2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Eintracht Immenbeck hat TuS Harsefeld II mit 4:0 besiegt (hier eine Szene aus dem Hinspiel). Foto Weser
Eintracht Immenbeck hat TuS Harsefeld II mit 4:0 besiegt (hier eine Szene aus dem Hinspiel). Foto Weser

Starke Immenbecker Einstellung!

Das Kreisliga-Spiel in Harsefeld aus Immenbecker Sicht: Die Eintracht wildert im Harsefelder Waldstadion

TuS Harsefeld II - TSV Eintracht Immenbeck 0:4

Auf Immenbecker Seite ersetzt Marcel Marbes in der Defensive den Kapitän Kevin Schulz. Lars Pietzonka rückt für Mirco Poppe auf die linke Seite und Florian Dawideit kehrt ins Sturmzentrum zurück. Timo Weseloh glänzt als Spielmacher und schickt Thomas Leffler dafür auf den rechten Flügel, um den beruflich verhinderten Marc Kayser zu vertreten. Von Beginn an zeigt die Eintracht, wo der Frosch die Locken hat.

Auf dem gewohnt ungewohnten Harsefelder Kunstrasen steigt man mit hoher Körperspannung ein und entscheidet zahlreiche Zweikämpfe im Zentrum für sich. Besonders das Lenken und attackieren der gegnerischen Außen funktioniert hervorragend und Harsefeld hat keine Chance seinen Knipser Timo Fischer in Szene zu setzen. In typischer Eintracht Manier wird es dann aber doch plötzlich brenzlig. Kevin Rase serviert einen Freistoß aus den Halbfeld auf den langen Pfosten. Fischer setzt sich ab und legt den Ball per Kopf quer in die Box. Vor der Linie entsteht ein wildes Getümmel. TSV-Abwehrmann Blendermann klärt schließlich per Kopf an die eigene Latte. Der baumlange Harsefelder Marko Nitsch kann den Abpraller nicht Richtung Tor bugsieren. Torwart Meier robbt auf der Linie herum und am Ende schlägt Marcel Marbes den Ball humorlos aus der Gefahrenzone. Junge, Junge - zu viel Gefahr so früh am Tage. Am Spielfeldrand rutscht Volker Wiedes Herz schon wieder gen Knöchel, beruhigt sich aber anschließend.

Die Harsefelder Offensivbemühungen werden nun fast vollständig eingestellt. Die Eintracht schlägt gute Bälle in die Spitze, ist im Luftkampf gegen den starken Fabian Haarmann und Marko Nitsch aber oft ohne Chance. In Spielminute zehn erwischt Florian Dawideit einen Abschlag mit den Haarspitzen. Jonas Kock erstelzt sich in gewohnter Manier den Ball, zündet den Turbo und lässt Keeper Köser mit einem furztrockenen Abschluss keine Chance - 0:1. Ein Trefffer zum richtigen Zeitpunkt. Kock zeigt eine engagierte Leistung und stellt die großen Abwehrspieler mit seinem enormen Tempo vor große Probleme. Harsefeld muss nun mehr kommen und erzwingt eine weitere Möglichkeit. Immenbecks Jonathan Schmidt verliert den Ball im Spielaufbau. Timo Fischer sieht den mitgelaufenen Sebastian Proft, der aus halbrechter Position vergibt (18.).

Weitere Möglichkeiten verzeichnet das Hausherr dann nicht. Die Eintracht kombiniert sich gut durch die Reihen, bringt aber keine sauberen Abschlüsse zustande. Ein Sonderlob verdient sich der überragende Marius Meyer. Vor der Abwehr präsentiert "Ilkay" sich als Gegner-entnervender Staubsauger und nebenbei kurbelt er die Offensive gewaltig an. Nebenmann Stukenbrock steht ihm in Sachen Einsatz in Nichts nach. Besonders erfreulich sind Ilkays neu erworbene Dribbling-Fähigkeiten. In einem Workshop zum Thema "Pressschläge gewinnen", abgehalten von Keilriemen Kock, eignete er sich eine der Immenbecker Tugenden in faszinierender Manier an. Gelerntes soll man ja gleich ausprobieren und so macht Ilkay sich auf den Weg über den linken Flügel, tarnt einen Stolperer als Übersteiger und bekommt vom Gegner den Kontakt. Den fälligen Freistoß schneidert Lars Pietzonka maßgenau auf Dawideits geeichten Schädel - 0:2 (35.).

Die Immenbecker Defensive lässt in der Folge nichts mehr anbrennen und überzeugt durch resolutes Einsteigen. Mit dem Pausenpfiff noch ein kleiner Aufreger. Kock stelzt sich erneut durch die Abwehrreihe und geht im Strafraum zu Boden. Der sehr gut Schiedsrichter Tomaschek entscheidet zurecht nicht auf Elfmeter - Keilriemen hatte sich schlicht einen Plattfuß gefahren. Halbzeit.

In Durchgang zwei das gleiche Bild. Immenbeck ist die klar spielbestimmende Mannschaft. Besonders der Mittelfeld-Block weiß heute zu überzeugen. Timo Weseloh zeigt als Zehner eine ansprechende Leistung und steckt ein ums andere Mal Bälle in diverse Gassen. Im letzten Drittel spielt die Eintracht aber oft noch zu ungefährlich. Die Außen werden zwar gut in Szene gesetzt, Bälle aufs Tor gibt es aber sehr selten. Einen Abschluss von Weseloh muss Köser per Flugparade klären (55.). Hinten brennt weiterhin nichts an. Immenbecks Keeper Meier fordert derweil Sonnencreme, da sein bleicher Teint mittlerweile arg strapaziert wird. Die Vorderleute lassen einfach nichts durch. Besonders Marcel Marbes glänzt nach seiner Startelf-Berufung mit kompromisslosen Zweikämpfen.

Timo Fischer, seines Zeichens einer der Top-Torjäger der Kreisliga, findet zu keinem Zeitpunkt ein Mittel. Nach vorne sorgt Michael Stukenbrock für das nächste Schmankerl. Immenbecks Feuerkopf zeigt, dass sein rechter Schlappen quasi nur aus Außenrist besteht und serviert Jonas Kock den Ball derartig feinfühlig in den Lauf, dass Andrea Pirlo sich im fernen Turin rührselig eine Träne aus dem Auge wischt und den eigenen Fuß schwelgend mit Melkfett einreibt. Kock dringt in den Sechzehner ein, wartet ab, zuckt wie eine Taube mit der Nackenmuskulatur und legt schließlich für den heranstürmenden Stukenbrock quer. Ein Sahne-Angriff zum 0:3!

Anschließend ersetzt Mirco Poppe den aufgeriebenen Florian Dawideit auf Immenbecker Seite. Mit Poppes Einwechslung kommt der nächste Treffer, auch wenn er nichts damit zu tun hat. Timo Weseloh wird in halblinker Position gefoult und tritt aus knapp 25 Metern selber zum Freistoß an. Heraus kommt eine miese Lunte über die Mauer. Der Ball springt direkt neben dem Pfosten auf Torlinie auf. Ein äußerst undankbarer Ball für Schlussmann Köser, der den Schuss nicht klären kann - 0:4 (70.).

Kurz darauf feiert noch der Immenbecker Simon Kayser sein Comeback. Kevin Schulz bekommt ebenfalls seine Einsatzminuten und zieht als Sturmtank seine Kreise. Die letzten zehn Minuten bieten dann noch einmal grobes Hin-und-Her-Gebolze. Spielfluss kommt nicht mehr zustande. Kurz vor dem Ende hat Harsefeld Fischer dann doch noch seine Chance. Nach Flanke von rechts folgt ein technisch anspruchsvoller Kopfball, der knapp neben dem Immenbecker Kasten landet. Endstand 0:4.

Fazit: Ein absolut verdienter Erfolg für die Eintracht, der auch in dieser Höhe in Ordnung geht. Harsefelds Trainer Stefan Duncker zeigt sich im Tageblatt enttäuscht, ob des schwachen Auftretens seiner Mannschaft. Die Hausherren fanden zu keinem Zeitpunkt in die Partie und offenbaren zwei Gesichter. Für die kommenden Wochen wünschen wir dem TuS viel Erfolg in der Kreisliga und bedanken uns für eine sehr faire Partie. Immenbeck ist nun seit vier Partien ungeschlagen und steht weiterhin auf dem 6. Tabellenplatz. In der kommenden Woche laden wir zum Spitzenspiel auf der Brune Naht. Zu Gast ist der Tabellenzweite vom FC Mulsum/Kutenholz - Anpfiff 15.00 Uhr. Für die Eintracht!


Schiedsrichter: Mirko Tomascheck (PSV Stade) - Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Jonas Kock (10.), 0:2 Florian Dawideit (35.), 0:3 Michael Stukenbrock (61.), 0:4 Timo Weseloh (70.)

Aufrufe: 020.4.2015, 11:40 Uhr
Niclas MeierAutor