2024-05-28T14:20:16.138Z

Ligabericht

Standards untermauern ETSV-Heimstärke

Gegen die HSV-Reserve setzt sich Weiche mit 3:2 durch

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Drittes Heimspiel, dritter Sieg für den ETSV Weiche. Beim 3:2 gegen den Hamburger SV II machten es sich die Flensburger am Sonntag jedoch selbst schwer. Eine Schwächephase zu Beginn der zweiten Hälfte hätte fast den insgesamt verdienten Erfolg gekostet - so mischen die Jurgeleit-Schützlinge nun weiter im oberen Drittel der Liga mit.

Drei Änderungen nahm Daniel Jurgeleit in der Flensburger Startformation im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Norderstedt vor. Weil Florian Kirschke in der Woche im Training umgeknickt war, kam Ole Rathmann gegen seinen Ex-Club zu seinem Regionalliga-Debüt im Tor. Der in der Vorwoche grippegeschwächte Ex-HSVer Josef Shirdel kehrte für Ilidio ins Team zurück. Außerdem ersetzte Jannick Ostermann im Mittelfeld Kevin Schulz.

Auf der anderen Seite bot HSV-Trainer Joe Zinnbauer die gleiche Elf auf, die in der Vorwoche gegen Cloppenburg 2:2 gespielt hatte.

Zehn Minuten lang deutete noch wenig auf den guten Start der Flensburger hin. Auf beiden Seiten dominierten einfache Fehler wie eine ins Aus geschlagene Ecke oder ein falscher Einwurf. Aber nach zehn Minuten demonstrierte Weiche erstmals die schon in den vorherigen Heimspielen gezeigte Effektivität und Qualitäten bei Standards. Nach einem Foul von Ronny Marcos an Tim Wulff trat Jonas Walter den Ball in den Strafraum, wo alle Hamburger nur zuschauten und Christian Jürgensen sich völlig freistehend bedankte. Per Kopf erzielte er das 1:0 (10.) - der mittlerweile dritte Saisontreffer des Verteidigers. Sechs Minuten später war es erneut ein Freistoß, der zum 2:0 führte. Fast aus Linksaußenposition zirkelte Shirdel den Ball über den verdutzten HSV-Keeper Tom Mickel hinweg in den Winkel - ein herrlicher und vom Wind begünstigter Treffer (16.). Ein weiterer Freistoß - wieder von Shirdel getreten - strich über das Tor (20.).

Vom HSV war bis dahin wenig zu sehen. Einzig ein Zuspiel von Mohamed Gouaida auf Nico Charrier zwang Rathmann zum Eingreifen, was er im Zusammenspiel mit Patrick Thomsen erfolgreich tat (13.). Nach dem Zwei-Tore-Rückstand übernahmen die Gäste zwar die Spielkontrolle. Doch den durchaus ansehnlichen Kombinationen entsprang kaum einmal Nennenswertes. Viel zu verspielt und zu wenig zielstrebig wirkte die Zinnbauer-Truppe. Nach einer verunglückten Jordan-Flanke fuhr der Ex-Bundesliga-Coach an der Seitenlinie aus der Haut. ,,Einfache Bälle spielen!", forderte er. Sein Team hatte zumindest eine gute Phase, als Charrier fast einen Paetow-Schnitzer genutzt hätte (23., Jürgensen klärte), Ahmet Arslan vom Strafraumeck über das Tor schoss (25.) und Rathmann nach feinem Arslan-Zuspiel stark gegen Philipp Müller parierte (26.).

Wenn Weiche früh attackierte, agierte man zielstrebig. Walter schoss aus der Drehung knapp drüber (37.), Tim Wulff traf - allerdings aus Abseitsposition - den Pfosten (39.).

Die zweite Hälfte begann für Weiche mit einem Schock. Arslan zog einen Freistoß fast von der Außenlinie direkt aufs Tor, Rathmann hatte den Ball schon gefangen, fiel dann aber mit dem Spielgerät ins Tor - 2:1 (47.). Wieder war der Wind mit im Spiel. Weiche verlor nun die Kontrolle. Als sich der HSV schön über links durchkombinierte, kam Adel Daouri aus 18 Metern zum Schuss und traf unhaltbar zum 2:2 (53.).

Anschließend bekamen die Gastgeber aber - auch gegen den teilweise böigen Wind - wieder mehr Ordnung in ihr Spiel. Dass sie das Spiel wieder in ihre Richtung drehten, hatte erneut mit ruhenden Bällen zu tun. Drei Mal durfte es Torge Paetow mit langen Einwürfen probieren. Zwei wurden prompt wieder ins Seitenaus geklärt. Den dritten verlängerte Jürgensen per Kopf auf Fiete Sykora, der platziert zum 3:2 einköpfte (74.). Nach dem Platzverweis für den Hamburger Oliver Oschkenat (78.) geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Marc Böhnke hatte noch eine Chance (84.). Doch auch so brachte Weiche den Sieg über die Zeit.

Aufrufe: 023.8.2015, 18:50 Uhr
SHZ / Ulrich Schröder/cjeAutor