2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

Später Ausgleich schockt den VfB Lübeck

Befreiungsschlag bleibt aus

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Der Befreiungsschlag blieb erneut aus. Nach vier sieglosen Auswärtsauftritten und zwei Niederlagen in Folge konnte der VfB den Abwärtstrend auch bei Eintracht Norderstedt nicht stoppen. Dabei waren die Grün-Weißen nah dran am wichtigen Dreier, führten bis zur 90. Minute mit 1:0, um dann doch noch in einem hektischen Match mit zwei Platzverweisen den späten Ausgleich zu kassieren. Ein Punkt, der die Situation des VfB bei möglichen vier Absteigern aus der Regionalliga nicht wirklich verbessert.

VfB-Trainer Michael Hopp baute sein Team erneut um. Moritz Marheineke kehrte nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück. Der Kapitän nahm seine etatmäßige Position in der Innenverteidigung ein, wo Patrick Bohnsack aufgrund einer Fußprellung sowieso passen musste. Zudem kam Marcello Meyer für Kubilay Büyükdemir von Anfang an in einer 4-2-3-1-Ausrichtung zum Zuge.

Thomas Seeliger erachtete es ebenfalls als notwenig, seiner Elf ein neues Gesicht zu verleihen. Der Eintracht-Coach gab im Vergleich zur 2:4-Pleite in Rehden David Karg Lara, Marco Schultz, Björn Nadler und Jan-Philipp Rose den Vorzug vor Dane Kummerfeld, Steven Lindener, Cliff Aniteye und Thure Ilgner. Seeliger ließ dabei im gewohnten 4-1-4-1 agieren.

Nach zehnminütiger Verzögerung, weil die Schiedsrichter im Stau gestanden hatten, gehörten den Gästen die ersten Szenen. Marvin Thiel versuchte es aus der Distanz (3., drüber). Nach einem Freistoß von Meyer verpasste zudem Marheineke knapp (9.).

Eine Viertelstunde brauchte Norderstedt, um sich mit einen Freistoß zu Wort zu melden. Doch den Versuch von Eintracht-Kapitän Philipp Koch entschärfte Jonas Toboll mit den Fäusten. Gefährlicher wur de es für den VfB-Keeper, als aus dem Gewühl heraus Schultz zum Abschluss kam. Doch Toboll klärte zur Ecke (23.).

Zwei Minuten später fand ein Ball über Umwege den Weg an die Lattenoberkante. Und dann brandete Jubel auf - und zwar auf Seiten der Lübecker. Nachdem zuvor noch Christopher Kramer an Johannes Höcker gescheitert war, überwand nur 60 Sekunden später Thiel per Linksschuss aus acht Metern den Torwart der Gastgeber und brachte seine Farben in dieser Phase der Partie etwas überraschend in Führung. Ein Treffer, der beim VfB Kräfte frei setzte, was aber trotz einer weiteren Möglichkeit durch Dennis Voß (42., Höcker hielt) nichts mehr am Pausenstand änderte.

Der zweite Abschnitt startete mit einem Solo von Lukas Knechtel, der aus der Distanz (48.) verzog. Auch eine Doppel-Chance von Meyer (53.), die der Eintracht-Schlussmann vereitelte, führte nicht zum nun in der Luft liegenden zweiten Treffer.

Es folgte der erste Aufreger und ein Platzverweis: Nach einer Grätsche von Thiel an Rose gerieten beide Kicker aneinander. Thiel kassierte aufgrund des rüden Fouls einen Platzverweis. Rose wurde wegen Schauspielerei (theatralisches Fallen beim Gerangel) verwarnt. Die Unterzahl der Lübecker machte sich aber kaum bemerkbar.

Zwar forcierten die Norderstedter nun ihre Angriffsbemühungen, kamen aber zu nichts Nennenswertem. Auf der Gegenseite wurde der gerade zuvor eingewechselte Andre Senger abgeblockt (73.). Es blieb hektisch und farbenfroh. Nach diversen Gelben Karten zeigte Schiedsrichter Patrick Mewes auch dem Norderstedter Yayar Kunath, der einen Gegenspieler beleidigt haben soll, die Rote Karte (76.) und sorgte für personellen Gleichstand.

So roch alles nach einem Auswärtssieg des VfB, der noch durch Knechtel (85., am langen Pfosten vorbei) hätte den Sack zumachen können. Doch stattdessen trafen die Hausherren aus dem Nichts. Marco Schultz sorgte aus der Drehung für blankes Entsetzen bei den Lübeckern. Fast wäre sogar noch das 2:1 gefallen. Doch Schultz schoss über das Gehäuse (90./+3).
Aufrufe: 01.5.2016, 20:30 Uhr
SHZ / Stephan RussauAutor