2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Keine Chance für den Ringstedter Torhüter Wilken Gerdes (kniend): Ryan Donawho (vorne) vom West Farleigh Sports Club kickt den Ball hinter die Torlinie. Bei der Fußball-Feier zum 50. Wembley-Jubiläum haben die Sportler und ihre englischen Gäste sich spannende Spiele geliefert. Foto Scheiter
Keine Chance für den Ringstedter Torhüter Wilken Gerdes (kniend): Ryan Donawho (vorne) vom West Farleigh Sports Club kickt den Ball hinter die Torlinie. Bei der Fußball-Feier zum 50. Wembley-Jubiläum haben die Sportler und ihre englischen Gäste sich spannende Spiele geliefert. Foto Scheiter

Späte Revanche für Wembley

Deutschland gegen England: SG Geestland III und West Farleigh spielen Fußball-Finale von 1966 nach

RINGSTEDT. Drin oder nicht drin? Das bis heute umstrittene Wembley-Tor machte England 1966 zum Weltmeister. 50 Jahre später nimmt Ringstedt zum Jubiläum Revanche. In einer freundschaftlich-sportlichen Länderspiel-Neuauflage trafen die Kicker der SG Geestland III auf den West Farleigh Sports Club.

Seit fast 30 Jahren sind die Ringstedter Fußballer mit dem englischen Team befreundet. Traditionell trifft man sich am letzten Juli-Wochenende und spielt Fußball. Ehrensache, dass zum historischen Datum am 30. Juli der Wembley-Mythos gefeiert wird. Beim Aufeinandertreffen der Herrenmannschaften geht es gleich zur Sache. Ryan Donawho schießt den West Farleigh SC in Führung. Nach dem Halbzeitstand von 3:0 gelingen Tobias Busch zwei Anschlusstreffer, bevor sich die Engländer in der 85. Minute den Endstand von 4:2 erzielen. „Das ist exakt das Ergebnis von 1966“, sagt Trainer Thorsten Witte und lacht.

Diese Schmach des Déjà-Vu wollten die Ringster Altherren nicht auf sich sitzen lassen. Und machten im zweiten Spiel des Tages mit einem 8:2 eine klare Ansage an die englischen Fußballfreunde. „Ganz wie im Finale 1966 wurde dieses Spiel mit Johann von Gunten von einem Schweizer Schiedsrichter gepfiffen“, erzählt Witte und ergänzt, dass ebenso wie damals russische Linienrichter im Einsatz seien. Was sein muss, muss sein.

Dass die Sache nicht ganz so ernst zu nehmen ist, zeigen die kleinen Nachwuchskicker Mika und Trond, die in den letzten Spielminuten auf den Platz stürmen und bei den Alten Herren mitmischen. Hat England damals den Ball hinter die Linie gebracht? Fragt man die Sportler, ist für beide Seiten die Antwort klar. „Yes, definitely“, auf jeden Fall, kommt die Antwort von Ian Payne wie aus der Pistole geschossen, Landsmann Terry Baines ist seiner Meinung. Jan von Soosten und Lars Brockbalz vom Ringstedter TSV halten es dagegen für nahezu ausgeschlossen, dass der Ball die Linie passierte.

Die Verbindung der beiden Clubs besteht seit 1986. Der Engländer Matthew Smith kam als Student zum Praktikum auf den Hof von Peter Hildebrandt, nahm am Fußballtraining teil, fand Freunde. Ein Jahr später ging es zum Gegenbesuch ins Königreich. 1987, auf der Feier zum 75. Bestehen des Sportvereins, wurde beschlossen, das ganze Team West Farleighs einzuladen. „Der Rest ist Geschichte“, so Smith in Erinnerung an den Beginn einer wunderbaren Freundschaft. (gsc)

In der Verlängerung des WM-Endspiels am 30. Juli 1966 im Londoner Wembley-Stadion zieht der Engländer Geoff Hurst in der 101. Minute aus kurzer Distanz aufs Tor des deutschen Torhüters Hans Tilkowski. Der Ball prallt von der Unterkante der Querlatte zurück auf den Rasen und wird von Verteidiger Wolfgang Weber ins Aus geköpft. Nach Rücksprache mit seinem sowjetischen Linienrichter entscheidet der Schweizer Schiedsrichter auf Tor. England siegt 4:2 und ist Weltmeister. Bis heute ist umstritten, ob der Ball die Torlinie überschritten hatte.

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Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 01.8.2016, 12:41 Uhr
Nordsee-Zeitung / Gaby ScheiterAutor