2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Gaetano Manno (hier im Duell mit Uerdingens Fabio Fahrian) erkämpft sich mit der Viktoria ein 1:1.
Gaetano Manno (hier im Duell mit Uerdingens Fabio Fahrian) erkämpft sich mit der Viktoria ein 1:1.

Staffeldts Schuss ins Glück

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Nach dem späten Ausgleich zum 1:1 in Uerdingen erwartet die Viktoria am Samstag den Aufsteiger aus Hennef. Staffelt erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich und bewahrte die Viktoria vor der ersten Saisonniederlage.

Wenn es in der Fußball-Regionalliga so etwas wie einen Wettbewerb um die „Wahl der fleißigsten Mannschaft des Monats September” geben würde, hätte der FC Viktoria Köln durchaus realistische Chancen, diese Konkurrenz zu gewinnen. Sechs Pflichtspiele hat die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz binnen 25 Tagen zu bestreiten — der Herbst entpuppt sich für den Tabellenführer zusehends als strapaziöser Marathon auf dem Weg zur angestrebten Meisterschaft.

Am Mittwoch, beim 1:1 (0:0) in der Nachholpartie beim KFC Uerdingen, wäre der FC Viktoria in der vorerst dritten Begegnung des Monats beinahe gestrauchelt: Als ein Großteil der 1806 Besucher in der Krefelder Grotenburg den Schlusspfiff von Schiedsrichter Sven Heinrichs herbeiflehte, gelang dem Spitzenreiter noch der Ausgleich. In der dritten Minute der Nachspielzeit jagte Timo Staffeldt den Ball mit einer derart unglaublichen Vehemenz in das Krefelder Tor, dass Uerdingens Keeper Udegbe lediglich einen Windhauch verspürt haben dürfte. Die Höhenberger waren um Haaresbreite an der ersten Saison-Niederlage vorbeigeschrammt. In den vergangenen Wochen hatte Wollitz sein Team regelmäßig mit lobenden Worten bedacht. Am Mittwochabend war der Kölner Coach nun bei weitem nicht einverstanden mit dem Auftritt der Mannschaft und meinte: „Wir müssen uns an die eigene Nase packen. In der zweiten Halbzeit haben wir uns auf einen offenen Schlagabtausch eingelassen, obwohl wir vorher alles unter Kontrolle hatten.”

Es erscheint nicht unbedingt überraschend, dass Uerdingen gegen den unangefochtenen Spitzenreiter all die Tugenden in die Waagschale warf, die gegen einen Favoriten vonnöten sind: Kampf, Wille und Leidenschaft. Die Gäste offenbarten zwar die reifere Spielanlage und wären nach einem Solo ihres Torjägers Fatih Candan (52.) auch beinahe in Führung gegangen; der KFC witterte im Verlauf des zweiten Abschnitts jedoch zusehends Morgenluft und kam der Führung zwischenzeitlich sehr nahe. In den Schlussminuten sollten die Gastgeber für ihr Bemühen belohnt werden: Der fleißige Dominik Oehlers rannte entschlossen auf Viktorias Gehäuse zu und sollte Torsteher Nico Pellatz als krönenden Abschluss seines Sprints noch tunneln — die Überraschung bahnte sich an, Uerdingen führte nicht einmal unverdient mit 1:0 (83.). Dann geschah das, was Claus-Dieter Wollitz später als „Indiz für die intakte Moral” ausmachen sollte: Der FC Viktoria wollte nicht verlieren — Staffeldt schon einmal gar nicht.

Bereits am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) bestreitet die Viktoria ihre nächste Partie: Der Tabellenführer erwartet den Aufsteiger FC Hennef — Wollitz deutet personelle Veränderungen an: „Ich könnte mir vorstellen, dass ich auf drei Positionen rotiere.” Ein Kandidat für die Startelf ist nach der Verletzung von Silvio Pagano (siehe Meldung) Ex-Profi Timo Röttger, der in Uerdingen 90 Minuten auf der Bank schmorte.

Aufrufe: 018.9.2014, 18:09 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor