Schmerzhaft verlief hingegen für Spelles Michael Thielke das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Teamkollegen. Der 21-Jährige, der im Sommer nach einer Saison in Wolfsburg an die Venhauser Straße gewechselt war, schied in der 18. Minute verletzt aus. Nachdem er in den Strafraum eingedrungen war, ging Thielke ohne Fremdeinwirkung zu Boden und griff sich an den Oberschenkel. „Ich schätze mal ein Muskelfaserriss“, vermutet er eine längere Pause. Bis dato hatte Thielke keine einzige Minute verpasst.
Bilderbuchmäßig dagegen das Tor des Tages, als Timo Stapper fünf Minuten vor dem Pausenpfiff in die Tiefe spielte, Steffen Menke mit der Hacke weiterleitete und Wald die Kugel aus elf Metern mit rechts ins Tor beförderte. „Gott sei Dank hat mich Steffen gehört“, hatte Wald seinen Mitspieler zuvor auf sich aufmerksam gemacht. „Ein super Spielzug. Die Hacke war sicherlich die Krönung. Und dann muss ich als Torjäger halt dafür sorgen, dass er reingeht“, so Wald.
Am Ende reichte der Treffer zum Dreier, wobei Wald noch einen an ihm verschuldeten Foulelfmeter über das Tor schoss (79.). Er sei sich relativ sicher gewesen, und die Jungs hätten zu ihm gesagt, er solle schießen, berichtet Wald. „Warum es so gekommen ist, weiß ich nicht. Vielleicht war ich mir zu sicher.“
„Der Sieg ist allemal verdient“, freute sich Spelles Trainer Siggi Wolters über den Erfolg seines Teams. Schränkte aber ein: „Wir müssen den Sack zumachen. Wir haben uns unnötig in Schwierigkeiten gebracht“, haderte der Coach mit der fahrlässigen Chancenverwertung. In der Nachspielzeit hatten die Gäste zweimal den Ausgleich auf dem Fuß. Zunächst köpfte der eingewechselte Harry Pufel frei stehend am Tor vorbei. Im Anschluss jagte Elvir Zverotic den Ball über die Latte. „Das ist auch wirklich das erste Mal, wo wir wirklich Glück gehabt haben“, bestätigte Wolters. „Aber das braucht man auch einfach mal.“