"Star des Spieltages": Maximilian Jakob

Dabei nahm das Voting in den letzten Stunden nochmal richtig Fahrt auf. Die beiden Konkurrenten lagen zwar deutlich vor der Konkurrenz, aber erst im 100er-Bereich. In den letzten zwei bis drei Stunden mobilisierten sie ihre Anhänger aber nochmal so richtig und landeten wie erwähnt bei weit über 300 Stimmen. „Zunächst mal ein herzliches Dankeschön an alle, die mich gewählt haben. Es hat mich natürlich sehr gefreut, dass ich gewonnen habe.“, so der 24-Jährige Spielführer der Ober-Mockstädter Eintracht.

Gewonnen hatte am Wochenende zuvor auch sein Team. Und das ist nun wahrlich eine Seltenheit, denn der 3:1-Erfolg über die SG Eschenrod/Eichelsachsen war erst der zweite Saisonerfolg der Mannschaft von Spielertrainer Kai Möller. „Es war eine ganz starke Teamleistung von uns. Es ging ja vor dem Spiel schon uns um alles, und wir haben wirklich alles aus uns herausgeholt!“

In der Tat: denn obwohl die Eintracht vor der Partie nur magere sechs Pünktchen aufweisen konnte und mit dem Erfolg nun logischerweise auf neun Punkte sprang, ist der Relegationsplatz tatsächlich noch in Reichweite. Konkurrent TSV Stockheim hatte am Wochenende spielfrei und konnte seinen elf Punkten natürlich keinen weiteren hinzufügen.

Dass Ober-Mockstadt aber wieder in Schlagdistanz zum Kontrahenten ist, sieht Maximilian Jakob, dem der wichtige 1:1-Ausgleich unmittelbar vor der Pause glückte, aber nicht ursächlich in seiner eigenen guten Leistung begründet, sondern nennt einen anderen seinen Kollegen: Torhüter Martin Böcher.

„Was Martin am Wochenende so alles rausgefischt hat, war unglaublich. Er war es vor allen Dingen, der uns im Spiel gehalten hat.“

Denn nach dem frühen Rückstand nach einer Viertelstunde entschied der Unparteiische nach 39 Minuten auf Strafstoß für Eschenrod. Goalgetter und unser „Star des Spieltages“ der Vorwoche, Garik Rafaelyan, legte sich den Ball zurecht, doch Martin Böttcher parierte.

„Ich weiß nicht, ob wir bei einem 0:2-Rückstand nochmal zurückgekommen wären“, gibt Jakob unumwunden zu. So gelang dem SGE-Kapitän höchstselbst mit dem Pausenpfiff der 1:1-Ausgleichstreffer der neuen Mut für die zweite Hälfte gab. „Und in dieser haben wir dann als Team auch richtig gut gespielt und die Partie aus meiner Sicht beherrscht.“

Doch nach 80 Minuten musste Böttcher erneut sein ganzes Können aufbieten und parierte auch den zweiten Elfmeter Rafaelyans, sodass es bei der 2:1-Führung blieb, die kurz darauf spielentscheidend ausgebaut wurde.

Damit wird es am letzten Spieltag nochmal richtig spannend, was den Relegationsplatz betrifft. Stockheim (16.) tritt in Ortenberg (11.) an während Ober-Mockstadt als Siebzehnter in Ober-Schmitten/Eichelsdorf antritt. „Natürlich hoffe ich, dass Ortenberg nochmal alles gibt und Stockheim höchstens einen Punkt holt. Dann könnten wir mit einem Sieg noch vorbeiziehen.“, so Jakob, der als Maler und Lackierer tätig ist und während des Telefonates mit FuPa gerade in Köln weilte.

Bei Punktgleichheit hätte die Eintracht nämlich die Nase vorne, denn aus den direkten Duellen gegen Stockheim (1:1, 2:0) ging sie ungeschlagen hervor. „Auf jeden Fall werden wir nochmal alles geben am Wochenende und alles raushaun, was geht. Und ich bin wirklich guter Dinge, dass wir in Ober-Schmitten was holen können,“ so unser „Star des Spieltages“.

Doch auch bei einem Abstieg scheint die Fußballwelt in Ober-Mockstadt nicht unterzugehen. Dass ein extrem hartes Jahr bevorsteht, war allen Verantwortlichen bewusst, denn gleich mehrere Leistungsträger verließen den Club vor dieser Spielzeit. Die gute Jugendarbeit ermöglichte vielen jungen Talenten den Sprung in die erste Mannschaft, die aber naturgemäß noch Lehrgeld bezahlen mussten. „Da sind ein paar Klassekicker dabei“, so Jakob. „Natürlich fehlt es hier und da noch an Robustheit und logischerweise an Erfahrung, aber es wichtig für den Verein, so viele Spieler aus den eigenen Reihen einzubauen.“

Und so würde auch bei einem eventuellen Abstieg das Gerüst der Mannschaft stehen. Auch Trainer Kai Möller hat seine Zusage für die kommende Runde bereits gegeben, sodass die Stimmung durchaus positiv ist.

„Dennoch wäre es natürlich super, wenn wir den Klassenerhalt wirklich noch schaffen würden. Aber bei uns bricht keine Welt zusammen, falls es nicht klappt“, so der 24-Jährige Kapitän.

Doch wenn er, sein Torhüter Böcher und seine Teamkameraden gegen Ober-Schmitten/Eichelsdorf nochmal solch eine Leistung abrufen wie am vergangenen Wochenende, könnte der Last-Minute-Klassenerhalt vielleicht doch noch Realität werden.

Damit könnten Ober-Mockstadt sich an Beispiel an einem Team nehmen, das ebenfalls im letzten Moment den Abstieg abgewendet hat: dem FSV Frankfurt. Der Zweitligist gastiert nämlich Ende Juni beim Kreisoberligisten.