"So darf man einfach nicht reagieren"

„Wir mussten vor der Partie in der Abwehr umstellen. Das hat sich dann leider negativ ausgewirkt. Durch fundamentale Stellungsfehler und individuelle Patzer sind wir auf die Verliererstraße gekommen“, analysierte der Sportliche Leiter Pedro Ribeiro die erste Saisonniederlage.

Diese wäre ohne Zweifel vermeidbar gewesen. Denn nach zwei Foulelfmetern von Murat Kaya (36., 38.) und einem Treffer von Maiwand Djamshedzad in der 39. Minute lag Ay-Yildizbahce bereits mit 3:1 in Führung. „In dieser Phase hätte doch niemand mehr einen Pfifferling auf die Kronberger gesetzt“, ärgert sich Ribeiro.

Auch über die drei Platzverweise kurz vor dem Spielende von Ersin Kaya (82.), Sinan Parmaksiz (87., jeweils Gelb-rot) und Ömer Devecier (Rote Karte in der Schlussminute) ist er alles andere als glücklich. „Das waren teilweise Dispute an der Seitenlinie. So, wie unsere Spieler reagiert haben, darf man einfach nicht reagieren.“ Zumal die Usinger durch diese Unbeherrschtheiten auch ihre personelle Überzahl leichtfertig verspielt haben, da der Kronberger Markus Ohlenschläger bereits in der 76. Minute des Feldes verwiesen worden war. „Grundsätzlich kann man in Kronberg verlieren, aber so doof wie wir uns angestellt haben, ist es einfach ärgerlich.“

Ribeiro hofft, dass die Niederlage ein Warnschuss zur richtigen Zeit war. „Viele haben unsere Siegesserie für selbstverständlich gehalten. Doch wir als Verantwortliche wussten immer, dass es auch bei uns Probleme gibt.“ Nur mit spielerischen Mitteln könne die Mannschaft nämlich auf Dauer nicht erfolgreich sein. „Unser Team lebt eher von der Technik, der körperliche Einsatz ist nicht unsere Stärke. Den werden wir aber brauchen. Gerade in der Winterzeit wird es auf unserem Hartplatz enge Spiele geben.“

Ernsthafte Sorgen müsse sich im Lager des FC Ay-Yildizbahce nach der ersten Niederlage jedoch niemand machen, schließlich betrage der Vorsprung auf den Tabellendritten Kronberg noch immer acht Punkte.