2024-04-25T14:35:39.956Z

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Neuzugang schlug ein: Norman Guski (links im Stadtderby gegen den Sachsenhausener Philipp Pönisch) kam im Sommer vom Berliner SC zum Oranienburger FC Eintracht. Foto: Karsten Schirmer
Neuzugang schlug ein: Norman Guski (links im Stadtderby gegen den Sachsenhausener Philipp Pönisch) kam im Sommer vom Berliner SC zum Oranienburger FC Eintracht. Foto: Karsten Schirmer

Stadtrivalen überwintern in der Spitzengruppe

Oranienburger FC Eintracht und TuS 1896 Sachsenhausen in der Erfolgsspur

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Die Stadt Oranienburg könne stolz sein, zwei solche Fußballteams zu haben. Mit diesen Worten kommentiert Oliver Richter, Trainer des TuS 1896 Sachsenhausen, die Tabelle der Brandenburgliga. In dieser ist sein Team nach 15 Hinrunden-Spielen Sechster. Ortsrivale OFC Eintracht steht mit zwei Punkten mehr (und einem Spiel Rückstand) auf dem zweiten Platz.

„Wir haben eine tolle Runde gespielt“, jubelt dessen Trainer Hans Oertwig. Acht Siege und drei Remis gelangen in 14 Spielen. Präsident Jürgen Peter blickt mit großer Freude auf das Ranking, „weil diese Erfolge ein Stück weit unerwartet kamen“. Für den Funktionär hat die Hinrunde aber zwei Teile. „Auf der einen Seite gibt es den Tabellenplatz. Auf der anderen Seite haben wir ein wichtiges Spiel verloren.“ Peter spricht damit das 0:3 im Stadtderby beim TuS an. Das trübe den Rückblick. „Und dann gab es die sehr schwere Verletzung von Felipe Neves Fraga, dem es nach seiner dreifachen OP immer noch nicht gut geht. Das trübt die Freude und ist das Bleibende.“

Der Offensivspieler wurde am 19. November im Eisenhüttenstadt-Spiel gefoult und verletzte sich schwer. „Das ist ein Drama. Ohne die zweite Operation hätte er beinahe das Bein verloren“, zeigt sich Oertwig noch immer erschüttert. Sein Spieler werde sicherlich noch weitere sechs Wochen im Krankenhaus liegen.

Oertwig ist daher nicht in Feierlaune – wenngleich die Hinrunde bärenstark und im Bereich des sensationellen gewesen sei. „Platz 2 ist unheimlich. Das macht uns alle stolz, weil es unerwartet gekommen ist.“ So betont der OFC-Coach, dass sein Team in der Vorsaison fast abgestiegen sei. Im Sommer kamen Leute wie Miguel Unger, Sascha Rentmeister, Norman Guski und Sebastian May. „Die Mannschaft hat es nicht verdient, dass nun gesagt wird, ,die haben im Sommer was gemacht‘. Wer kannte denn die Spieler, die gekommen sind?“ Auf der anderen Seite spreche niemand darüber, dass Nick Schrobback und Kevin Czasch gingen. „Wir verlieren die absolute Nummer 1. Besetzt du diese Schlüsselposition nicht mit erfahrenen Leuten? Bei uns kamen 18- und 20-Jährige. Den Mut hat auf dem Niveau kein anderer Trainer in Deutschland.“

Nach elf Punkten aus sieben Spielen verlor die Eintracht das Derby in Sachsenhausen. „Wir haben nicht gegen den TuS verloren, wir haben uns selbst besiegt. Und wer hätte gedacht, dass wir nach diesem Derby so zurückkommen, so eindrucksvoll.“ Es folgten fünf Siege am Stück und ein Remis.

Und nun? Als Saisonziel hatte Oertwig („Ich lege großen Wert auf den Teamgedanken“) den Klassenerhalt ausgegeben. „Das wird nicht geändert, nur weil wir 27 Punkte haben. Wir müssen auf dem Boden bleiben und dürfen den Blick für die Realität nicht verlieren.“ Sein Team (dieses hat noch das Nachholspiel gegen die sieben Punkte besseren Krieschower vor sich) habe nichts geschenkt bekommen. „Die Jungs haben sich alles hart erarbeitet, hatten eine hohe Leistungsbereitschaft und großen Willen zur Leistungsoptimierung. Wir hatten keinen Zauberstab. Unser Zaubermittel ist Training.“ Doch der Erfolg sei eine Medaille mit zwei Seiten. „Die Gegner werden nun tiefer stehen und uns anders behandeln. Wir müssen andere Lösungen finden. Aber erst ist Winterpause.“

So ist es auch in Sachsenhausen. Die TuS-Verantwortlichen sind nicht minder zufrieden. „Wir wollten einen oberen Mittelfeldplatz belegen und sind nun in der Spitzengruppe mit drin“, betont Oliver Richter. Schon vor der Saison hatte er gesagt, „dass wir schnell viele Punkte Abstand nach unten und damit Sicherheit zu den Abstiegsplätzen haben wollen.“ Mit seinem Team „mit Spielern aus der Region“ sieht sich der 32-Jährige auf einem sehr guten Weg. Dabei lief es von den Ergebnissen her nicht immer rund. In der frühen Saisonphase gingen die Spiele in Ludwigsfelde (1:2), gegen Krieschow (0:1) und in Miersdorf (2:3) verloren. „Wenn jemand nach den drei Niederlagen in Folge gesagt hätte, dass wir das Derby klar gewinnen und im Winter 25 Punkte haben, hätten wir das sofort unterschrieben“, so Richter. Natürlich könne man immer sagen, dass mehr Punkte möglich waren. „Das sagen aber auch andere. Wir sind absolut zufrieden.“ Kein anderes Team kassierte nur 18 Gegentoren. „Im Vorjahr hatten wir am Ende 48. Wir haben uns ganz klar stabilisiert – und das mit einer Mannschaft, die im Schnitt 24 Jahre ist. Bei drei der vier Niederlagen entschied nur ein Tor.“ Stark präsentierte sich der TuS auch im Landespokal, schaltete den Oberligisten Brieselang aus und verlor gegen den klassenhöheren FSV Optik Rathenow unglücklich mit 0:1.

Aufrufe: 021.12.2016, 11:06 Uhr
MOZ.de / (sz)Autor