Stadtmeisterschaften enden mit Eklat

Ein unrühmliches Ende haben die Rheinberger Fußball-Stadtmeisterschaften auf dem hervorragend hergerichteten Rasenplatz des SV Orsoy gefunden. In der letzten Minute des Endspiels, das die gastgebende Mannschaft mit 3:1 (2:0) gegen den TuS 08 gewann, brannten bei einigen Spielern alle Sicherungen durch. Auslöser war ein Pfiff des bis dato gut leitenden Schiedsrichters Raphael Schmitz.

SVO-Akteur Jens Dickmann war zuvor allein auf das Rheinberger Tor zugelaufen. Der Referee pfiff ab, weil er eine Tätlichkeit von TuS 08-Spieler Patrick Schneider gesehen hatte. Schmitz zeigte dem "Sünder" die Rote Karte, und fortan gab's einen Tumult auf dem Rasen. Selbst Spieler von der Auswechselbank griffen verbal und körperlich ins Geschehen ein. Es wurde geschubst, getreten und geschlagen. Der Unparteiische jedenfalls hatte genug gesehen und beendete die Partie vorzeitig ohne Nachspielzeit. Zuvor hatte er Orsoys Torjäger Erkan Ayna sowie Patrick Schneider und seinen Bruder Daniel des Feldes verwiesen.

Dabei hatten beide Seiten über 89 Minuten durchaus eine faire Gangart an den Tag gelegt. Die Gastgeber gingen durch einen an Ayna verübten sowie von ihm selbst verwandelten Elfmeter in Führung und beherrschten fortan das Geschehen. Nach einem wuchtigen Schuss von Stefan Kleinwegen prallte der Ball an die Unterkante der Querlatte und von da aus wieder ins Spielfeld zurück.

Doch noch vor der Pause sahen die Zuschauer den zweiten SVO-Treffer, der auf das Konto von Stephan Barth ging. Mit der Pike schoss er den Ball über die Torlinie. Doch Kompliment an den Gegner aus der B-Liga: Das Team von Trainer Thomas Cremers gab sich zu keiner Zeit auf und kam in der 63. Minute durch Denny Ludwig zum verdienten Anschlusstreffer. Die Vorarbeit kam von Gegner, als Cengizhan Görkkaya nach einer völlig verunglückten Abwehr das Leder mustergültig auf den Stiefel des Rheinberger Torschützen legte.

Praktisch im Gegenzug fiel das 3:1, als Ayna von links flankte und Barth einköpfte. Dennoch, so richtig Stimmung wollte beim Sieger nach dem Abpfiff nicht aufkommen. "So etwas darf nicht passieren", appellierte Orsoys Sportlicher Leiter Igor Draganov an Ayna, seine Nerven doch besser im Griff zu haben. Der saß derweil abseits der Mannschaft und wollte die Siegesgesänge seiner Mitspieler gar nicht hören.

Leise Kritik kam in Thomas Cremers' Analyse gegenüber Schiedsrichter Schmitz auf: "Es hat ihm in dieser Situation an Fingerspitzengefühl gefehlt." Der A-Ligist machte hingegen das Double perfekt. Auch unter dem Hallendach hatte der SVO Anfang dieses Jahres dem SV Budberg den Stadtpokal entrissen.

Im Spiel um Platz drei setzten sich die Budberger mit 3:2 (2:1) gegen Concordia Ossenberg durch. Die jeweiligen Tore für den Bezirksligisten durch Dennis Balzer und Fatih Sanverdi glich Marcel Kühnen zweimal aus. Fünf Minuten vor Ende erzielte Kai Köstermann das entscheidende 3:2 und sicherte dem enttrhonten Stadtmeister immerhin den dritten Platz. Die Siegerehrung nahm der Abteilungsleiter des Ausrichters, Klaus Eidt, vor, weil die Bürgermeister in Urlaub oder unabkömmlich waren und ein Ortsvorsteher für den Stadtteil Orsoy noch nicht gewählt worden ist.