Spitzenreiter SV Bislich patzt im Derby beim PSV II

Bei einem Sieg in der Wiederholungspartie vom dritten Spieltag hätte sich der Bislicher Vorsprung vor dem Verfolger SV Haldern auf sechs Zähler vergrößert. "Wir haben verdient verloren", stellte Lindemann konsterniert fest.

Auf der anderen Seite herrschte nach den 90 Minuten beste Stimmung. PSV-Coach Michael Tyrann reckte die Faust gen Himmel, analysierte den Erfolg dann aber überraschend nüchtern. "Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat großes Potenzial, das weiß ich. Wenn wir das auf den Platz bringen, können wir in dieser Liga jeden schlagen - auch den SV Bislich", sagte er.

Beim Ligaprimus herrschte vor dem Anpfiff Personalnot. Dennis Lindemann beorderte sich in die Startelf, weil ihm die Defensivkräfte Kevin Fondermann und Andreas Mansfeld kurzfristig nicht zur Verfügung standen. Als Ausrede für die Niederlage wollte er dies aber keineswegs gelten lassen. Er hatte andere Gründe ausgemacht. "Wir haben uns in der Abwehr große Fehler erlaubt und standen häufig nicht eng genug bei den Gegenspielern. Und in der Offensive haben wir unsere guten Chancen nicht genutzt. Dann reicht's eben nicht", sagte er.

In der Anfangsphase erarbeitete sich der Favorit die Kontrolle über das Spiel und ein deutliches Chancenplus. Angelo Sicurello (10.), Matthias Hußmann (11.) und Sabri Bulut (13.) vergaben die Möglichkeit zur Führung. Stattdessen fiel auf der Gegenseite das 1:0 (24.), das bei den Gästen für wütende Proteste sorgte. Nach einem Eckball von Jörn Tissen wurde der Bislicher Keeper Sven Sextro im Strafraum vom eigenen Mitspieler so schwer umgestoßen, dass er verletzt am Boden liegen blieb. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie nicht - und Tissen schob zur Führung ein, nachdem der SV Bislich den Ball nicht hatte klären können. Anschließend wurde Sextro einige Minuten behandelt. Währenddessen lieferte sich der Unparteiische mit den Anhängern des SVB, die lautstark protestierten, unschöne Wortgefechte.

Vier Minuten nach dem Wechsel schlenzte Pascal Kluitmann einen von Sabri Bulut verursachten Freistoß zum 2:0 ins Tor - die Vorentscheidung. Sicurello hätte den SVB noch einmal heranbringen können. Doch PSV-Keeper Valentin Leber hielt den schwach getretenen Strafstoß (70.). In der Schlussphase geriet der Sieg des PSV nie in Gefahr.

Obendrein hatte der SV Bislich im Laufe der Begegnung gleich zweimal das Glück, dass er die 90 Minuten in Sollstärke beenden durfte. Die Tätlichkeit von Alpha Samoura an Joshua Oomen (39., Schlag ins Gesicht) ahndete der Unparteiische ebenso wie die Notbremse von Paul Kerzel (49.) jeweils nur mit der Gelben Karte - zwei klare Fehlentscheidungen.

PSV Wesel II: Leber - Sleziona, Haß, Mihaljevic, Gutenberger, Möllenbeck (63. Hesel), Schlebes, Tissen, Oomen (52. Görg), Kandziora (88. Seelert), Kluitmann.

SV Bislich: Sextro - Lindemann, Lübbe (86. D. Bulut), Sprenger, Hußmann (56. Beenen), Kerzel (63. Gerwers), Klein-Hitpaß, S. Bulut, Prietzel, Samoura, Sicurello.