2024-05-10T08:19:16.237Z

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Walter Posner wurde mit Borussia Mönchengladbach deutscher Meister. Nun trainiert er den Bezirksligisten SV Stotzheim., Foto: Steinicke
Walter Posner wurde mit Borussia Mönchengladbach deutscher Meister. Nun trainiert er den Bezirksligisten SV Stotzheim., Foto: Steinicke

"Spiel gefälligst gut", sagte Hennes Weisweiler

Walter Posner gehört künftig zum Trainerteam des SV SW Stotzheim

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Der ehemalige Profi Walter Posner bestritt für Mönchengladbach und Leverkusen 136 Bundesliga-Partien — Früher war er auch als Handballer aktiv.

Walter Posner ist seit dieser Saison Betreuer der dritten Handball-Mannschaft der HSG Euskirchen. Früher war er selbst aktiv. Mit der B-Jugend des Euskirchener TSC wurde er Mittelrhein-Meister. In den frühen 1970er-Jahren spielte er in der Seniorenmannschaft.

Er bestritt sogar noch eine Handballpartie, als er bereits bei Borussia Mönchengladbach als Profi unter Vertrag stand — als Fußballer, wohlgemerkt. „Ich gehörte damals nicht zum Kader. Da war so etwas noch möglich”, erzählt der 62-Jährige, der schon in jungen Jahren sowohl Fußball als auch Handball gespielt hatte.

Nicht nur für Borussia Mönchengladbach, auch für Bayer 04 Leverkusen war er in der Bundesliga im Einsatz, ehe er später mit dem heutigen Vorsitzenden des SV Schwarz-Weiß Stotzheim, Dieter Regh, für den Bonner SC auflief. „Walter hat immer unspektakulär gespielt, aber ungemein gut. Er war ein ganz feiner Verteidiger, der seinen Gegenspielern mit fairen Mitteln den Schneid abkaufte”, sagt Regh. Dem Vereinschef kam das gute Verhältnis zu Posner nach dem überraschenden Rücktritt von Zibi Zurek nun bei der Trainersuche zugute (siehe „Trainertrio”). Nach der Saison 2005/2006 engagiert Posner sich jetzt zum zweiten Mal als Coach bei dem Bezirksligisten.

Das erste Spiel für Borussia Mönchengladbach absolvierte Posner in der Vorbereitung gegen Dinslaken. An der Seitenlinie stand damals Trainerlegende Hennes Weisweiler. „Er sagte vor dem Spiel, dass ich gefälligst gut spielen solle”, erinnert sich Posner, der unter Weisweiler 1975 mit den „Fohlen” deutscher Meister wurde.

Knapp ein Jahr zuvor hatte Posner am 31. August 1974 gegen Eintracht Frankfurt sein erstes Bundesligaspiel bestritten. In der 23. Minute wurde er für Hans Klinkhammer eingewechselt. Auch wenn er in dieser Saison nur noch ein weiteres Spiel machen sollte, feierte er mit den „Fohlen” einen zweiten großen Titel: Die Weisweiler-Truppe mit legendären Kickern wie Heynckes, Bonhof und Simonsen sicherte sich mit einem 4:1-Sieg über Twente Enschede den Uefa-Cup.

Als deutscher Meister und Uefa-Cup-Sieger wechselte er zu Bayer 04 Leverkusen und stieg als Zweitligameister der Staffel Nord 1978/79 in die Bundesliga auf. „Das war das komplette Gegenteil. Wir waren eine Mannschaft ohne Stars und wussten, dass wir nur im Kollektiv Erfolg haben können”, so Posner.

Bei der Werkself wurde er zum Stammspieler und absolvierte 140 Zweitligaspiele, bevor er als Leistungsträger in die Beletage des deutschen Fußballs zurückkehrte. Das Besondere für den Verteidiger: Er wurde kein einziges Mal vom Platz gestellt — und das in 134 Erstligaspielen für Bayer 04 Leverkusen.

In seinen insgesamt 136 Bundesligapartien erzielte er drei Treffer. Hinzu kommen 17 Einsätze im DFB-Pokal, in denen er zweimal traf, sowie zwei Europapokalspiele. In der 2. Bundesliga schoss er zwei Tore.

Seit dem Ende seiner Profilaufbahn zählt er noch regelmäßig zum Aufgebot der Bayer-04-Traditionsmannschaft. So ganz ohne Fußball ging es aber auch sonst nicht. Der Ex-Profi trainierte unter anderem den VfL Rheinbach und den SSV Lommersum, den er in der Bezirksliga betreute.

Heute fährt Posner vor allem viel Fahrrad und guckt immer noch gerne Fußball — vornehmlich die Spiele des SV SW Stotzheim, denn bei den Schwarz-Weißen geht sein Sohn Sebastian auf Torejagd. Und natürlich philosophiert er in der Halbzeitpause bei einem leckeren Kölsch mit seinem Weggefährten Dieter Regh über die gute alte Zeit.

Zum Handball bei der HSG Euskirchen sei er über Heinz-Josef Jansen gekommen, erzählt Posner. „Der Dicke”, wie er seinen Freund liebevoll nennt, und er haben Spaß an dieser Sportart. Die Aufgaben halten sich in Grenzen: „Ich kümmere mich um den Spielberichtsbogen und trage auch schon mal einen Ballsack.”

Und nun hat sich auch der SV SW Stotzheim die Dienste des Ex-Profis gesichert: Nach dem Rücktritt von Zibi Zurek war Abwehrspieler und Kapitän Manuel Plützer interimsweise eingesprungen. Wie der Sportliche Leiter Marco Mavridis mitteilte, übernimmt Plützer den Job nun bis zum Saisonende. Unterstützung erhält der neue Spielertrainer von Ex-Profi Walter Posner. Komplettiert wird das neue Trainertrio von Roger Wachsmuth, der sich fortan um die Torhüter kümmert. (tom)

Aufrufe: 012.2.2016, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tom SteinickeAutor