Aller guten Dinge sind? Genau: Vier. Mag sich nicht ganz mit einem gängigen Ausspruch decken, doch ist die marginale Änderung im Hinblick auf den Werdegang des Ballclubs passend. Den Farcheter Kickern bietet sich nämlich zum wiederholten Male die Gelegenheit, die Rote Laterne weiterzureichen. „Es ist unsere vierte Chance, von unter herauszukommen“, gibt Marco Stier zu bedenken. Über den Verlauf der bisherigen drei Versuche gibt es keine zwei Meinungen. „Dreimal ist es uns nicht gelungen“, mahnte der BCF-Cheftrainer seine Kicker am Ende des Abschlusstrainings.
Aber was anders machen? Stier thematisiert im Vorfeld die Begriffe „Mentalität“ und „Schweinehund“. „Man muss einfach mal über sich hinauswachsen“, fordert der 32-Jährige. Gerade in solch einer Partie, vor der „eh jeder denkt, dass wir verlieren“. Wie genau „jeder“ zu definieren ist, kann auch Stier nicht eindeutig sagen. Vielmehr ist es eine These, die sich auf die jüngsten Ergebnisse der Regensburger stützt. Im Herbst noch Tabellennachbar der Farcheter im untersten Stockwerk der Bayernliga, tummeln sich die Oberpfälzer inzwischen im Mittelfeld des Tableaus. Beachtlich: Zusammen mit Spitzenreiter SV Pullach verfügen sie über die beste Offensive (49 Treffer). Zum Vergleich: Wolfratshausen durfte bislang 29 eigene Torerfolge bejubeln. Dass der Jahn am Sonntag Akteure aus seinem Drittligakader einsetzt, steht für Stier außer Frage: „Ein hoher Qualitätsunterschied zur Bayernliga, aber diese Herausforderung müssen wir annehmen.“
Jedoch nicht ohne die Taktik entsprechend auszurichten. Die Flößerstädter setzen auf absolute Defensive. Dafür kehrt ihr Trainer sogar von der Fußballer-Weisheit „Never change a winning team“ ab. „Wir müssen uns einfach mehr nach dem Gegner richten“, erläutert er die zu erwartenden Änderungen. So wird Wilson Onyemaeke für den BCF sein Pflichtspiel-Debüt geben. Onur Misirlioglu und Enzo Potenza sind nach den jüngsten Trainingseindrücken nahe dran an der Stammelf. Allerdings verweist Stier mit Stirnrunzeln auf die Tatsache, dass seine Mannschaft in den vorangegangenen Partien allenfalls über 50 Spielminuten kompakt aufgetreten ist. „In Regensburg müssen wir 90 Minuten lang durchhalten“, fordert der Ex-Profi. Der 2:1-Heimsieg in der Vorwoche gegen Gundelfingen soll als Motivationsschub dienen: „Wir haben den Anschluss in der Tabelle hergestellt, diese Euphorie nehmen wir morgen mit.“
BCF Wolfratshausen
Pradl – Wolfinger, Potenza, Nummer, Skoro, Onyemaeke, Gr. Diep, Marinkovic, Gil. Diep, Lehr, Hauk; Wernthaler, Brudy, Rödl, Kaya, Ott, Schnabel.
Text: Oliver Rabuser