Erst der frühe Rückstand, ein insgesamt schlechtes Sandersdorfer Spiel und ein Elfmeter von Christoph Schulz frontal an den linken Pfosten (89.) - eigentlich schien alles aus. Denn da stand es 1:2 aus Gastgebersicht. Clevere Piesteritzer reizten zu diesem Zeitpunkt bereits jede Sekunde aus. Es sollte für Grün-Weiß trotz des äußerst spät vergebenen Sandersdorfer Elfers nicht reichen.
Dementsprechend lang zeigten sich auch die Gesichter der Gäste um Trainer Stefan Neuberg und dementsprechend jubelte mit Abpfiff eine kunterbunte Uniontraube. Spät schienen die Sandersdorfer zu erwachen, spielten sie eigentlich über die komplette Spielzeit wenig klare Bälle und wirkten konzeptlos. Grün-Weiß hingegen musste nach weitem öffnenden Diagonalschlag durch Andreas Thöner schon nach 45 Sekunden führen. Der Piesteritzer verzog aus dreizehn Metern um Ballbreite. Das 0:1 fiel nach gleichem Muster. Über Unions desolate linke Abwehrseite entwischt, kam die Flanke präzise. Jonny Karaschewski drückte die Kugel lehrbuchmäßig genau in das Eck, wo der Ball herkam (2.).
Als Hinkelmann im Uwe Seeler-Gedächtnisstil per Hinterkopf nachlegte (10.), musste man sich um Union II Sorgen machen. Doch nach einem Lattenabpraller fand Denny Fischer seinen alten Torriecher wieder und staubte per Kopf zum Anschluss (1:2/26.) ab. Es sah so aus, als könne Union ohne Jörg Marose in vorderster Front keine Gefahr ausstrahlen. Der Unionstürmer saß seine fünfte gelbe Karte ab und konnte nichts beisteuern. Bei den defensiven Aussetzern seiner Kollegen wäre es auch ihm an diesem Tag schwer gefallen. Spät ins Spiel findend, blieb die Sandersdorfer Linie eine Schlängellinie.
Als Andreas Trummel beim Versuch des Kopfballs aus einem Meter direkt ins Netz planiert wurde, blieb Schiedsrichter Sebastian Knick nur das Zeigen auf den Elfmeterpunkt. Gingen da die erwartungsvollen Piesteritzer Köpfe bereits zu Boden, so brach grenzenloser Jubel aus, als Unions Schulz nur den Pfosten traf (89.). Doch Sandersdorf hatte noch einen Philip Burandt. Direkt vor der Wechselbank der Piesteritzer lag dessen Freistoß bei etwa viezig Metern. Mit dem Innenspann auf den langen Pfosten gedreht, sausten Mann und Maus vorbei. Die Kugel aber tickte auf, und Schlussmann Marvin Kleinschmidt sah diese nur in den eigenen langen Winkel rauschen (2:2/90.+2). Nun flippte die komplette Unionbank aus, sah man sich doch am letzten Spieltag des alten Jahres bereits punktlos zur Weihnachtsfeier antretend. Dem war nun nicht so.