2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Der VfB 1900 Gießen (rechts Viktor Riske) ist dem Stadtrivalen TSG Wieseck (am Boden Kadri Taskin) im Verlauf der Verbandsliga-Vorrunde meilenweit enteilt. Am Sonntag ist der VfB  deshalb auch klarer Favorit.  	Foto: Ben
Der VfB 1900 Gießen (rechts Viktor Riske) ist dem Stadtrivalen TSG Wieseck (am Boden Kadri Taskin) im Verlauf der Verbandsliga-Vorrunde meilenweit enteilt. Am Sonntag ist der VfB deshalb auch klarer Favorit. Foto: Ben

Stadtderby mit klar verteilten Rollen

VL MITTE: +++ VfB 1900 klarer Favorit +++ Wiesecks setzt auf zuletzt bewährte Defensivstrategie +++

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GIESSEN (bir). Ein Spitzenspiel nach dem anderen für den VfB 1900 Gießen und die TSG Wieseck am Ende der Vor- bzw. zum Beginn der Rückrunde in der Verbandsliga Mitte. Für den VfB letzte Woche das Verfolgerduell des Dritten gegen den Zweiten FC Ederbergland, für die TSG das Derby bei der SG Kinzenbach an, wo es um Punkte für den Klassenerhalt ging.

Heute stehen sich die beiden Gießener Teams im Waldstadion bzw. vermutlich auf dem Kunstrasenplatz daneben gegenüber, und dann zählt weder der letzte überzeugende 2:0-Sieg des VfB noch die etwas unglückliche 1:2-Niederlage des Tabellenfünfzehnten.

Denn: Im Derby ist alles möglich! ,,Da zählen keine Tabellenplätze, sondern die Mentalität und Einstellung ist entscheidend", sagt VfB-Coach Daniyel Bulut, der dies in seiner Trainerlaufbahn schon öfters erfahren hat und deshalb warnt: ,,Das wird kein Spaziergang, da soll keiner denken, das Spiel sei schon vorher gewonnen."

VfB in Bestbesetzung

Der 32-Jährige, der heute seine beste Besetzung aufbieten kann, will auch nicht das Hinspielergebnis zum Saisonstart, als der VfB 2:1 gewann, überbewerten, denn ,,die Wiesecker scheinen ihren Weg mittlerweile gefunden zu haben und waren in den letzten Spielen nicht schlecht." Zwar akzeptiert er die Favoritenrolle für das Stadtduell, betont aber: ,,Wir müssen nicht aufsteigen", und vermutet den Druck heute eher beim Gegner, der ,,die Punkte dringender braucht." Bulut sieht die Wiesecker ,,vorne stark mit Niko Strack und Felix Erben", auch wenn seine Offensive mit dem bisher elfmal erfolgreichen Kouami Dalmeida 19 Treffer mehr erzielt hat. Aber auch seine Abwehr um die sicheren Innenverteidigern Daniel Erben und Kevin Kaguah ist mit bisher 15 Gegentreffern gegenüber den 38 Einschlägen bei der TSG klar im Vorteil.

VfB 1900 Gießen - TSG Wieseck Heute, 14.30 Uhr

,,Der Saisonverlauf zeigt, dass der VfB qualitativ hochwertig besetzt ist", schätzt auch TSG-Trainer Danny Kaliampos die Kräfteverhältnisse zugunsten des Kontrahenten ein. Nach der knappen Vorrundenniederlage gegen den VfB, als in Wieseck schon Stimmen laut wurden, ,,mit denen können wir doch mithalten", gewann der Aufsteiger zwar zweimal und legte für einen Aufsteiger einen passablen Start hin, doch dann folgte nach dem sechsten Spieltag eine Serie von acht Niederlagen in Folge mit dem negativen Höhepunkt des 1:8 beim FC Ederbergland und der Absturz in die Abstiegsränge.

,,Einige haben sich vom guten Start blenden lassen", beklagte Kaliampos in den folgenden Wochen einigen interne Baustellen, als die Trainingsbeteiligung und auch die Stimmung im Team schlecht war. Mit Kadrin Taskin und Diyer Elen wurden zwei Spieler suspendiert, und jetzt ,,nach einem Lernprozess, in dem alle begriffen haben, dass sie an einem Strang ziehen müssen" sieht der TSG-Coach wieder optimistischer in die Verbandsliga-Zukunft.

Nachdem er die Strategie geändert und mehr auf eine defensive Einstellung und Konter setzt, hat sein Team mit den Siegen in Schröck (1:0) und gegen Wörsdorf (2:0) den Anschluss ans rettende Tabellenufer nicht abreißen lassen. Und wenn sich das TSG-Team nicht durch den Platzverweis von Saban Avcu dezimiert hätte, wäre auch zuletzt beim 1:2 in Kinzenbach mehr möglich gewesen.

,,Das wird ganz schwer für uns", schätzt Kaliampos dennoch die heutige Partie allein schon deshalb realistisch ein, weil neben dem gesperrten Avcu die angeschlagenen Jean-Claude Günther, Mehmet Gümüs und Osman Koyuncu auszufallen drohen. Dafür ist Harun Celik wieder dabei.

Aufgebote: VfB 1900 Gießen: Olujic, Ploch; Bender, Kaguah, Erben, Proske, Dechert, Gaudermann, Mukasa, Traut, Vural, Dalmeida, Oberschelp, Marankoz, Acker, Maro. - TSG Wieseck: Nigbur, Kottek; Mohr, Pitz, Finkenstein, Nguyen, Schmidt, Kastl, Milosevic, Strack, Erben, Fabel, Gümüs, Koyuncu, Kloos.



Aufrufe: 028.11.2015, 12:45 Uhr
Gießener AnzeigerAutor