Die Szene des Tages war der letzte Moment der Partie. Der eingewechselte Ivan Vidovic spielte einen Doppelpass mit Mijo Stijepic und lief im Strafraum alleine auf den Torwart zu. Ismanings Angreifer begann auf dem Weg zum 2:1 mit dem Nachdenken und bremste seinen Sprint ab. So konnte noch ein Verteidiger heranschießen und klären. Bei der Notaktion hätte es auch einen Elfmeter für Ismaning geben können. Das wiederum war dem stinksauren Trainer Xhevat Muriqi egal: „Wenn du so blöd bist und abbremst, hast du es auch nicht anders verdient.“
In den 89 Minuten vor dem aufregenden Spielfinale hatten die Ismaninger mehr Spielanteile, aber auch einige Probleme mit dem starken Sonthofner Defensivverbund. Die Gäste verteidigten diszipliniert, zweikampfstark und ohne nennenswerte Fehler.
Nach vorne besteht das Sonthofner Spiel traditionell aus dem Warten auf Standardsituationen in Strafraumnähe. Bei diesen ruhenden Bällen verteidigte Ismaning nicht immer gut und kassierte so auch den Ausgleich nach genau eine Stunde. Erst hatte Korbinian Beck unnötig einen Freistoß verursacht und dann waren die Ismaninger bei der Abwehr des hohen Balles schlecht sortiert. Angesichts mehrerer gefährlicher Standards hat sich Sonthofen den Punkt an der Leuchtenbergstraße auch verdient.
Sieben Minuten vor dem 1:1 hatte Mijo Stijepic den FCI in Führung gebracht und das Geduldspiel ohne die großen Torszenen in Fahrt gebracht. Die Ismaninger kombinierten vor dem Treffer stark und beim Abschluss scheiterte der Altmeister erst am Torwart, ging dann aber gedankenschnell auf den Abpraller und staubte ab.
Mit dem leistungsgerechten Unentschieden gehen nun beide Serien weiter. Aufsteiger Ismaning ist seit nunmehr sechs Spielen unbesiegt und Sonthofen seit sieben Spielen. Der FCI hat weiterhin einen ziemlich ungewissen Platz im Tabellenmittelfeld, von dem der Neuling mit zwei Siegen an Rang zwei heran schnuppern und mit zwei Niederlagen auf einen Abstiegsrelegationsplatz abrutschen kann.
FC Ismaning – 1. FC Sonthofen 1:1 (0:0).
FCI: Preußer – Beck, Ehret, Tomasevic, Siedlitzki – Fischer, Killer – Siebald, Ring (80. Auerweck) – Stijepic, Olwa-Luta (73. Vidovic)
Tore: 1:0 Stijepic (53.), 1:1 Lhotzky (60.)
Schiedsrichter: Thomas Berg (Landshut)
Zuschauer: 210.
Text: Nico Bauer