züll an Kontrahenten der Größenordnung von Fortuna Köln, Viktoria Köln oder Alemannia Aachen (alle Regionalliga).

Dafür muss sein Team aber erst in Stotzheim bestehen. „Wir haben ja eigentlich zwei Gegner — die Stotzheimer Mannschaft und deren Aschenplatz”, spielt Züll auf den für den SVN ungewohnten Untergrund an. Dementsprechend erwartet er von seinem Team keine spielerischen Glanzpunkte: „Es widerspricht meinem Naturell, aber am Samstag reicht mir ein Tor nach einer Standardsituation.”

Wahrscheinlich werden die jungen SVN-Akteure Tobias Berzborn, Andreas Weiler und Benedict Baum eine Bewährungschance in der Startelf erhalten. Auch bei den Stotzheimern wird es Wechsel in der Anfangsformation geben. Einerseits sind Robert Schnitzer und Roger Hillius verletzt, andererseits haben sich Aziz Neziri und Kevin Fröndgen mit guten Trainingsleistungen beim SVS-Coach angeboten. „Beide haben sich eine Chance verdient”, sagt Zurek. Sein Team sieht er derweil klar in der Außenseiterrolle: „Nierfeld spielt zwei Klassen höher und hat eine sehr ausgeglichene und kompakte Mannschaft.” Doch ganz hoffnungslos sind die Stotzheimer nicht. Denn immerhin konnten sie in dieser Saison im Kreispokal mit dem ETSC bereits einen Mittelrheinligisten besiegen.

Kall empfängt Teveren

Der Kaller SC erwartet in der ersten Runde indes den Landesligisten Germania Teveren (So., 15 Uhr). „Die Germania hat eine große Tradition, aber die aktuelle Mannschaft ist mir weitestgehend unbekannt”, sagt Kalls Trainer Fabian Ewertz. Dennoch rechnet sich der Coach des bislang ungeschlagenen Bezirksliga-Tabellenführers durchaus Chancen aus. „Wenn wir uns kämpferisch und läuferisch steigern, können wir Teveren schlagen. Zumal wir zu Hause spielen”, so Ewertz, der personelle Rochaden ankündigt: „Ich habe einen großen Kader, daher werde ich auch sicherlich einige Spieler einsetzen, die zuletzt weniger zum Zuge gekommen sind”. Definitiv nicht auf dem Platz stehen werden die gesperrten Florian Dederichs und Mirco Lepartz.

Zu einem Mittelrheinliga-internen Duell im Verbandspokal kommt es dagegen im Euskirchener Erftstadion (So., 15 Uhr), wo der ETSC Viktoria Arnoldsweiler erwartet. Für das Team von Trainer Kurt Maus ist der Pokal eine gute Gelegenheit, dem tristen Ligaalltag — mit nur fünf Punkten und vier Toren aus sieben Partien — zu entfliehen. „Natürlich ist die Meisterschaft wichtiger für uns. Aber im Pokal entwickeln sich häufig sehr spezielle Spiele, vielleicht platzt bei uns dann endlich der Knoten”, hofft Maus. Doch das wird gegen den Liga-Vierten aus Arnoldsweiler alles andere als einfach. Denn in der Meisterschaft stellt die Viktoria mit fünf Gegentreffern die beste Defensive. „Der Gegner spielt sehr kompakt, das wird eine Herausforderung”, sagt Maus. Verzichten muss er auf Marcel Kaiser (Rückenprobleme) und Siggi Kunst (beruflich verhindert). Der Einsatz von Kapitän Frank Schroden ist fraglich.

Aufrufe: 010.10.2013, 18:27 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Marc BädorfAutor